Der Komponist, Produzent und „Rockstar der Filmmusik“ Hans Zimmer war in diesem Frühjahr auf einer mit Spannung erwarteten Tournee durch Europa unterwegs. Das aufsehenerregende Lichtdesign wurde von John Featherstone vom Licht- und visuellen Designstudio Lightswitch geliefert. Featherstone und sein Team setzten für die Tournee ausschließlich auf Movinglights von ROBE.
Das Setup wurde über den technischen Dienstleister satis & fy geliefert und bereits vor der ersten europäischen Etappe bei den Proben bei Black Box in Berlin in Betrieb genommen. Featherstone erklärt, dass Hans bereits ursprünglich in 2019/2020 sein kreatives „Dreamteam“ zusammengestellt hatte, zu dem neben John selbst auch der renommierte Broadway Bühnenbildner Derek McLane, der Videodesigner Peter Nigrini, und der Choreograph Barry Lather gehörten. „Hans ist ein Meister im Zusammenstellen von Teams“, so Featherstone, und in diesem Fall wählte er erfahrene Fachleute aus, die für ihr Flair und ihren Stil bekannt sind und die alle ihre eigene Dynamik aus verschiedenen Disziplinen eingebracht haben.
Das Beleuchtungsteam wurde durch Johns Tochter Hailey Featherstone als Beleuchtungsleiterin und Chris Herman als Programmierer vervollständigt. „Ich hatte das Glück, ein so tolles Team an meiner Seite zu haben, das die Zusammenarbeit sehr schätzt und diese Arbeit großartig und bereichernd macht“, sagt er. Die Breite, der Facettenreichtum und die Detailfülle der Musik haben das Team als Ausgangspunkt für das Lichtdesign inspiriert. Hans hatte zwölf lebhafte neue Arrangements seiner größten Hits zusammengestellt, die während der dreistündigen Aufführung gespielt werden sollten … mit insgesamt über 300 Instrumenten, wobei einige Nummern von einer achtköpfigen Tanz-/Chor-Truppe begleitet wurden, die von Barry Lather choreografiert wurde.
„Der ROBE MegaPointe war mein klarer Favorit“
Bei so viel Energie und Vielfalt auf der Bühne – von Wonder Woman bis zum König der Löwen – wusste ich, dass ich die absolut vielseitigsten Scheinwerfer brauche, da sich die Looks im Laufe des Sets ständig verändern und wandeln mussten, und der MegaPointe von ROBE ist mein klarer Favorit unter den Multifunktionsscheinwerfern!“, schwärmt John Featherstone. In kreativer Hinsicht wollte John, dass die Beleuchtung „musikalisch“ wirkt, und auch das brachte ihn zur Entscheidung für Scheinwerfer von ROBE.
„ROBE stellt wirklich elegante Leuchten her, die eine sehr organische Ausstrahlung und Bewegung haben, und die Farben sind hervorragend“, so Featherstone. Er war nicht zimperlich mit den MegaPointe – und setzte ganze 172 Stück in den Beleuchtungsplan! Er ist ein großer Fan dieses Scheinwerfers und der MegaPointe war schon zuvor ein „spektakuläres Arbeitstier“ für viele Projekte von Lightswitch, sei es eine Tournee oder eine ausgefeilte Firmenshow. „Wenn es darum geht, enorm Anpassungsfähig zu sein“, erklärt der Lichtspezialist, „kenne ich kein Gerät, das das besser kann als der MegaPointe“. Bei der Zimmer-Tournee wurden MegaPointe überall im Rigg eingesetzt, entlang der oberen Traversen und in den drei vertikalen links und rechts seitlich der Bühne, sowie einige an den unteren Bühnenrändern am Boden.“
Dynamisches Lichtdesign dank Cyberhoist-System
Sechs der fliegenden Traversen bewegten sich auf einem Cyberhoist-System, das es John ermöglichte, mehr Dynamik in die Beleuchtung der Show zu integrieren, wobei sich die Traversen bewegten, während die Scheinwerfer darauf statisch und eingeschaltet blieben. Das hat ein kontrastreiches und oft subtiles Bewegungselement zur Bewegung der Scheinwerfer selbst geschaffen – und hat hervorragend funktioniert, um die Form und Architektur des Bühnenraums physisch zu verändern.
Einer der Vorteile der Beleuchtung einer längeren Show ist, dass man mit der Zeit ein ganzes Feuerwerk an visuellen Tricks abspielen und das Publikum mit kleinen Details und Überraschungsmomenten auf Trab halten kann.
Zeitweise wirkte die Bühne durch die große, breite Leinwand wie ein epischer Kinofilm. Wenn aber die obere Hälfte des Bildschirmes hochgezogen wurde, hat sie stilvoll und unaufdringlich den Rest der Bühne eingerahmt, was Derek McLanes geschicktem Bühnenbild und Peter Nigrinis durchdachter und strukturierter visueller Gestaltung anzurechnen war. John liebt die Arbeit mit Peter, da er sich sehr bewusst ist, wie eine Leinwand nicht nur zur visuellen Darstellung, sondern auch als Lichtquelle funktioniert.
Manchmal war die Leinwand am Set komplett ausgeschaltet, ein anderes Mal wurde sie subtil für Moiré-Effekte eingesetzt, und sie war sicherlich nicht immer im Vordergrund, trotz ihrer Größe. Diese intelligente Herangehensweise an den Inhalt und die Gestaltung des Bildschirms machte die ganze Szenerie noch faszinierender.
Zusammenspiel mit dem Video-Design
Dennoch war sie ein weiterer Grund, warum Featherstone durchschlagkräftige Scheinwerfer wie die MegaPointe benötigte, um auf der Bühne entsprechende Präsenz zu haben und optimal mit diesen umfangreichen Videobestandteilen zusammenzuspielen. Als die obere Leinwand hochgefahren wurde, diente sie den Zuschauern weiter hinten in der Arena als Fernglas, während für die Zuschauer, die näher dran waren, die Bühne und das Geschehen darauf im Mittelpunkt standen.
Die Leinwand wurde in der ersten Hälfte der Show nur zurückhaltend eingesetzt, so dass der Schwerpunkt bewusst auf die Beleuchtung gelegt wurde, und die spürbare Atmosphäre und Spannung wurde ähnlich wie bei einem Film gesteigert, da die Show einen richtigen Handlungsbogen hatte. Mit den ersten Takten des Wonder Woman-Medleys begannen sich die Traversen zum ersten Mal zu bewegen, was das Publikum jeden Abend zum Beben brachte, gefolgt von einer sanften Zunahme von Bildschirminhalten, während sich die Produktion zu einem einzigartigen und wunderbar dramatischen akustischen und visuellen Crescendo aufbaute.
„Die Arbeit mit Derek, Peter und Hans selbst, der sich sehr für die Bühnenpräsentation einsetzt, war einer der angenehmsten Teile dieses Projekts“, erzählt John, der jede Minute des Prozesses genossen hat und – wie immer selbst sein schlimmster Kritiker – mit dem Ergebnis „äußerst zufrieden“ ist.
Für die Hauptbeleuchtung des Orchesters und der Band – die eine beträchtliche Fläche abdeckten – nahm John einen weiteren seiner Favoriten von ROBE, 24 BMFL WashBeam und sechs BMFL FollowSpot. Von letzteren befanden sich vier auf einer vorgelagerten Traverse über dem Publikum und zwei auf zwei beweglichen Traversen in der Bühnenmitte für ein perfektes und maßgeschneidertes Gegenlicht.
Die BMFL FollowSpot, die über sechs BaseStations hinter der Bühne gesteuert wurden, waren für die Hauptdarsteller und Solisten vorgesehen. Die wichtigsten Parameter wurden über das Beleuchtungspult gesteuert, so dass sich die Bediener auf das Verfolgen konzentrieren konnten, und die FollowSpots „funktionierten genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten“, so John Featherstone.
Zum ersten Mal überhaupt setzte Featherstone von ROBE die beweglichen Tetra LED-Bars in einem Showdesign ein und fügte eine Reihe von 36 Tetra2 entlang des gesamten Bühnenrands nach unten sowie 32 Tetra1 über der Bühne an Schlüsselpositionen auf verschiedenen Traversen in der Bühnenmitte ein.
Die Tetra2 eignen sich hervorragend als Fußlicht, berichtet er. Und sie können auch eingesetzt werden, um in einem Moment einen beeindruckenden, schwungvollen Lichtvorhang zu erzeugen, der sich im nächsten Moment in einen atemberaubenden Effekt-Look verwandelt, mit dem Flower-Effekt, der filigrane, mehrfarbige Lichtspitzen erzeugt – ein Effekt, den der Lichtdesigner von dieser flachen Position vor der Bühne aus besonders schätzt.
„Die Tetra-Familie ist wirklich beeindruckend“, kommentiert er und fügt hinzu, dass er sicher ist, dass er sie in Zukunft wieder einsetzen wird! An ROBE im Allgemeinen schätzt Featherstone die besonderen Eigenschaften, die die Scheinwerfer einem Designer bieten: „Die Farben sind wunderschön und die Farbkontinuität zwischen verschiedenen Leuchtentypen ist wirklich wichtig – bei ROBE haben sie schon seit einiger Zeit darauf geachtet, ein sehr professioneller Ansatz für richtig große Lichtumgebungen!“
John Featherstone schätzte auch die großartige familiäre Atmosphäre auf der Tour, vor allem, dass seine eigene Tochter Hailey ihren vollen Terminkalender freimachen konnte, um sich dem Team als Beleuchtungsleiterin und Operatorin für die Tour anzuschließen. John, Hailey und Chris Herman von Lightswitch programmierten die Show und programmierten einen Monat lang Vorvisualisierungen in New York, bevor sie nach Europa abreisten und die Produktion probten, die sie sich dann auf den Weg machte.
John erwähnt auch den „hervorragenden“ Service, den sie von satis & fy auf dieser Tournee erhalten haben, und dass sowohl die nordamerikanische als auch die deutsche Niederlassungen von Robe bei der Bewältigung einiger logistischer Herausforderungen, wie z. B. der kurzfristigen Lieferung von Sondergobos, sehr behilflich waren. Die ausverkaufte Tournee beendete ihre erste Etappe mit fantastischen Kritiken, und jeder hofft auf weitere Live-Shows im Jahr 2023.