Drohnen-Lightshow am Hamburger Hafen

Mit den 30 Claypaky XTYLOS Skybeamern wurde der Bildeindruck der Drohnen-Formationen verstärkt

Drohnenshows erobern mehr und mehr den Nachthimmel und der Hamburger Hafen war das kreative Flugareal für Jens Hillenkötters eindrucksvolle Drohnenlichtshow im Spätsommer. Hintergrund war eine spannende Guerilla-Marketing-Aktion für British American Tobacco und den Launch ihres Tabakerhitzers glo.

Guerilla-Marketing-Aktion von inovisco Mobile Media

Bei der Umsetzung der rund zehnminütigen Show arbeite Executive Creative Producer und Lichtdesigner Jens Hillenkötter in enger Abstimmung mit inovisco Mobile Media zusammen. Das Projekt war ursprünglich als großes Live-Event vor Publikum angedacht, wurde dann allerdings Corona-bedingt auf eine Drohnenshow mit exklusiver VIP-Party auf der Dachterrasse des Hard Rock Cafe Hamburg parallel zum diesjährigen Reeperbahnfestivals umgeplant.

Die Drohnen-Kampagne bestand insgesamt aus drei Flug-Lichtshows, die aufgrund der Pandemie nicht angekündigt wurden, um Menschenansammlungen an den Landungsbrücken zu vermeiden. An den ersten beiden Tagen der Aktion erstrahlten kurze Teaser-Formationen den Himmel, die bereits einen Ausblick auf das gaben, was sich dann am Haupttag abspielen sollte. Hamburger Nachtschwärmer, die sich zufällig am Hafen aufhielten, bekamen es also zufällig mit einem auffälligen Ambient Stunt zu tun.

Kreativ-Duo: inovisco Projektleiter Special Projects Patrick Oligschläger (l.) mit Executive Creative Producer & Lichtdesigner Jens Hillenköter (r.)

Höher, größer, weiter

Im Gegensatz zu Hillenkötters Drohnenshow zum Jahreswechsel am Tonwerk Dorfen (siehe auch unsere EventElevator Video-Reportage) brauchte es für das ausufernde Hafenareal im Bereich zwischen der Elbphilharmonie und dem König der Löwen Musical Theater ein größeres Geschwader an Flug-Units. Um die anspruchsvollen Schriftzüge, Motive und inspirierenden Shapes darzustellen, entschied sich das Team diesmal für 150, speziell für Shows optimierte Drohnen.

„In Hamburg hatten wir es mit wirklich toughen äußeren Bedingungen, vielen Drohnen und sehr komplexen Imaging-to-Imaging-Designs zu tun“, erklärt Hillenkötter im Video zu der zu diesem Zeitpunkt wohl größten Drohnenshow Deutschlands.

Hillenkötters Drone-Tech-Team beim Setup der Show-Drohnen-Flotte.

Minutiöses Sicherheitskonzept

Sichtachsen, Witterungsverhältnisse – alles wurde perfekt vorgeplant. Und die Koordination mit den Behörden war bei einem Event über der Hafen-Areal besonders herausfordernd.

Die Drohnenshow war zu diesem Zeitpunkt erst die dritte ihrer Art in Deutschland. Dabei übertraf sie die bisherigen was die Anzahl der Drohnen, die Flughöhe und Summe der präsentierten Motive angeht. Die Planungsphase hatte spezifische Besonderheiten, da das Hamburger Hafengebiet ein Hochsicherheitsbereich ist und viele Ämter und Behörden miteinander koordiniert werden mussten. Maßgeblich dafür war das minutiöse Sicherheitskonzept, das unter anderem die Sperrung des Luftraums sowie eine ständige Koordination mit den Hafenbehörden erforderte.

Die Image-Eyecatcher im Showverlauf waren neben vielen kreativen Schriftzügen ausgefallene Formationen wie ein Mund, Hamburg-Motive sowie stylische Artwork-Choreografien, die sich natürlich in der Brand-Welt von glo abspielten. Beeindruckend war das perfekte Zusammenspiel mit den am Elbufer postieren Skybeamern. Da Hillenkötter selbst den Soundtrack zur Show mit REAPER komponierte, konnte er den Sound bei Änderungen immer perfekt an die Drohnen-Transiton-Zeiten zwischen den Motiven anpassen.

Claypaky XTYLOS als dynamische Skybeamer

Um die Lichtshow am Himmel zu beleben, den Bildeindruck zu vergrößern und den Transition-Zeiten zwischen den Drohnenmotiven mehr Dynamik zu verleihen, platzierte das Team am Elbufer in der Nähe des Startplatzes 30 Claypaky XTYLOS. Die verbaute Laser-Engine erzeugte mächtige Beams mit kräftigen Farben.

Eine der vielen anspruchsvollen Flugformationen der glo-Drohnenshow.

Hillenkötter zeigte sich beeindruckt von dem aktuellen Laser-Fixture: „Wir wussten, dass wir mit Farben arbeiten wollten und mit über 400 Metern eine immense Distanz zu den Zuschauern an den Landungsbrücken hatten. Unser gewählter Skybeamer sollte also gute Colours sowie scharfe Beams über eine große Distanz liefern können, gleichzeitig aber auch kompakt und stromsparend sein – da blieb fast keine andere Option als der XTYLOS übrig. Und auch der Output war entscheidend: „Ich mag es, neue technische Konzepte im Licht-Bereich auszuprobieren und während unserer Shoutouts war der Brightness-Unterschied zu anderen Fixtures enorm. Dankenswerter Weise haben uns Claypaky beziehungsweise VisionTwo bei unserer kreativen Umsetzung für dieses Event perfekt unterstützt.

Selbst mit 400 m Abstand noch eindrucksvoll: Die 30 Claypaky XTYLOS wurden am Elbufer auf der gegenüberliegenden Seite der Landungsbrücken postiert.

Lichtsteuerung mit der grandMA3 compact

Bei der Lichtkonsole wollte Hillenkötter diesmal, wie beim Rest seines Studio-Equipments, sehr kompakt bleiben. Das Pult brauchte er abwechselnd im Headquarter in der Pre-Production-Suite, und dann wieder direkt am Abflugplatz bei den Beamern auf der anderen Seite der Elbe. Obwohl Jens Hillenkötter bekennender Hog-Anwender ist, entschied er sich diesmal für die Steuerung der 30 Skybeamer für das neue Leichtgewicht grandMA3 compact. „Als wir MA Lighting mitteilten, dass wir das Projekt mit dem MA3-Software-System umsetzten möchten, haben sie uns vom Tag Eins weg perfekt unterstützt; im Sinne von Trainings, Support und vieles mehr. Sie haben alles dafür getan, dass wir uns auch auf dieser Plattform wohl fühlen. Ich arbeite seit 20 Jahren mit einem Hog-System, die MA3-Umgebung war aber selbst für mich von Beginn an sehr intuitiv, weswegen ich keine Bedenken hatte, sie hier für das Drohnen-Projekt einzusetzen. Alles lief stabil und zuverlässig.“

Im Bereich der Funk- und Intercomtechnik unterstütze das Projekt weiterhin noch tatkräftig das Team von kölnton.

Landemanöver der Drohnen am Parkplatz des König der Löwen Musical Theaters.

Drohnen-Shows liegen eindeutig im Trend. Und nach Jens Hillenkötter Xbox-Drohnenshow in Köln im November, darf man gespannt sein, wann wohl in den nächsten Wochen das nächste Projekt von Jens Hillenkötter und seinem Team am Himmel aufpoppt.