Behind the Scenes der Genius Immersive Experience

Seit Anfang des Jahres bespielt die Borealis Interactive Group seinen ersten Standort mit der Show Genius Immersive Experience in Berlin. Das multidimensionale Ausstellungs-Konzept entführt Besucher auf kreative Weise in die inspirierende Schaffenswelt von Leonardo da Vinci. Impulsgeberin hinter der eindrucksvollen Show ist Künstlerin Leigh Sachwitz mit dem Kreativteam von flora&faunavisions (FFV). Im Team mit BIG (Borealis Interactive Group), Music-Producer sasha sowie den technischen Experten von Pixway und Amptec Belgium ist dabei ein eindrucksvoller Immersive-Space entstanden.

Leigh Sachwitz erklärt EventElevator im Video-Interview ihre kreative Vision und die technischen Herausforderungen zum digitalen Ausstellungskonzept.

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Inhaltlich widmet man sich bei Genius Immersive Experience Leonardo da Vincis Arbeiten als Maler, Erfinder, Wissenschaftler und Astronom. Interaktiv werden Besucher via LiDAR- und Infrarot-Tracking-Kameras sogar selbst ein Teil des Konzepts, können die Handlung zeitgleich zur Show beeinflussen. Keine Vorstellung gleicht so der anderen. Fast 80 Millionen echte Pixel, 50 km Kabel und mehr als 350.000 projizierte Lumen auf rund 1.100 Quadratmeter von 32 Panasonic-Laserprojektoren (PT-RZ990 und PT-RZ120) im Rig berauschen die Sinne. Im Hintergrund werkelt dafür ein ausgeklügeltes Trio an disguise vx 4 Medienservern. Und für die atemberaubende 360-Grad-Klanglandschaft sorgt ein fein selektiertes d&b Soundscape System mit einem Ring aus insgesamt 32 Einzellautsprechern. Eingehüllt in die immersiven Video-Renderings und Surround-Klangwelten erfährt man das Genie da Vincis mit dem Zeitgeist von heute.

Besucher können an den Wänden bei der Genius Immersive Experience mit dem Content interagieren.

„Bei einem Projekt geht es mir zuerst immer um die Idee. Erst wenn man den ‚Emotional Moment‘ hat, geht es darum, wie man das Ganze in ein technisches Konzept übersetzt in das Besucher eintauchen können“, erklärt Leigh Sachwitz von flora&faunavisions im EventElevator Video. „Wir mussten viele Entscheidungen für das Design und auch die Auswahl der verwendeten Technologien fällen, die wir jetzt für ‚Genius‘ aber auch für kommende Ausstellungen verwenden, fügt Alfonso Losco, Technical Director, der Borealis Interactive Group hinzu. „Der Hauptfokus lag in erster Linie auf Projektion. Aber auch die Interaktivität der Ausstellung ist ein wichtiger Faktor. Wir arbeiten mit touch-sensitiven Wänden, bei denen wir Licht- beziehungsweise Laser-Sensoren einsetzen. Zusätzlich haben wir Infrarotkameras, die oben im Rig stationiert sind.

Das neuartige Digital-Space-Konzept war eine große Herausforderung, denn out-of-the-box gab es keine Vorlagen, wie der Technical Director weiß: „Prinzipiell ist das Projekt ein einziger, großer Prototyp. Die Herausforderung lag darin, die verschiedenen Technologien von Interaktivität, über die Projektoren, Mediaserver und das Immersive-Soundsystem zu einem schlüssigen Gesamtkonzept zu verbinden. Das hat uns Wochen gekostet, doch dank Hilfe unserer starken, technischen Partner wie Pixway und Amptec haben wir das perfekt umgesetzt. 

Im Rig verstecken sich über 32 Panasonic Laser-Projektoren: 22 Panasonic PT-RZ990 sowie 10 Panasonic PT-RZ120.

Kombination von Video-Technik und Echtzeit-Interaktivität

Pixway war bei der Umsetzung der Video-Technik und den Interactive-Parts beteiligt. „Für die Show haben wir neben der technischen Planung auch vorab eine Machbarkeitsstudie für die verschiedenen Interactive-Elemente und eine detaillierte Projektor-Planung erstellt“, blickt Nevil Jeremias, von Pixway auf das Projekt zurück. Das Besondere ist das nahtlose Anbinden von in Echtzeit gerenderten Elementen in die Show. Diese Elemente reagieren auf die Interaktivität der Besucher. „Für diese Aufgabe haben wir RenderStream von disguise genutzt“, fügt Video-Experte hinzu und ergänzt: „So lassen sich Notch-Elemente auf einem anderen Computer (Rendernode – RX) rendern und per 25-G-Glasfaseranbindung direkt in die disguise-Timeline einfügen, als wäre es ein Video.“

Nach der technischen Planung leitete Pixway auch den Einbau der Projektoren, stattete den Video-Control-Room aus und programmierte die disguise-Show in enger Zusammenarbeit mit Leigh Sachwitz und dem Team von FFV. Eine weitere Aufgabe war ebenfalls die interaktiven Sensoren zu kalibrieren und diese mit der Software Stage Precision zu programmieren. „Stage Precision hat für unsere Anwendung extra Sensoren in ihre Software aufgenommen und integriert“, ergänzt Nevil Jeremias von Pixway zu diesem Punkt. Der 360-Grad-Mehrkanalton wird letztendlich von disguise aus per Timecode gesteuert und die Soundeffekte der Interaktivität werden per OSC von den Notch RX direkt an QLab getriggert.

Umlaufend wurden für das d&b Soundscape System 32 d&b 10S Fullrangesysteme verwendet.

Panasonic PT-RZ990 und PT-RZ120 lassen da Vincis Genie leuchten

„Die Wahl viel auf Projektionstechnik, da so die Atmosphäre im Raum viel schöner wirkt, als wenn mal LEDs verwendet. Man fühlt förmlich die Lichtstrahlen, die aus den Projektoren kommen, selbst wenn wir hier keine Nebelmaschinen oder ähnliches einsetzen“, betont Leigh Sachwitz zur Entscheidung für die Verwendung von Laserprojektoren und fügt an: „Es ist einfach eine viel sanftere Herangehensweise – perfekt für diese Art Immersive Space.“

Insgesamt bespielt das Team rund 1.100 Quadratmeter Projektionsfläche (Wände: 436m², Cube: 28m², Boden: 640m²). Der immersive Effekt breitet sich auf den umlaufenden Außenwänden, dem Boden und dem inneren Würfel aus. Bei der Entscheidung der Projektoren fiel die Wahl auf Panasonic: „Vor rund einem Jahr haben wir mit der Recherche für die geeigneten Projektoren-Modelle begonnen und haben alle großen Brands verglichen. Final sind wir bei Panasonic-Laser-Projektoren gelandet, von denen wir nun 32 Stück im Rig verwenden“, erklärt Alfonso Losco und resümiert: „Sie haben uns sowohl von der Performance her, als auch in Bezug auf die große Linsenauswahl und Helligkeit überzeugt.“ Im Rig platzierte man letztendlich 22 Panasonic PT-RZ990 sowie 10 Panasonic PT-RZ120 Laserprojektoren. Für den Content sind 3 disguise vx 4 und 4 disguise rx II (als Rendernodes) verantwortlich.

Die Projektionsfläche für den Immersive Space beträgt insgesamt über 1.100 Quadratmeter.

„d&b soundscape passte perfekt zu unserem Show-Konzept“

Bei der Umsetzung des Audio-Systems gab es Unterstützung von Amptec aus Belgien. Klanglich laufen beim Sound rund zwei Dutzend Kanäle für Sound-Effekte, interaktive Geräusche und Soundtrack-Spuren zusammen. Timecode war unerlässlich, um die linearen Videoparts und verschiedenen Szenen synchron anzusteuern. Beim Audiosystem fiel die Wahl auf ein d&b Soundscape Konzept mit DS100, En-Scene Software sowie d&b Speaker und Subs.

„Als wir vor einem Jahr auf die Suche nach einem Soundsystem gegangen sind, waren wir vom d&b Soundscape System und seinen Möglichkeiten sofort begeistert. Es passte perfekt zu unserem Show-Konzept, denn wir wollten hier ein perfektes, vollständiges immersives Erlebnis für unsere Show, nicht nur visuell – auch audiotechnisch“, fügt Alfonso Losco an. „Der Ring aus Lautsprechern umfasst 32 Einzellautsprecher und zuzüglich haben wir noch sechs 18A Subwoofer und einen Infra-Sub 21S zentral positioniert. Wir haben am Rand umlaufend d&b Audiotechnik 10S Fullrangsysteme verwendet, am mittigen Projektionswürfel zusätzlich 8S Speaker hinzugefügt.“

Nach der Spielzeit in Berlin soll Genius Immersive Experience in weiteren großen Metropolen Station machen.

Producer, Kreative & Crews hinter Genius Immersive Experience

  • Producer & Copyright Owner: Borealis Interactive Group
  • Concept & Multimedia Creation: flora&faunavisions
  • Music & Soundtrack: sasha
  • Videotechnik (u.a. Planung, Programmierung, techn. Umsetzung vor Ort): Pixway
  • Audiosystem: Amptec

Verwendetes Equipment (Auszug)

Videotechnik

  • 01 Lightware MX2 48×48 Matrix (mit DVI-Eingängen und HD-BaseT-Ausgängen)
  • 22 Panasonic PT-RZ990 (9.400 lm)
  • 10 Panasonic PT-RZ120 (12.600 lm)

Medienserver

  • 03 disguise vx 4 mit DVI-VFC Karten (16 HD-Outputs je Server)
  • 04 disguise rx II als Rendernodes

Interaktivität

  • 03 Stage Precision Workstation (1x Artist-Lizenz, 2x Studio-Lizenz)
  • 13 LiDAR Sensoren
  • 14 Nah-Infrarot Kameras

Video-Peripherie

  • 01 disguise 25G fabric Switch
  • 02 HPE 1G Ethernet Switch
  • 02 Netgear 10G Ethernet Switch
  • 03 FS PoE ethernet switch
  • 01 Rosendahl Nanosyncs
  • 02 ATEN Displayport 4K KVM

Speaker-Systeme und Subwoofer

  • 32 d&b 10S-D (seitliche Traversen)
  • 03 d&b 8S (Cube außen)
  • 02 d&b 8S (Cube, innen)
  • 06 d&b 18A Sub (geflogen)
  • 01 d&b 21S Sub (INFRA Sub geflogen)

Audio-Processing & -Signalmanagement

  • 11x d&b 30D Installationsverstärker
  • 01x d&b DS100 Signal Engine
  • 03x d&b DS10 Audio Network Bridge
  • En-Scene Software