Paula Hartmann startete Anfang diesen Jahres furios ihre erste groß angelegte Tour und es gab wohl niemanden auf ihrem „kleine Feuer“-Concert-Cycle, der nach dem Konzertbesuch nicht noch mehr „Feuer und Flamme“ für die Rap-Künstlerin war. Ihre düster-poetischen Lyrics und ihre energetische Performance auf den verschiedenen Rooftop-Ebenen der stylishen Kulisse zogen Fans in ganz Deutschland in den Bann. EventElevator traf die sympathische Crew und sprach mit: Jan Niklas „Bounty“ Felchner (Lichtdesigner), Manuel Tupac Amaru Schoppa (Produktionsleiter) sowie Dennis aus Europa (FOH Engineer) über Technik, Herausforderungen und Crewlife. So hat das Team Hits wie „schwarze SUVs“ und „3 Sekunden“ fulminant auf die Bühne gebracht.
Tourtaugliche City für die „kleine Freuer“ Tour
Eine der größten Herausforderungen war die große Bandbreite an Spielorten, die von 800er-Clubs bis zu amtlichen 6.000er-Hallen wie dem Münchner Zenith reichte. Die Tour bestritt die Crew produktionstechnisch mit einem 40-Tonner, nutzte weiterhin Teile eines 7-1/2-Tonners sowie einen weiteren Anhänger, um Equiment sowie die genialen Kulissen-Parts durchs Land zu transportieren. Centerpiece des Bühnenbilds war eine in grau gehaltene, stylische Stadtkulisse, die der Rap-Künstlerin viel Spielraum für ihre Performance bot. Bei der Podestlösung der Mini-Metropole unterstützte das Team schoko pro während sich MTS Medientechnik um die Produktion der feuerfesten urbanen Holzkulissenteile kümmerte. Der begeh- bzw. betanzbare obere Steg wies am Ende fast acht Meter Länge auf. Paula Hartmann hatte somit rundherum an der Kulisse vielfältige Performance-Spots: zentral auf der Brücke, links und rechts an den Häuserdach-Seiten oder eine Stufe darunter auf Risern über den Tour-Instrumenten.
Lichtdesign-Arbeitstier Ayrton Rivale Profile
Das urbane Bühnenbild erweckte Stage- und Lichtddesigner Jan Niklas „Bounty“ Felchner zum Leben, dem die stylishe Kulisse natürlich viele Möglichkeiten für seine Inszenierung bot. Von harten, pumpenden Strobes auf den Trap-Beats bis hin zu faszinierenden Gegenlichtlooks, die durch die gefrästen Fenster der Kulissen zerstäubten, schaffte Bounty den künstlerischen Rahmen für die darken Berliner Gute-Nachtgeschichten von Paula Hartmann. Im Hintergrund wurde eine Videowall (8x3m sowie 2x2m am Durchgang) gehängt, die die Show mit passendem Content versorgte. Von glitchy Animationen und Musikvideo-Snippits im gewohnten, digital-grungy Paula-Hartmann-Style pushten das Feeling der Songs.
Lichttechnisch war der Ayrton Rivale Profile (maximal 34 Stück) eines der Arbeitstiere der Show. Mit ihm erstellte Lichtdesigner Bounty Beamlooks aber auch atmosphärische Gobos und vieles mehr. Die neuen Ayrton Lights waren einerseits in kleinen Päckchen im Floorset zu finden (vor und hinter der Kulisse) sowie in einer ersten steilen Gassenebene und weiterhin auch als Centerspot, um die Künstlerin sowie die City-Shapes zu akzentuieren. Für farbliche Lichtatmosphäre und Strobes setzte Bounty in Truss und Floorset auf die Power von GLP JDC1. Zwei Tower mit je drei vertikal angeordneten ROBE Tetra1 Bars unterstützen das Effektlicht-Arsenal links und rechts an der Stage.
Sechs Nebelmaschinen, 4-Lite-Blinder und an ausgewählten Spielorten eine mittlere Truss mit GLP X4 Bar 20 komplettierten das Lichtsetup rund um die Kulisse. Vier Pyro-Rinnen entzündete das Team als weiteres Highlight beim passenden Song „kleine Feuer“.
Felchner steuert die Show mit einer MA Lighting grandMA3 light, allerdings momentan noch auf der MA2 Software. Weiterhin setzte der Lichtdesigner zum ersten Mal für den Licht- und Video-Workflow die Timecode-Software cuepoints ein.
Details zum Tour-Sound bei Paula Hartmann
Dennis Herbst, aka Dennis aus Europa begleitete als FOH Engineer die „kleine Feuer“ Tour. Um die feine Stimme von Paula Hartmann durch die teils brachialen Trap-Beat und Synthie-Sweeps zu drücken nutzt er unter anderem Outboard-seitig einen Rupert Neve Designs 5045 Primary Source Enhancer, um einen konstanten Pegel zu gewährleisten. Zusätzlich achtet er natürlich auch stark aus Gainstaging. Von einem Playback-Rack mit einem Ableton-System kommen rund 12 Inputs am Yamaha-Pult an. Als weitere Spuren laufen unter anderem noch Keys, zwei Akai MPC-Signale, ein Synth und rund sechs Funkmikros (Funkübertragung per Shure Axient Digital System) ins Pult. Beim Mixing verlässt sich Dennis Herbst voll und ganz auf ein Yamaha RIVAGE PM5. Er schätzt den zielgerichteten Workflow, die Stabilität sowie natürlich die vielfältigen Neve Software-Emulationen.
Paula Hartmann und ihre Crew setzten das erfolgreiche Tour-Konzept nun ebenfalls auf den heißen Festivalsommer-Gigs fort.
Beteiligte Personen & Firmen:
- Stage & Lichtdesign: TOO BRIGHT FOR THE CLUB Jan Niklas „Bounty“ Felchner
- Produktionsleitung: MTAS Manuel Tupac Amaru Schoppa
- FOH Engineer: Dennis aus Europa (Dennis Herbst)
- Audiotechnik: Complete Audio
- Licht & Video Dienstleister: TRANZEPT
- Entwicklung Podestlösung für die Kulisse: schoko pro
- Produktion Großstadtkulissen-Teile: MTS Medientechnik
- Dienstleister PA-System im Zenith München: RAIN AGE
Verwendetes Lichtequiment (maximale Bestückung): Paula Hartmann „kleine Freue Tour“
- 34 Ayrton Rivale Profile
- 24 GLP JDC1
- 10 GLP Impression X4 Bar 20 (an ausgewählten Tour-Standorten wie München)
- 6 ROBE Tetra1 Bar
- 11 4-Lite Blinder
- 6 Nebelmaschinen
- LED Wall (8x3m zuzüglich einer 2×2 Meter Center Wall für den unteren Bereich beim Durchgang)
- Lichtmischpult: MA Lighting grandMA3 light