Die Masters of Hardcore-Festivalreihe hat sich über die Jahre als einer der führenden Veranstalter im Bereich der Hardcore-Musik etabliert und ist eines der Highlights für Fans weltweit. Für die härteren Genres der Techno-Musikszene, bietet das Konzept in regelmäßigen Abständen die basslastige „Grundversorgung“ ab 200 BPM aufwärts. Das Jahr 2024 startete mit der fulminanten Club-Edition Masters of Hardcore Austria in der MARX HALLE in Wien, die Philipp Fuchs (FUX Productions) als Lichtdesigner- und Operator betreute. Im EventElevator-Interview verrät er mehr zu seinem Lichtdesign und wie er zur technischen Vorplanung eines solchen Events die CAD-Software SCAD Re-Event einsetzt.
Natürlich waren auch für den Tour-Stopp von Masters of Hardcore in Wien gefeierte DJs wie: Angerfist, Miss K8, D-Fence oder Hysta an den Decks. MC Tha Watcher heizte der Crowd massiv an. Nach 2023 übernahm Philipp Fuchs auch in diesem Jahr das Lichtdesign für den MOH-Spielort in Österreich. Als technischer Dienstleister vor Ort war Eventtechnik Südwestfalen aus Deutschland angereist und den Laserbereich betreuten Phillip Wicke und seine Crew von LIVE Lasersystems.
Masters of Hardcore Wien: Vorplanung mit SCAT Re-Event
Philipp Fuchs verwendet im Studio für seine technischen 3D-Layouts die Software SCAD Re-Event. Eine 3D-Planungssoftware, die bei fast allen großen EDM-Raves in den Niederlanden zum Einsatz kommt. Der Einstieg in die Software fiel dem Österreicher nicht schwer, da er zuvor bereits mit CAD-basierten Programmen wie wysiwyg Erfahrungen im Designen gesammelt hatte. Um sich mit dem Programm vertraut zu machen, konstruierte er zu Beginn bestehende Festival-Bühnen nach. Die Kompatibilität zu anderen Plattformen ist kein Problem: „Die meisten Produktionsfirmen hier nutzen Vectorworks oder wysiwyg, aber die Pläne sind sehr einfach zu konvertieren“, erklärt Fuchs im Video zur Planung und fügt an: „Natürlich haben wir hier in Österreich nicht die Kapazität und das Budget der holländischen Master-of-Hardcore-Festivals, ich möchte dennoch immer ein Stage-Design entwickeln, das sich an diesem hohen Level orientiert.“
An SCAT Re-Event schätzt Fuchs besonders den zielgerichteten, übersichtlichen Workflow. Es ist einfach, sich eigene Library-Sets zu erstellen, man kann mühelos Layher-Konstruktionen generieren und hochwertige Plots für Produktionsfirmen ausgeben. Im Video erklärt Fuchs mehr zum Umgang mit der Software. In der Vergangenheit hat er mit dem Programm auch die technischen Drawings für das holländische Ground Zero Festival erzeugt.
In Wien musste der Lichtdesigner bei der 5.000er-Halle mit einem Ground-Support arbeiten, da er in Bezug auf die Deckenlast beschränkt war. Für sein Stage-Design entwickelte er ein aufregendes, nach hinten gewinkeltes Truss-Objekt, das in der Mitte eine Videowand enthielt. Als Besonderheit war die Videowall als ein großes Plus zusammengesetzt und war mit einem Winkel von 135 Grad versehen. Durch diesen Design-Tweak kreierte er mit wenigen Mitteln einen spannenden Signature-Look für das diesjährige Event, das auch auf das Publikum einen immersiven Impact hatte.
Details zu den verwendeten Moving Lights bei Masters of Hardcore Wien
Da Hardcore mit 200 BPM startet setzte Fuchs vorzugsweise auf schnelle Movinglights wie: ROBE Pointe, Spikie und Spiider. Als weiteres Fixture hatte er Martin MAC Ultra für Gobos in den Publikums-Traversen positioniert. Das Main-Truss-Objekt akzentuierte er am oberen und unteren Ende perfekt mit zwei Lines aus je 16 ROBE Tetra2 und kreierte damit intensive Linear-Effekte. VDO Atomic Dot WRM sowie typische 4-Lite und 8-Lite-Blinders nutze er für wärmere Festival-Moods. Auf dem Laufsteg sowie den Wing- und Bühnen-Enden waren zusätzlich Showtec Sunstrips verteilt. Bei den Strobes setzte er auf CHAUVET Color STRIKE M in den Publikum-Traversen sowie Cameo ZENIT W600 SMD (in den Wings, hinterer Bereich Bühne). Mit letzteren erzeugte er mächtige Color-Strobe-Effekte. Die 48 ROBE Pointe, die an Pipes um das Videoobjekt angeordnet waren, gaben Philipp Fuchs viel kreativen Spielraum für eindrucksvolle Beam-Looks hinter den DJs und MCs.
Beim Programming braucht es viel Hingabe für das außergewöhnliche Musikgenre und und natürlich ein paar Tricks, denn die die meisten Moving Lights erreichen eben nicht die 260-BPM-Marke, die die Hardcore mit sich bringt. In seinem Studio erstellt er seine Showfiles an seiner MA Lighting grandMA 2 full-size und Makros spielen dabei eine große Rolle, um seine Wow-Effekte jederzeit auf Abruf für die Hardcore-Fans zu erzeugen.