Panic! At The Disco – „Viva Las Vengeance“ Tour

Panic! At The Disco Frontman Brandon Urie

Die „Viva Las Vengeance“-Tour von Panic! At the Disco ging in Europa fulminant zu Ende. Das Production Design und die Show Direction stammt aus der Feder von Sooner Rae Routhier, die einen bombastischen, tourtauglichen Las-Vegas-Look auf die Straße schickte. In Kollaboration mit Alex Specht (Associate Lighting Designer/Lighting Director) und Andrè Petrus (Associate Production Designer/Lighting Programmer) erstellte sie einen genialen Vintage-Rock-Look, der unter anderem von 100 Vari-Lite VL2600 in automatisierten Pods geboostet wurde. Im EventElevator Video erklärt LD Alex Specht weitere Details zum Showkonzept der Band. Weiterhin geben FOH Engineer Spencer Jones sowie Monitor Engineer Spud Groshong interessante Einblicke in Workflows und Tools der Tour.

Die „Viva Las Vengeance“ Tour der Band Panic! At The Disco wurde nach den Konzerten in den USA 2023 in Europa fortgesetzt. Das Showkonzept passte sich dabei dem Style des gleichnamigen Studioalbums an und kombinierte dies mit einem Best of aus dem umfangreichen Repertoire der Band. Der Name der Tour ist von dem legendären Ausdruck „Viva Las Vegas“ inspiriert und genau in diesem schillerndem 70ies-Casino-Vibe wurde in einem stilvollen und theatralischen Flair gerockt. Der charismatische Frontmann Brendon Urie, das inzwischen einzige verbliebene Gründungsmitglied der Band, beeindruckte nicht nur als Sänger. Auch als energetischer Performer vor seiner mehrköpfigen Band inklusive Horns und String Ensemble begeisterte die Fans bis in die letzte Reihe.

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Highlights des Lichtdesign-Konzepts von Panic! At The Disco

Markantestes Element im Lichtdesign waren eindeutig die eigens kreierten, automatisierte Pods, die jeweils 12 Vari-Lite VL 2600 enthielten. Weitere VL 2600 wurden als Upstage-Backlight verwendetet. Ein Hauptelement im Dach stellten zwei weitläufige L-förmige Traversen dar, die man mit GLP JDC1 und auch mit GLP impression X4 Bar 20 bestückte. Die massiven VL-2600-Pods brachten als zentrale Hauptelemente immer wieder ihre Stärken als Back- und Side-Lights ein, die L-Trussen fungierten eher als konstantes Dach und spielten ihre Stärke bei Strobes, Audience Lights und verspielten Eyecandy-Effekte aus.

Die großen L-förmigen Traversen waren mit GLP JDC1 und impression X4 Bar 20 bestückt.

Um die große Band in Szene zu setzen und um weitgefächerte Looks zu generieren, war auf der Bühne hinter der Band eine Line Claypaky Scenius Unico gestellt. Der Glitter-Vorhang unterstützte den Vintage-Show-Look, dieser wurde von der Crew an der oberen und unteren Kante mit Solaris Flare Q+ akzentuiert. Um den Las-Vegas-Flair noch mehr zu stützen, wurden auf den Dekoverkleidungen der Pods sowie an den Risern DMX-steuerbare TMB IMS LED-Glühbirnen für Ambiente-Effekte angebracht. Mehr Details zu den verwendeten Licht-Fixtures sowie der weiteren SFX-Tools und Laser findet man in der angeführten Equipmentliste.

Als technischer Dienstleiser der Tour unterstützte das Team in den USA und Europa die Teams von PRG sowie Image SFX (Special Effects). Der Tour-Supplier im Bereich Audio war weiterhin Eighth Day Sound.

Aufbau in der Olympiahalle München: Die vier Pods mit jeweils 12 Vari-Lite VL 2600 prägten den Las-Vegas-Retro-Look. Bei den großen Shows in den USA waren es nicht nur vier, sondern sogar 8 Pods.

FOH Sound und Monitoring bei „Viva Las Vengeance“

FOH Engineer Spencer Jones begleitet die Band bereits seit vielen Jahren. Er startete die Zusammenarbeit als Monitor Engineer, unterstützte das Team auch schon zeitweise in einer Doppelfunktion als Produktionsleiter und FOH. Auf der Abschlusstour fokussierte er sich ganz auf die Sound-Engineer-Tätigkeit am FOH. Als Tour Line-Array hatte die Band ein d&b GSL System (je 16 Stück) für die Main-Beschallung und KSL (je 12 Stück) für die Side-Hangs im Gepäck. Für den Bassbereich wurden pro Seite 6 d&B J Subwoofer geflogen, die mit SL Subs (am Boden) kombiniert wurden. Für Frontfills setzte man auf V10P.

Das Team setzt für die Vocals vom Leadsinger auf eine Shure KSM11 Kondensatorkapsel

Bei den Mikros konzentrierte sich die Crew auf das Repertoire von Shure und nutzte dabei für die Stimme von Brandon Urie die aktuelle KSM11-Kondensatorkapsel für die Leadvocals ein. Eine kleine Mikrofon-Besonderheit bei den Drums war ein Shure VP88 an den Overheads, das dort gerne von Tontechnikern als eine Art Geheimtipp verwendet wird.

Am FOH sowie am Monitorplatz vertrauten Spencer Jones sowie Monitor Engineer Spud Groshong beide auf DiGiCo Quantum 7 Konsolen. Neben den Mix-Tools in der Konsole und einigen zusätzlichen Plug-ins sowie einem SSL Strip Plug-in auf den Vocals hat Jones weiterhin Outboard-Tools im Rack, darunter sind unter anderem Highlights wie: Rupert Neve 5045 Primary Source Enhancer, Rupert Neve Portico II Master Buss, Empirical Laps Distressor EL8X, SSL Fusion, Bricasti Design M7, 2 Eventide Eclipse, TC Electronics 2290.

Auf der Bühne waren hinter der Band Claypaky Scenius Unico gestellt, um die Performance mit Hinterlicht-Effekten zu intensivieren.

Monitor Engineer Spud Groshong konzentrierte sich dagegen für seine Mischungen ganz auf die Tools innerhalb seiner DiGiCo Konsole. Für die 22 In-Ear-Mixe waren Shure PSM 1000 im Einsatz und alle Band-Member sowie auch Groshong nutzen Ultimate Ears In-Ear-Hörer. Ein Shure Axient Digital System sorgte die sichere Funkübertragung der Mics und Instrumente.

Nach der „Viva Las Vengeance“ Tour möchte sich der Leadsänger nach knapp 20 Jahren erst mal eine Auszeit für die Familie nehmen. Man darf gespannt sein, wann es mit dem Projekt wieder geht.

Lichtequipment: Panic! At The Disco „Viva Las Vengeance“ Tour (Auszug):

  • 100 Vari-Lite VL 2600 (je 12 für die die einzelnen Pods)
  • 24 Claypaky Scenius Unico (für Upstage, Floorset)
  • 98 GLP JDC1 (in der L-Truss)
  • 62 GLP impression X4 Bar 20 (in der L-Truss)
  • 24 Solaris Flare Q+ LR (zur Beleuchtung für den Rain Curtain)
  • 8 Martin MAC Quantum Wash (je 4 pro Seite, Side-Lights)
  • 4 ELATION Proteus Maximus (für Keylight Band)
  • 336 TMB IMS Bulbs (zur Dekobeleuchtung)
  • 245 Blade HD, 24 Blade Mini (u.a. Steg-Beleuchtung)