Kontra K live: „Die letzten Wölfe“

Kontra K (Foto: © Alok Paleri)

Mit seiner Die letzten Wölfe Tour trat Kontra K fast durchgehend in Deutschlands großen Arenen auf. Damit seine Hiphop-Tracks auch in den monumentalen Venues den vollen Impact haben, hat er zusammen mit der Bonner Firma INFINITY STAGING SERVICES um Produktionsleiter Thomas Kläser in weniger als zwölf Wochen ein imposantes Bühnenbild kreiert. Das mächtige Hiphop-Showkonzept überzeugt durch akzentuierte Pyrotechnik, C1-Anlage, stylische Video-Artworks und eine kolossale Lichtshow.

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Das Stage- und Licht-Design von Kontra K

Tjorre Hasubski, Lichtdesigner von Kontra K, baut dabei auf sechs Traversen-Finger, die strahlenförmig von der Mitte der Bühne nach außen ragen. Sie sind mit einer Kombination aus GLP JDC-1 und ROBE MegaPointe bestückt: „Mein Ziel war es möglichst wenig Fixtures zu benutzen. Ich wollte eine cleane, industriell wirkende Bühne gestalten“, erklärt Hasubski zu seinem Lichtdesign-Konzept. Zusätzlich zum geflogenen Rig kommen beim Floor-Set GLP X4 Bars, SGM P-5 sowie SGM Q-7 Washer für die Hinterleuchtung des Bühnen-Sets zum Einsatz. Bei den Gassen hat sich der Lichtdesigner für ROBE BMFL Wash entschieden und verwendet weiterhin GLP FR1 für punktuelle Beam-Effekte.

Große Bilder stehen bei der Show von Kontra K Vordergrund: Lichtdesigner Tjorre Hasubski wollte eine cleane, industriell wirkende Bühne gestalten. Die LED-Wall-Artworks stammen von Andreas Babenko.

Auf eine klassische Front-Traverse wurde bewusst verzichtet, da sie das offene Design stören würde. Stattdessen wurden BMFL Wash in den einzelnen Fingern versteckt, um die Band-Musiker ins beste Licht zu rücken. Zwei ROBE BMFL FollowSpot Systeme dienen an einem zentral platzierten Traversen-Stück für die optimale Ausleuchtung des Rap-Artists.

Tjorre Hasubski setzt gestalterisch auf groß wirkende Bilder anstelle vieler Bewegungen. Dies beruhigt die Show, setzt den Fokus der Zuschauer auf die Musiker und nicht auf die Technik. Das Konzept wird ebenfalls beim LED-Wand-Contents deutlich. Die puristischen Animationen für den „digitalen Backdrop“ wurden von Andreas Babenko produziert und unterstützen die jeweiligen Songwelten auf den Punkt.

Die prominenten, nach außen ragenden Traversen-Finger sind mit GLP JDC-1 und ROBE MegaPointe bestückt.

Neben einem konventionellen Kabuki-System, kam zusätzlich ein HiSpeed Reveal System zum Einsatz, welches den zweiten Vorhang innerhalb von 2 bis 3 Sekunden auf eine Trommel ins Dach zieht. 

Ring frei! Die B-Stage von Kontra K

Ring frei: Für einen eindrucksvollen Ego-Moment der Show verschwindet Kontra K auf der Hauptbühne und wird kurze Zeit später über dem FOH in einem von Flammen beleuchteten Boxring abgehängt. Die B-Stage-Einlage wird mittels einer C1-Anlage und einer Bühnen-Sonderkonstruktion umgesetzt. Zusätzlich kommen bewegliche Galaxis G-FLAME Flame-Througher zum Einsatz, die Kontras Beats nochmals pushen. Die B-Stage wird dabei klassisch ausgeleuchtet: die Fans werden mit 6er-Bars Par 64 mit jeweils CP60-Brennern und einem umliegenden Ring mit 4-Lite-Blindern geflasht. Bedingt durch die Setgröße war die Logistik für Head of Light Benedikt Geißler von INFINITY STAGING SERVICES eine besondere Herausforderung: rund 300 Fixtures, eine speziell angefertigte Bühnenkulisse, eine B-Stage mit C1-Anlage, Pyrotechnik und vieles mehr mussten in kürzester Zeit spielbereit sein.

B-Stage als Boxring: Für einen speziellen Ego-Moment wurde der Künstler in einem Boxring inszeniert.

FOH Mixing und das Line-Array bei Kontra K

Echtes Bandfeeling: Die Aufgabe für FOH Klaus Scharff besteht darin, Kontra Ks druckvollen Studio-Sound auf eine große Stadionbühne zu übertragen trotz der Dynamik des großen Band-Setups. Der Künstler wird on-stage von vielen Live-Musikern unterstützt und es liegen über 60 Inputs an. Dabei sind nur wenige Backing-Tracks dabei.

Die Signale werden am FOH mit einer AVID Venue Profile Konsole gemischt, die klanglich und vom Workflow her noch immer noch mit den aktuellen AVID-Modellen mithalten kann. Das Setup wird größtenteils digital gefahren. Besondere Channels, wie etwa Bassdrum, Snare oder die Main-Vocal-Spur, werden über analoges Outboard eingeschliffen. Aufgrund der extrem kurzen Attack-Zeiten greift Klaus Scharff lieber auf klassische Kompressoren wie etwa den Empirical Labs EL8 X Distressor zurück, um auch sehr kurze Signalspitzen gut abzufangen. 

Zusätzlich zu seiner AVID Venue Profile Konsole nutzt FOH Klaus Scharff noch Outboard wie den Empirical Labs EL8 X Distressor.

Unterstützt wird Klaus Scharff von seinem erfahrenen Systemtechniker Stefan Holtz. Beim Line-Array war der Hiphop-Star mit einer GSL/KSL Kombination von d&b audiotechnik unterwegs (mit Lake LM44 Prozessoren als Routing Matrix). Mit der neuen SL-Serie gelingt es, die hohe Anzahl der Live-Signale extrem detailgetreu abzubilden. Bei der großen Anzahl an offenen Mikrofonen auf der Bühne sorgt das System ebenfalls durch die hohe Richtcharakteristik für eine „leise“ Bühne und eine geringe Gefahr von Rückkopplungen. Besonders komfortabel wird das Einrichten des Soundsystems mit digitalen TG 1000-Funkstrecken von beyerdynamic und einem Aufsatz für das Messmikrofon MM1. Auch während der Show ist man damit flexibel und die Verantwortlichen können die PA kontrollieren und gegebenenfalls anpassen.

Equipment Kontra K „Die letzten Wölfe Tour“ (Auszug):

Lichtequipment

  • 10 ROBE BMFL Wash
  • 2 ROBE BMFL
  • 70 ROBE MegaPointe
  • 72 GLP impression FR1
  • 46 GLP impression X4 Bar
  • 38 SGM P-5
  • 4 SGM Q-7
  • 52 GLP JDC1
  • 6 8-Lite Blinder
  • 6 4-Lite Blinder
  • 8 6er Bar Par 64 mit CP60 Brennern
  • 4 High End Systems FQ-100
  • 1 MDG ATMe

Pyrotechnik

  • 14 GALAXIS G-Flame
  • 10 MagicFX Flamaniac
  • 4 Flame Bar
  • 1 Kabuki-System
  • 4 Look Solutions CYRO-FOG Bodennebelmaschine
  • div. Pyroeffekte wie Airburst, Wasserfall, Flashpots, Fire Control G2 System

Beschallung

  • 2x 16 d&b GSL (Main PA) 
  • 4x 12 d&b KSL (Side PA & Delay-Line) 
  • 10 d&b Y-Serie (Frontfill)
  • 20 d&b SL-Subs 
  • AVID Venue Profile (FOH-Konsole)
  • Lake LM 44 
  • Shure Mikrofonie und In-Ear Wirelesssystem
  • beyerdynamic TG1000 mit MM1 Kapsel

Regie & Edit: Kristof Schlößer
Set-Ton & Toningenieur: Dominik Hoh