Das 50 km südöstlich von Paris, in Maincy, gelegene Schloss Vaux-le-Vicomte ist für seine prächtigen Gärten aus dem 17. Jahrhundert und seinen Rang als größter denkmalgeschützter Privatgrundbesitz in Frankreich bekannt. Seit 15 Jahren veranstaltet das Schloss eine beeindruckende, weihnachtliche Lichtinszenierung mit dem Namen „Vaux-le-Vicomte’s Illuminations”, die Besucher zu einem festlichen Rundgang durch das 40 Hektar große Areal einlädt. In den letzten zwei Jahren gehörte auch das Videomapping mit zum Festprogramm, wobei das Ereignis mit einer atemberaubenden Projektion auf der vorderen Fassade des Schlosses beendet wird.
Projektionsmapping von BS Technology
Dieses Jahr beschloss das für die aufwendigen Lichtprojektionen verantwortliche Team, der französische Integrator und Ausrüstungsverleih BS Technology, den M-Vision Laser 21000 WU von Digital Projection für das Projektionsmapping auf der Fassade von Vaux-le-Vicomte einzusetzen.
„Die neuesten, bahnbrechenden Technologien von Digital Projection, wie die externe Laser-Lichtquelle, sind wahrscheinlich das, wodurch wir erstmals auf sie aufmerksam geworden sind“, erklärt Eric L’Herminier, technischer Direktor und Geschäftsführer von BS Technology. „Wir wollte deshalb das Videomapping-Projekt nutzen, um die Produkte im Realbetrieb zu testen und eine Zusammenarbeit zu testen.”
Die Projektion auf die barocke Fassade des Schlosses musste während der gesamten Weihnachtszeit, das heißt von Anfang Oktober bis zum 3. Januar 2021, laufen. Die Show lief von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr alle 30 Minuten; das heißt, das Team musste ein automatisiertes System einrichten, das reibungslos und einwandfrei ohne weiteren Benutzereingriff funktionieren konnte.
Mageo Productions liefert den Content
So entschied sich das Team für vier M-Vision Laser 21000 WU von Digital Projection, paarweise gestackt zur Abdeckung der Mitte des Gebäudes mit der Kuppel, und die anderen zwei jeweils zur Abdeckung der beiden seitlichen Teile. Die Optiken dieser Projektoren unterschieden sich im Projektionsverhältnis, wobei zwei der Projektoren jeweils mit Optiken mit einem Projektionsverhältnis von 2.0 – 4.0 von Digital Projection und die beiden anderen mit Optiken von 1.5 – 2.0 ausgerüstet waren.
Der lampenfreie Laser-Phosphor-Projektor mit einer Helligkeit von 21.000 Lumen und einem Kontrastverhältnis von 10.000:1 verwendet die Colorboost+Red Laser-Technologie, um realistischste und satteste Farben zu ermöglichen.
Für die Verbindung der Projektoren mit den FOH-Türmen mit einem Medienserver des Typs Modulo Pi für die Steuerung der Inhalte des Projektionsmapping (kreiert von Alexis Gabirot von Mageo Productions) wurde eine Glasfaserverkabelung verwendet. Die Tonanlage, bestehend aus vier Fohhn LX-601, ist ebenfalls in die publikumsseitigen Türme integriert.
Verborgene Aluminiumtürme
Das gesamte System ist unter zwei ovalen Aluminiumtürmen verborgen, die auf jeder Seite des Schlosses stehen und durch eine Begrünung überdeckt sind, mit einem Loch für die Bildprojektion; auf diese Weise sind sie zugleich unauffällig und sicher für das Publikum.
„Wir mussten auch eine diskrete Lösung finden”, führte L’Herminier weiter aus. „Wir konnten sie nicht mehr als drei Meter hoch machen, da dies sonst die Sicht der Projektion für das Publikum verdecken würde, doch sie mussten auch groß genug sein, um die Projektoren und Kühlsysteme darin unterzubringen.
„Dank der Zusammenarbeit der Teams waren wir in der Lage, die engen Termine einzuhalten; wir hatten nur einen Tag und zwei Nächte für die Installation”, erklärte L’Herminier weiter. „Simon Gambiez, der Hauptansprechpartner vor Ort, mit dem wir zusammenarbeiteten, unterstützte uns bei dieser Zusammenarbeit und den technischen Aspekten.”
Alte, historische Stätten neu beleben
Unter normalen Bedingungen würde das Schloss 4.000 bis 5.000 Besucher, von Schulklassen bis hin zu Familien, täglich empfangen. Aufgrund der derzeitigen Beschränkungen musste das Schloss jedoch die notwendigen Anpassungen an die nationalen Covid-19-Richtlinien vornehmen und nach einem zweiten Lockdown im Oktober konnte das Schluss seine Gärten und seine Videomapping-Show ab 28. November starten, wobei derzeit geplant ist, das Schloss ab 16. Dezember wieder vollständig für Besucher zu öffnen.
„Wir hatten im Verlauf des gesamten Projekts eine wirklich gute Beziehung zu Stéphane Bourdon von Digital Projection in Frankreich, der wiederum durch das Team von Digital Projection in Großbritannien unterstützt wurde. Wir wussten, dass wir auf sie verlassen konnten, wenn wir sie benötigten”, so L’Herminier. „Das Ergebnis ist eine erfolgreiche Projektion gewesen, die den Bedürfnissen des Publikums mehr als gerecht geworden ist.”
Ascanio de Vogüé, Geschäftsführer und Miteigentümer (mit seinen Brüdern Alexandre und Jean-Charles) des Schlosses Vaux-le-Vicomte, meinte: „Eine audiovisuelle Projektion kann alte, historische Stätten, wenn sie richtig inszeniert wird, neu beleben und sie für jüngere Generationen wieder lebendig machen. Wir strebten es an, eine Ausgewogenheit zu erreichen zwischen einem vergnüglichen Besuchererlebnis, während wir die Geschichte des Schlosses zugleich in Ehren halten wollen. Ich denke, die Projektion auf Vaux-le-Vicomte wird dem gerecht, nicht nur indem die Architektur des Gebäudes hervorgehoben wird, sondern auch indem seine Kultur und Vergangenheit gewürdigt wird. Das Schloss war, als es errichtet wurde, eine Stätte der Kunst, und diese Projektion ist aus unserer Sicht eine wahrhafte Würdigung seines ursprünglichen Zwecks.”