Behind the Scenes: Ed Sheerans +-=÷x „Mathematics“ Tour

Ed Sheerans neue Tour ist als 360-Grad-Design konzipiert.

Die neue +-=÷x Stadion-Tour (ausgesprochen: „Mathematics“) von Ed Sheeran begeistert seit Monaten Millionen an Fans mit ihrem fulminanten 360-Grad-Design. Wie die vorangegangene Divide-Tour (siehe auch unsere Video-Reportage aus dem Jahr 2018), stammt auch das neue Show-Konzept aus der Kreativschmiede von Lighting und Production Designer Mark Cunniffe. EventElevator hatte die Chance beim Tour-Stop in München von Chris Marsh (Production Manager/FOH Audio Engineer), Matt Jones (Lighting Director), Charlie Albin (Audio Systems Engineer) sowie David Bright (Looper/RF-Tech) technische Details über das monumentale Show-Setup zu erfahren.

Das neue 360-Grad-Design für Ed Sheerans „Mathematics“ Tour

Beim Show-Design der Mathematics Tour „dreht sich“ sprichwörtlich alles rund herum um Ed Sheeran. Die Performance spielt sich mittig auf einer runden Arena-Stage ab, über der ein prominenter 360-Grad-Videoscreen auf- und abgesenkt wird. Mark Cunniffe hat um die zentrale Bühne sechs markante, angeschrägte, 30 Meter hohe Masten positioniert, die den Großteil des kompletten Licht-, Video- und Audio-Equipment tragen. Bei diesem Setup bleiben die Sichtachsen auf den Performer für das Publikum wunderbar erhalten. Die Tower, mit ihren hängenden Plektrum-Video-Screens, werden eher als szenisches Bühnenelement wahrgenommen und nicht als störende Equipment-Türme. Bei der technischen Umsetzung dieses ambitionierten Stage-Konzepts half erneut Wonder Works sowie Rasti Bartek vom Ingenieurbüro Cundall. Die Realisierung übernahm Stage One aus Großbritannien.

Passt zur Olympiastadion-Architektur: die +-=÷x Bühne zu Gast in München.

Wetterfestes Lichtkonzept mit Ayrton Domino LT und GLP XCD1

Insgesamt kommen bei der Show weit über 300 Moving Lights zum Einsatz. Teilweise wurden diese sogar im Vorfeld für die aktuelle Ed Sheeran-Tour entwickelt und spezifiziert. So werden etwa 162 der neuen IP65-zertifizierten Hybrid-Scheinwerfer GLP XDC1 verwendet, die einerseits auf den sechs 32 Meter hohen Masten sowie im inneren Bereich des 360-Grad-Screens verteilt sind. Die Fixtures spielen ihre facettenreichen Effekt-Looks bei Beams, Strobes und Pixeleffekten aus. Weiterhin sind sie am oberen Ende des zentralen 360-Grad-Screens positioniert, um von dort aus Farbakzente auf den Mittelpunkt der Bühne zu setzen. Der XDC1 wurde speziell für die Tour von GLP entwickelt. Cunniffes Wunsch war ein Stroboskop, ein Blinder/Wash-Hybrid inklusive Pixelmapping-Möglichkeit, was schließlich im XDC1-Development mündete, das jetzt für reichlich kreative Energie in Sheerans Showablauf in den großen Stadien sorgt.

Das absolute Arbeitspferd im Lichtbereich sind 138 Ayrton Domino LT, die ebenfalls komplett outdoorfähig sind. Verteilt an den sechs Masten spielen sie mit ihrer LED-Engine als Main-Lichtquelle und ihren CRI-Werten die Hauptrolle im Setup. Sechs der Domino LT verfolgen mit Hilfe eines FOLLOW ME-Systems Ed Sheerans Bühnen-Movements.

Einer der sechs Licht-Masten: In der Konstruktion wurden Ayrton Domino LT und GLP XDC1 verbaut.

Noch weitere Ayrton-Moving-Lights sind für die Show mit am Start: etwa 48 Perseo Profile. Sie wurden am Fuß der Masten als Floor-Lights für Band-Member postiert. Weiterhin wurden diese am unteren Rand des 360-Halo-Screens montiert und sitzen an den Spitzen der verfahrbaren „Kronleuchter“-Pods über der Bühne. On-top flankieren noch 22 Ayrton Cobra die Bühnekante rund um die Aktionsfläche von Ed Sheeran. Als weiterer Eyecatcher sind an den erwähnten „Kronleuchtern“ noch Martin VDO Sceptron 10 LED-Video-Strips verbaut, über die verteilt Video-Content läuft. Die ganze Show wird komplett via der aktuellen MA Lighting grandMA3 Software gesteuert. Zwei grandMA3 full-size Konsolen befinden sich am Licht FOH bei LD Matt Jones, zwei weitere grandMA3 light Konsolen befinden sich beim Video-Department, um die disguise Medienserver zu triggern.

LD Matt Jones während der Show an seiner grandMA3 full-size. Das Team entschied sich vor Beginn der Tour auf die neue grandMA3 Software zu setzen.

Neues Audio-Setup mit Meyer Sound PANTHER

Nach den sehr guten Erfahrungen der LEO-Arrays als Hauptsystem der vorangegangen Ed-Sheeran-Tour, entschied man sich diesmal für das etwas kompaktere PANTHER System von Meyer Sound. Hierbei kommen in Summe 14 PANTHER Arrays zum Einsatz. Die sechs inneren Arrays bestehen je aus zwei PANTHER-M und acht PANTHER-L für den Long-Throw. Die acht äußeren Arrays setzen sich aus zehn PANTHER-L sowie zwei M- und zwei W-Versionen zusammen. Auch die Bässe werden geflogen. Und zwar außen zu je sechs Arrays mit zehn 1110-LFC. 20 kleinere LEOPARD Speaker an der mittleren Bühnenkante ergänzen das System beim Frontfill und auch in diesem Bereich kommen zusätzlich weitere 1110-LFC Subs zum Zuge.

FOH Audio Engineer Chris Marsh mischt an einer DiGiCo SD7 Quantum und übernimmt auch ebenfalls das Monitoring.

Audio-Mixing und Signalstrecken für Ed Sheeran

Direkt unter der zentralen Stage befindet weiteres Equipment für Ed Sheeran. Von hier aus wird er etwa on-stage mit seinen Loopern, Gitarren, Mics, Instrumenten und Funkverbindungen versorgt. Ed Sheeran agiert wie auf der Vorgänger-Tour mit seinen bewährten Loop-Padels und ist mit einem redundanten Ableton Live System (das sich Down-Stage befindet) connectet. Die Crew verlässt sich bei den Funkverbindungen auf die Sennheiser 6000 Serie. Als Mikrofon wird am SKM 6000 Handheld eine Sennheiser MM 435 Kapsel für Eds Main-Vocal-Signale und eine E945 Kapsel für sein Loop-Mic (Beatboxing/SFX) eingesetzt. Die neuen leichten Sennheiser SK 6212 Mini-Bodypacks werden neuerdings für die Übertragung der Gitarrensignale eingesetzt.

Alle Signale laufen bei Production Manager und FOH Engineer Chris Marsh an seiner DiGiCo SD7 Quantum zusammen. Da Chris Marsh nicht nur das Mixing übernimmt, sondern gleichzeitig auch die Kontrolle des Monitoring für Ed und die Band übernimmt, schätzt er sehr die neue, direkte Integration der KLANG In-Ear Mixing-Funktion im Pult. Neben den internen dynamischen EQs, Kompressoren und Gates der SD7 nutzt er on-top nur noch ein paar ausgewählte Outboard-Geräte wie etwa zwei Bricasti Design M7 für Gitarre und Vocals.

Im EventElevtor-Video schildern Chris Marsh und die anderen Crew-Mitgliedern ausführlich ihre Erfahrungen, bei der Umsetzung der neuen Stadionkonzerte für Ed Sheerans +-=÷x Tour.

Credits • Technisches Team (Auszug):

  • Lighting/Production Design: Mark Cunniffe
  • Production Manager: Chris Marsh
  • Technical Drawings: Wonder Works
  • Construction/Set Building: Stage One
  • Lighting Programming: Alex Passmore
  • Lighting Operator/Director: Matt Jones
  • Video Director: Phil Mead
  • Video Operator: Ben Lapworth
  • Technischer Dienstleister Licht: LCR
  • Technischer Dienstleister Audio: Major Tom
  • Technischer Dienstleiter Video: Colonel Tom
  • Trucking: KB Event, Pieter Smit