Scooter haben es auf ihrer groß angelegten Jubiläums-Tour „Thirty, Rough and Dirty“ ordentlich krachen lassen. In der ersten Jahreshälfte boostete die Kultelektronikband die Konzertarenen, jetzt im Sommer machten sie zahlreiche EDM-Festivalbühnen unsicher.
Produktionsleiter Basty Duellmann, VJ Fleur van der Spruit (VJ Flirt) sowie Lighting Designer André Beekmans (The Art of Light) sowie Rik Verschuren (Lighting Operator) geben EventElevator einen Einblick in ihre technischen Herausforderungen und Tools für das energiegeladene Show-Konzept. Technisch wurde die Vollproduktion von der Firma TDA Clair betreut. ALDA konzipierte das derzeitige Stagedesign und die Videoprofis VeeMee visuals steuerten bei der Produktion den brandneuen Video-Content bei.
Scooter-Jubiläumstour im großen Festivallook
Seit nunmehr 30 Jahren entladen H.P. Baxxter und seine Bandmember ihre Energie on-stage. Scooter-Stadionhymnen sind Kult und ihre Musik ist ein einzigartiger Mix aus Techno-, Hardcore- und Rock-Vibes. Das aktuelle Stagedesign stammt aus der Feder von Maarten Hoogland von der niederländischen Design-Company ALDA. Im Fokus stehen dabei unter sechs teils gewinkelte LED-Wände, stylische Musiker-Riser, eine zentrale Show-Treppe und viel Aktionsradios zum Abraven für Frontman H.P. und die zahlreichen Tänzerinnen. Mit sieben Trucks ist die Produktion unterwegs, erklärt Produktionsleiter Basty Duellmann, der bereits mehrere Jahre fest mit im Team ist. Dank der erfahrenen Crew von TDA Clair tourte die Produktion extrem erfolgreich durch Deutschland, Österreich, Schweiz und Holland. Bei TDA Clair in Bottrop hatte die Produktion vor der Tour geprobt und sich perfekt auf den bombastischen Jubiläumstrip vorbereitet.
Einer von André Beekmans Ausgangspunkten für das Lichtdesign von „Thirty, Rough & Dirty“ war das Bühnenbild mit seinen markanten sechs großen LED-Screens und oberen LED-Stripes zu intensivieren. Beekmans hat Zwischenräume clever mit Fixtures gefüllt, um einen Gesamtheitlichen Look zu generieren. Dabei hat er auf Leitertraversen zwischen den LED-Leinwänden gesetzt. Der Lichtdesigner von The Art of Light ist mit seinem Team seit etwas mehr als zwei Jahren für die deutsche Techno-Gruppe tätig. Hier kann er seine ganze Erfahrung aus der Zusammenarbeit für internationale EDM Acts wie Armin van Buuren und Afrojack einbringen, aber auch viele Methoden von szenischen Theatertour-Produktionen wie „AIDA“ einstreuen. Denn der Auftritt von Scooter ähnelt eher einer klassischen Rockband, wie Beekmans im Video erklärt. Ihm ist es wichtig, dass er H.P. für die Party-Crowd gut sichtbar „hypen“ kann. Dementsprechend ist bestes Keylight mit guten CRI-Werten Pflicht. Für H.P. hat das Team dafür drei ROBE FORTE, die via FOLLOW-ME-System gesteuert werden, dabei. Eine Fronttruss und Seitengassen mit Martin Mac Ultra sorgen für die Grundhelligkeit für Tänzer und Band. Weiterhin sind ebenfalls SGM P-2 und P-5 auf dem Floorset eingestreut und teilweise unter den transparenten Bandrisern verteilt.
Feuer frei! Trickreiche Beam-Look mit ROBE Pointe
H.P. Baxxter ist sehr an einer intensiven Stage-Appearance für die Fans interessiert. Dementsprechend plante The Art of Light insgesamt 78 reaktionsschnelle ROBE Pointe ins Set ein. Diese schießen zu den Songs mit ausgefallenen Beam-Looks aus den Effektlicht-Traversen im Dach sowie Lichtleitern durch die Arena. Ein weiteres wichtiges Gestaltungsmittel der Show sind aber auch 82 ROBE Tetra2 Bars. Sie flankieren vertikal die Kanten der LED-Wände. Mit Einzelpixelansteuerung und mit Eye-Candy-Effekten, wie dem Flower-Effekt, lassen sie vor den Beat-Drops jede Arena aufblühen. CHAUVET Color STRIKE M (positioniert in: Effekttruss, Floor und Seitenleitern) geben den intensiven Strobe- und Blinder-Momenten auch farbliche Gestaltungsmöglichkeiten in der Show-Dramaturgie.
ROBE Spiider (insg. 45 Stück) gehören seit langem zu Beekmans Favoriten. Für diese Produktion hat der Lichtdesigner sie einem verspielten Matrix-Raster unter den Deckenelementen der LED-Leinwände zusammengefügt und damit die drei zentralen Pods vom Dach aus akzentuiert.
André Beekmans hat die Show mit seinem Team bei The Art of Light programmiert und war bei den ersten sechs Konzerten on-tour selbst hinter der Lichtkonsole. Dannach hat er das Operating an Rik Verschuren übergeben, während Maxim Rath die Band auf allen Sommerfestivals begleitet. Die Show wird größtenteils über Timecode gesteuert, was die Bedienung flexibler macht. Die komplette Tour wird mit einer MA Lighting grandMA3 light (plus Backup-Konsole) gesteuert und wurde zuvor komplett mit der 3er-Software programmiert.
Der Video-Content, wurde von Suzanne van Dongen VeeMee Design Studio produziert. Er geht perfekt Hand-in-Hand mit der Licht-Programmierung. VJ Fleur van der Spruit erklärt im Video mehr über ihren energetischen Live-Workflow mit der VJ-Software Resolume.