Rock’n’Roller denken nicht an Rente: Hans-Jürgen „Lauti“ Lautenfeld

Hans-Jürgen Lautenfeld

Hans-Jürgen Lautenfeld

Was hat der russische Truppenabzug aus Berlin 1994 mit der letzten Tournee von U2 und den Wahlen 2004 in Afghanistan gemeinsam? Bei all diesen Events wachte einer der ganz Großen der Branche als Projektleiter über den reibungslosen Ablauf: Hans-Jürgen Lautenfeld, der das Büro der POOLgroup in Frankfurt leitet.

Begonnen hat die Karriere des mittlerweile 69-jährigen „Lauti“ 1971 bei Mama Concerts, 1976 wechselte der gebürtige Frankfurter zu Lippmann & Rau. Fritz Rau, nicht minder legendärer Konzertveranstalter, schreibt über seinen technischen Leiter in Bezug auf Udo Lindenbergs „Dröhnland-Symphonie“, die 1979 auf Tour war:

„Für das Gelingen der Tournee sehr wichtig war die hervorragende Arbeit von Lauti Lautenfeld, dem ich mich sehr zu Dank verpflichtet fühle. Lauti war bis 1989 der technische Leiter aller unserer Produktionen, insbesondere auch der Open Airs, wo wir nach amerikanischem Vorbild eine technische Open-Air-Kultur mit riesigen Bühnen und entsprechenden Anforderungen entwickelten. Auf diesem Gebiet war Lauti Lautenfeld der deutsche Pionier…“ (Fritz Rau: 50 Jahre Backstage, S.156, erschienen im Palmyra Verlag).

Nach zwei Jahren als Freiberufler stand Lautenfeld dann von 1991 bis 2009 der Trend Event GmbH in Frankfurt vor, die heutige POOLproduktion, die 1991 als erstes deutsches Veranstaltungsplanungsbüro von der heutigen  POOLgroup GmbH gegründet wurde.

Zu Lippmann & Raus Zeiten gingen pro Jahr mehr als 500 Produktionen über seinen Schreibtisch, mittlerweile sind es zwar nur noch 150 bis 200, aber trotzdem ist Lautenfeld nach wie vor auf Straße und lässt sich so schnell nichts vormachen: „Ich gehe selbst noch mit auf Tour und sitze im Nightliner, damit ich weiß, was Sache ist. Mir kann keiner was erzählen“.

Ans Aufhören denkt er noch lange nicht, da hält er es mit Udo Lindenberg: „Rock’n’Roller denken nicht an Rente“. Im Gespräch mit EventElevator berichtet Lautenfeld über die Bedingungen, unter denen die ersten größeren Produktionen durchgeführt wurden, was er dem Nachwuchs rät und warum ihm erfahrene Mitarbeiter immer noch lieber sind als Zertifikate:

Interview mit Hans-Jürgen „Lauti“ Lautenfeld

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Interview: Markus Wilmsmann