Im Herzen von Villers-Cotterêts, Frankreich, steht das historische Château de Villers-Cotterêts – ein Symbol der Architektur der französischen Renaissance. Hier unterzeichnete König Franz I. eine Verordnung, die Französisch zur Amtssprache erhob. Während seiner ersten Präsidentschaftskampagne im Jahr 2017 versprach Emmanuel Macron, dem historisch bedeutsamen Ort seinen früheren Glanz zurückzugeben Sechs Jahre später wurde die Cité Internationale de la Langue Française schließlich eingeweiht, und zwar mit der tatkräftigen Unterstützung von ETC Audiovisuel. Für die Umsetzung dieses AV-Integrationsprojekts verwendete ETC Audiovisuel mehr als ein Dutzend Laserprojektoren von Digital Projection.
Umfangreiche Restaurierungsarbeiten
Das Projekt, welches in enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Projectiles und dem digitalen Szenografen Lundi8 (von der Stammagentur Artisans d’idées) umgesetzt wurde, zielte von Anfang an darauf ab, das Besuchererlebnis in dem restaurierten Museum durch die nahtlose Integration der neuesten AV-Technologien völlig neu zu gestalten.
Die Restaurierung des Château de Villers-Cotterêts stellte eine große Herausforderung dar, nicht nur in Bezug auf den Umfang des Projekts, sondern auch hinsichtlich seiner Bedeutung. Mit seiner eindrucksvollen Geschichte, die Jahrhunderte zurückreicht, bot das Schloss zwar einen idealen Rahmen für die Cité Internationale de la Langue Française – allerdings waren aufgrund jahrelanger Vernachlässigung auch umfangreiche Restaurierungsarbeiten erforderlich.
„Dies war ganz ohne Zweifel ein großes Projekt für ETC Audiovisuel im Jahr 2023 und eines der größten, das wir je für ein Museum umgesetzt haben, mit überaus spezifischen, höchst anspruchsvollen Anforderungen“, erklärt Laurent Segelle, Leiter für Festinstallationen bei ETC Audiovisuel.
Der Projektumfang bestand aus mehr als 60 audiovisuellen Bereichen mit knapp 80 Bildschirmen und 25 Videoprojektoren, darunter 15 E-Vision Laser 11000 4K-UHD– und E-Vision 7500-Laserprojektoren von Digital Projection. Zehn Onlyview-Medienserver von ETC Audiovisuel sorgten für das erforderliche Warping und Blending.
„Der vor über zwei Jahrzehnten intern entwickelte Onlyview-Multistream-Audioserver war ideal für das Projekt in Villers-Cotterêts, um die Medienwiedergabe über mehrere Server gleichzeitig zu verwalten. Mit ihm konnten wir genau die scharfen, makellosen Bilder liefern, die unsere Bildproduktionspartner sich vorgestellt hatten“, so Laurent Segelle. „Das gesamte Netzwerk wurde synchronisiert, um Inhalte harmonisch abzuspielen. Durch die Nutzung mehrerer Server wurden Verformungen, Überlagerungen und Interaktivität über den Notch-Gateway möglich, was die Voraussetzung für die Erstellung generativer Inhalte schafft. Das Magic-Library-Gerät ist das perfekte Bespiel dafür.“
Der Onlyview-Server stellte eine umfassende Suite von Tools bereit, zu der die Übertragung im HAP-Bildformat, generative Notch-Inhalte, Autokalibrierung, 4K-Übertragung und Automatisierung gehörten. Sie alle waren unerlässlich für die Umsetzung des aufwändigen audiovisuellen Renderings, das von der Setdesign-Firma Projectile konzipiert wurde.
„Wir mussten ein multimediales Museografie-Projekt in enger Abstimmung mit den Bauteams umsetzen“, erklärt Laurent Segelle. „Dazu gehörte auch, dass die Geräte sorgfältig versteckt werden mussten, wie vom Kunden gewünscht. Nur so ließ sich die moderne Technologie nahtlos in das historische Umfeld des Gebäudes integrieren.“
Laut Laurent Segelle war einer der ausschlaggebenden Gründe, warum sich ETC für die E-Vision-Laserprojektoren von Digital Projection entschied, die laserbasierte Technologie, die einen niedrigen Energieverbrauch und einen nahezu wartungsfreien Betrieb ermöglicht. ETC und Digital Projection arbeiten seit Jahren eng zusammen, insbesondere auf dem Museumssektor. Gemeinsam konnten sie groß angelegte Projekte meistern, darunter Eternal Mucha und Pompeji im Grand Palais Immersif und die Videomapping-Projektion der astronomischen Uhr Passemant aus dem 18. Jahrhundert in Versailles. Bei all diesen Projekten setzte man auf die Zuverlässigkeit und Leistung der Projektoren des britischen Herstellers, die das Unternehmen auch zur ersten Wahl für dieses neueste, ambitionierte Projekt machten.
Die 1-Chip-DL®-Laserprojektoren von Digital Projection sind für ihre Leistung bekannt und bieten eine beeindruckende Helligkeit mit einem kompakten und leichten Gehäuse. Die Option einer Ultrakurzdistanzlinse erwies sich auch für dieses Projekt als ideal, insbesondere in Räumen mit begrenztem Platzangebot, in denen dennoch eine optimale Projektionsqualität garantiert werden kann.
Die Ausstellung der Cité Internationale de la Langue Française umfasst eine Fläche von 1.200 m² und 15 Räume, die in drei Abschnitte unterteilt sind. Besucher werden im Raum Un château, un territoire („Ein Schloss, ein Gebiet“) empfangen, in dem Geschichte und Architektur des Schlosses anhand eines großen chronologischen Freskos, eines Tastmodells und einer Projektion veranschaulicht werden.
In diesem Einführungsraum entschied sich ETC für einen einzelnen, an der Decke montierten Digital Projection E-Vision Laser 7500 4K-UHD-Projektor, um ein beeindruckendes und zuverlässiges Bild auf einen 2,9 m breiten, halbkugelförmigen, umgekehrten Tisch zu projizieren.
Weiter entlang in der Ausstellung, im Bereich Une langue monde („Eine Weltsprache“), nimmt der Abschnitt La langue dans tous ses états („Die Sprache in all ihren Staaten“) den Besucher mit auf eine Reise um die Welt. Drei an der Decke montierte Digital Projection E-Vision Laser 4K UHD-Laserprojektoren liefern Inhalte für jeweils zwei 3,9 m × 3 m große Projektionsflächen („Liebe“ und „Revolution“), jede mit vier an der Decke und an der Wand montierten Projektionsleinwänden. Eine dritte Fläche („Gelächter“) beherbergt sechs weitere Projektionsleinwände in verschiedenen Größen und Abmessungen.
Der nächste Abschnitt führt ins Zeitalter der Aufklärung und lädt Besucher ein, sich vor eine riesige, 6 m lange und 3,8 m breite Projektionsfläche zu setzen, die von einem weiteren E-Vision-Laserprojektor angetrieben wird. Der nächste Raum, De la langue de fer à la langue d’émancipation („Von der Sprache des Eisens zur Sprache der Emanzipation“) erinnert an ein Klassenzimmer, über dem ein E-Vision Laser 6500-Projektor eingerichtet wurde. Der Laserprojektor projiziert auf die Wand, die einer traditionellen Tafel ähnelt, und deckt eine Fläche von 1,7 m ab.
Der wohl beeindruckendste und anspruchsvollste Bereich ist der Raum La route des mots, une langue métissée („Der Weg der Worte, eine gemischte Sprache“): Hier speisen vier E-Vision Laser 4K-UHD Laserprojektoren mit Ultrakurzdistanz-Objektiven Inhalte in eine 360-Grad-Kuppel mit einer Größe von 16 m x 2,2 m ein, die mit einem Vierkanal-PC synchronisiert ist und die Onlyview-Software für das Blending und Warping von Inhalten verwendet. Über die Konstruktion der Kuppel wachte Matthieu Dheily von Sequoia Agencement. ETC Audiovisuel führte vor Ort erste 3D-Tests durch, um die Platzierung der Projektoren zu optimieren.
Insgesamt sechs E-Vision-Laserprojektoren wurden in den Abschnitten Dictionnaire de l’Académie („Wörterbuch der Akademie“), Dictionnaire des francophones („Wörterbuch der Frankophonen“), Salle des jeux („Sprachspiele“) und La langue de Molière („Die Sprache Molières“) installiert. „In diesem Bereich wurden in jedem Raum zwei E-Vision-Laserprojektoren montiert, die nach unten ausgerichtet sind und von dedizierten PCs mit unserer Onlyview-Software gesteuert werden“, erklärt Laurent Segelle. Durch den Einsatz der Festkörperlasertechnologie konnten die Projektoren flexibel positioniert werden, sodass in allen Räumen eine optimale Leistung gewährleistet ist. Im Raum „Sprachspiele“ setzt ETC E-Vision Laser 4K-UHD-Projektoren mit einer Größe von 5,2 m x 3,2 m für eine dynamische Wandprojektion ein, die durch die Interaktion der Besucher mit einem Bildschirm aktiviert wird. „Im Raum ‚Die Sprache Molières‘ wird ein E-Vision-Laserprojektor eingesetzt, um Bilder auf eine 2,8 m x 1,9 m große, gekrümmte Fläche zu projizieren“, fügt Laurent Segelle hinzu.
Die Ausstellung wird im Raum „Une affaire d’État“ („Eine Staatsaffäre“) fortgesetzt. Hier können Besucher alles über die im Jahr 1539 von Franz I. in Villers-Cotterêts unterzeichnete Verordnung erfahren, die die französische Sprache in den Rang einer offiziellen Amtssprache erhob. Der an der Decke dieses Raums montierte E-Vision-Laserprojektor ermöglicht eine Wandprojektion mit einer Größe von 4,5 m x 2,8 m.
Gegen Ende der Reise finden sich die Besucher im immersiven Sakristei-Raum wieder, der von vier E-Vision Laser 4K-UHD-Projektoren beleuchtet wird. Zusammen erzeugen sie eine 24 m × 3,3 m große 360-Grad-Ansicht, die die Entwicklung der Wörter im Französischen erläutert. Die E-Vision-Laserprojektoren, die auf beiden Seiten des Raums an der Decke aufgehängt sind, bieten den Besuchern ein immersives Erlebnis und stellen einen absolut fesselnden Epilog zur Ausstellung dar.
Laurent Segelle meint abschließend: „Von den ersten Tests bis zur endgültigen Installation wurde jeder Aspekt akribisch geplant, um die architektonische und historische Integrität des Schlosses zu bewahren und gleichzeitig die Besucher zu inspirieren, mehr über die französische Sprache zu erfahren. Wir sind stolz darauf, bei der Umsetzung eines derartig wichtigen Projekts mitgewirkt zu haben. Da wir in der Vergangenheit bereits mit Projektoren von Digital Projection zu tun hatten, wussten wir, dass wir uns auf ihre herausragende Qualität und Leistung verlassen konnten, um eine nahtlose, außergewöhnliche audiovisuelle Integration sicherzustellen.“