Multimedia-Drohnenshow zum Tag der Deutschen Einheit

Eine der vielen Drohnenflugformationen über Burg Giebichenstein in Halle bei der Show-Performance zu den Feierlichkeiten zum 3. Oktober

Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit fanden dieses Jahr ihren Höhepunkt mit einer groß angelegten Multimedia-Drohnenshow über den Ruinen der Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. Zusammen mit dem Projektteam der Staatskanzlei des Landes Sachen-Anhalt erarbeite als Executive Creative Producer und Showdesigner Jens Hillenkötter (JH Technology Arts) ein kreatives Show-Konzept, welches nicht nur die Zuschauer live vor Ort, sondern auch im „Corona-konformen“ TV-Stream vereinte.

Executive Creative Producer und Show Designer Jens Hillenkötter in seinem Production Office in Halle.

Die technischen Teams hinter der Multimedia-Drohnenshow in Halle

Das groß angelegte, multimediale Showkonzept setzte sich aus verschiedenen Performance-Acts zusammen, die immer wieder eine technologische Brücke in das digitale Zeitalter schlugen. Neben den Auftritten vom Einheitsorchester Sachen-Anhalt, der gesungen Nationalhymne von Opernsänger Bastian Thomas Kohl und einem Part vom Deutsch-Pop-Act David Vidano, gab es ein mächtiges Video-Mapping an die komplette Seite des Burggemäuers, bei dem unter anderem ein EFT-Kunstwerk von Digital Artist Camillo Richter enthüllt wurde. Mit einer Flugstaffel von 200 Drohnen wurden weiterhin viele symbolträchtige Motive und Animationen zur deutschen Einheitsgeschichte über der Burg imposant am Himmel illuminiert.

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Dass das Großprojekt der „Einheitsshow“ zum Erfolg wurde, war auch dem guten Zusammenspiel der zahlreichen Event-Profis zu verdanken, denn die Durchführung im und um das schwer zugängliche historische Areal war eine ambitionierte, logistische Herausforderung für die beteiligten Veranstaltungsfirmen. Die Tochterfirma der Leipziger Messe FAIRNET kümmerte sich dabei um zentralen Aufgaben wie etwa die technische Gesamtkoordination, Sicherheit, Hygienekonzept und infrastrukturelle Herausforderungen. PRG übernahm die Durchführung der Videoprojektionen und Neumann&Müller war als technischer Dienstleister für Licht- und Beschallung verantwortlich. Die eindrucksvollen Drohnen-Performance über den Burg-Zinnen wurde natürlich von Jens Hillenkötters eigenem Drohen-Unit-Team Nocturne Drone Shows übernommen. Die Broadcasting-Aufgaben betreute die Firma Mediaporta.

„Historische“ Rooftop-Lichtshow auf Burg Giebichenstein

Für Jens Hillenötters Licht- und Showkonzept waren rund 350 Lampen auf und rund um die Burg verteilt. Für die Open-Air-Konzerte auf der Oberburg waren vor allem leichte, kreative und variable IP65-Outdoor-Fixtures die erste Wahl: „Die größte Herausforderung war hier natürlich die Logistik. Wir haben hier eine Burgruine, die wir als Szenenfläche nutzen und es musste dementsprechend alles manuell auf die Burg geschafft werden. Deswegen haben wir versucht, das Equipment auf das Nötigste zu reduzieren ohne den gewünschten Effekt zu verlieren“, resümiert Hillenkötter im Video.

Das IP65-Arbeitstier Ayrton Perseo Beam kam an allen Ecken und Enden auf der Oberburg für die Show zum Einsatz. Für Weißlicht verwendete Hillenkötter die neuen Martin VDO Atomic Bold.

Die 64 outdoor-taugliche Ayrton Perseo Beam waren eines von Jens Hillenkötters essentiellen Lichttools für definierte Air-Effekte, Künstler-Gassen, Backlights sowie Break-Up-Gobos. Die atmosphärische Oberburg war am 3. Oktober der Schauplatz für mehrere Performances, die der Creative Producer mit vielen verschiedenen Eyecatchern punktuell akzentuierte. Hinter der Orchester-Stage kombinierte er beispielsweise als optisches Statement 24 Portman Mantis für warme Lichtlooks, die im Zusammenspiel mit dem Hinterlicht vom Ayrton Perseo Beam für stylischen Glow sorgten. Auf der B-Stage für David Vidano gab es ebenfalls eine kreative Light-Arrangement. Hier stackte der Lichtdesigner eine Matrix aus 60 runden GLP Creative Light 1 Plus zusammen. Ein effektives Konzept, dass Hillenkötter bereits bei David Vidanos Tour erfolgreich auf die Bühne brachte.

Eyecatcher für Popsänger David Vidano: eine Matrix aus 60 GLP Creative Light 1+.

Die kompakten Akku-Lights pinnten er und das Team direkt an zehn Magnetstangen und kombinierte sie wiederum mit den Perseo Outdoor-Lampen. Für die Weißlicht-Aufgaben griff Hillenkötter auf ein Arsenal der neuen Martin VDO Atomic Bold zurück, mit denen er aber auch die jeweilige Farbstimmung des Gesamtlooks aufgriff.

Die Portman Mantis sorgten bei den Performances für einen modernen und gleichzeitig warmen Lichtlook

An den Burgmauern wurden längsseitig unterstützend, neben den Perseo Beam, weiterhin 25 ROBE iPointe65 postiert. Die Brücke über die Saale war einfacher zugänglich als die Oberburg, auf die alle Lampen manuell oder per Lastenaufzug gehievt werden mussten. Hier verwendete Hillenkötter eine Line mit 14 Ayrton Domino-S und highlightete die Gesamtszenerie zusätzlich am Fuße der Burg. Weiterhin wurde für die zahlreichen Ambiente-Beleuchtungen im gesamten Areal noch ein großer Pool an SGM Q-8, SGM P-6 und am vorderen Burgberg noch die leistungsstarken SGM G-7 BeaSt gestellt.

ROBE iPointe65 waren längsseitig als Unterstützung des Ayrton Perseo ebenfalls für Skybeams zuständig.

Mark Schöffel war als routinierter Licht-Operator mit im Team von Hillenkötter an den Pult-Systeme am Werk. Im Netzwerkverbund wurden insgesamt drei MA Lighting grandMA3 full-size mit der aktuellen 3er-Software verwendet. Die weit auseinander liegenden Produktionsstandorte wie Übertragungswagen, Production-Office sowie der FOH an der Oberburg wurden per Glasfaser-Leitungen verbunden: „Für die MA-Pulte mit dem 3er-Mode habe ich mich ganz bewusst entschieden. Vor allem auf Grund der stabilen Netzwerkfähigkeiten und damit wir von jedem Standort perfekt arbeiten können“, erklärt der Lichtdesigner zu seiner Wahl.

Licht-Operator Mark Schöffel an der grandMA3 an der Hauptstage der Oberburg

Panasonic RZ31K sorgen für die Projektion an der Burgmauer

Für die Video-Aufgaben war das Team von PRG zuständig, die mit insgesamt zehn Panasonic PT-RZ31K passende Impressionen zur Einheitsshow auf die Burg-Fassade projizierten. Zwei der Laserporjektoren wurden auf der Burg für den Turm positioniert und die restlichen acht wurden in vier Doppelstacks auf der Brücke aufgestellt. Für das Operating der Mediaserver war Pixway zuständig, die den Content per disguise System (Vier 4x4pro Systeme, Main + Backup) mappten und auch den Timecode für den Showablauf ausgaben.

Kreativer Clou war ein digitales EFT-Kunstwerk des Digital Artist Camillo Richter, das am Anfang bei den Mappings an die Mauer im Zuge der Show enthüllt wurde. Die Einbindung von Kryptokunst unterstrich einmal mehr den Zeitgeist des kreativen Konzepts.

Landung der Drohnen von Nocturne Drone Shows im nahegelegenen Burghof.

Drohnenshow über Halle von Nocturne Drone Shows

Nocturne Drone Shows hat inzwischen in eine eigene Flotte an Drohnen investiert und hat diese noch recht neue Show-Disziplin für sich perfektioniert. Dies bewies das Team unlängst bei groß angelegten Marketing Shows für glo, Microsoft oder mit dem Drohnen-Formations-Rekord im Zuge einer E.ON-Kampagne. Am Drohnestartplatz in Halle wurden diesmal 200 Drohnen für ihre rund achtminütigen Flugmanöver in Stellung gebracht.

Eines der vielen „Einheits“-Motive die die 200 Drohnen programmiert abflogen.

Einzige kleine Herausforderung war dabei der etwas knapp bemessene Drohnenstartplatz am Innenhof der Kunsthochschule. Der verwendete Drohnentyp ist ein robustes Modell, das selbst für raue Outdoor-Shows geeignet ist. Im Gegensatz zu den oft kleineren, günstigen Show-Drohnen bleiben die Drohen dabei selbst bei heftigeren Windstärken von bis 40 Km/h noch in der Formation. Die Flotte kann via Software wireless mit den Flug-Daten bespielt werden und ebenfalls Timecode erhalten.

Bei den kreativen Flugmotiven erntete besonders eine Animation Applaus, bei der sich ein Mauerfall in das Brandenburger Tor „morphte“. Weitere eindrucksvolle, ikonische Deutschland-Motive, bei er sich die Landesgrenzen-Outlines vereinigten und Zukunft-Slogans enthüllt wurden rundeten den Show-Part am Himmel ab. Die kräftigen Skybeams von Ayrton Perseo, Domino-S und Robe iPointe bescherten den Feierlichkeiten einen strahlenden Höhepunkt vor Ort und im TV.