Die Norwegische Hiphop Band KARPE hat bereits 2017 ihre Fans mit einem außergewöhnlichen Showkonzept und einer Flying-Stage begeistert. Auch das diesjährige Stage-Design war atemberaubend. In der modernen Osloer Veranstaltungshalle Spektrum ließ sich die Band für zehn ausverkaufte Shows einen abgehängten, überdimensionalen Glas-Cube bauen. Die Band performte innerhalb und auch auf der oberen Plattform der „Meta Cube“ getauften Flying-Stage. Die Transparenz der Plexiglas-Außenflächen konnten vom Team gesteuert werden, sodass verdeckt im inneren Change Overs passierten. Licht- und Sound-Equipment waren in einem ambitionierten 360-Grad-Konzept geriggt. All das war nur mit Hilfe zahlreicherer Firmen möglich: Die Produktionsleitung übernahmen die Profis von Spectre Norwegen, die in enger Zusammenarbeit mit HOF aus Deutschland die eindrucksvolle Meta Cube Stage für KARPE planten und konstruierten.
Im EventElevator Video erklären Production Designer Sebastian Ekeberg, Project Manager Terje Hvam (Spectre), Head of Sales Matthias Wellmeyer (HOF), Lichtdesigner Lars-Morten Larsen (Filament) sowie Audio Systems Engineer Jochen Sommer (Adamson) ihre Herausforderungen für die Erstellung des ambitionierten Stage-Konzepts.
Über die Konstruktion des Meta Cubes
Schon im Jahr 2017 hat HOF die KARPE Show in Oslo mit einer „Flying Stage“ ausgestattet und auch für die 2022 Shows wurde als elementares Design-Element eine geflogene Konstruktion gewählt. Bei der diesjährigen Konstruktion handelt es sich allerdings nicht „nur“ um eine schwebende Bühnenfläche, sondern um einen geflogenen Würfel mit den Ausmaßen 12x12x3m. Das Duo konnte durch eine 2,5×2,5m Hubbühne, die mittig in dem Würfel angeordnet ist, nach oben bewegt werden. So konnten die Artists nicht nur innerhalb des Würfels, sondern auch auf der oberen Plattform über den Köpfen der Band, performen.
Besonderheit und statische Herausforderung war den Würfel mit möglichst wenig Motorzügen zu heben, da diese nicht zwingend das Design der Konstruktion verschönern. Es galt nicht nur den Würfel zu heben, sondern auch die komplette darin befindliche Technik, bestehend aus zahlreichen Movinglights, LED-Bars und Special Effects. Die Würfelwände wurden komplett mit Plexiglasplatten verkleidet, welche an den 3m hohen Seitenwänden 10mm stark sind und auf der 12x12m Oberfläche ein Ausmaß von 20mm hatten, um den Akteuren eine sichere Plattform für Ihre Performance zu bieten. Die komplette Konstruktion wurde weiterhin mit einem Diffusion-Film beklebt, welcher dazu führt, dass der Würfel auf Knopfdruck mal durchsichtig und mal undurchsichtig (Milchglaslook) erscheint. Das erlaubt der Stagecrew auf der Bühne während der Show Umbaumaßnahmen durchzuführen, ohne dass der Zuschauer etwas davon mitbekommt. Bei der Wahl seiner Traversensysteme musste HOF die passende Balance zwischen einzusparendem Gewicht und Tragfähigkeit der Konstruktion bei möglichst wenig Hängepunkten finden.
Eingesetztes Equipment von HOF und Montage in Oslo
In Bezug auf die Traversen entschied sich das HOF-Team auf eine Kombination aus der MLT² Pre Rig Truss und dem leichten aber dennoch leistungsstarken HOFBOLT 200-2 Grid Truss System. Zudem wurde eine Spezialversion der HOFFORK 350-4 Traverse mit integrierten Hängepunkten und seitlichen MLT² Abgängen konstruiert. Die Cube-Stage wog inklusive Technik ca. 12 Tonnen, weshalb 16 x D1 Züge zu je 1,2 Tonnen verwendet wurden, da die Gewichte natürlich nicht zu 100 Prozent gleichmäßig in der Konstruktion verteilt sind. Für die Montage der Konstruktion hatte HOF sich die Funktion der MLT² Dollies zunutze gemacht. Die komplette 12×12 Meter Plattform wurde parallel zu den Rigging-Arbeiten zusammengebaut, allerdings an einer ganz anderen Stelle in der Halle. So konnte das „Würfel-Team“ parallel zu den Riggern arbeiten, die die Hängepunkte und Riggs direkt über der finalen Position der Bühnenfläche setzten. Die komplette Plattform wurde nach Fertigstellung an ihren Bestimmungsort geschoben und geflogen, sodass im Anschluss die seitlichen 3m Wände montiert werden konnten. Hervorzuheben ist, dass viele Standardbauteile aus dem Hause HOF verbaut wurden und trotz der ambitionierten Konstruktion nur wenige Sondertraversen von Nöten waren.
Licht- und Sounddesign rund um den Cube
Für das Lichtdesign der Shows war Lichtdesigner Lars-Morten Larson von Filament zuständig, der den Hauptteil der Fixtures in der Arena zentral am Cube positionierte. Die Herausforderung der Licht-Crew war das Würfel-Objekt in einem 360-Grad-Look für die Fans im Spektrum zu inszenieren. Die Cube-Kanten oben und unten akzentuierte der Lichtdesigner mit GLP impression X4 Bar 20, an den vier Pods über dem Cube verwendete die Crew als Strobes CHAUVET STRIKE M und für kraftvolle Beam-Looks ROBE Pointe und MegaPointe. Um die Bühnenperformance innerhalb des Würfels zu beleuchten, waren innerhalb der Flying Stage Martin MAC Aura und CHAUVET Rogue R1 BeamWash installiert.
Auch das Sound-Array-Design passte sich der ungewöhnlichen Stage-Konstruktion an. MPM Audiolight setzte auf ein Adamson System, das sich aus acht Sound-Clustern für die 360-Grad-Beschallung zusammensetzte. Es wurde dabei bei sechs Hangs auf Cabinets der Adamson E-Series gesetzt: einerseits wurden Hangs mit 6 E15 mit 9 E12 bestückt. Ein weiteres Hauptsystem setzte sich aus 9 E15 mit 6 E12 zusammen, während die Rear-Cluster mit je 12 S10 Speaker gebildet wurden. Die trickreiche Subwoofer-Anordnung wurde zentral geflogen mit vier Clustern zu je 8 E119 Subs. Als Frontfill wurden noch mal vier Cluster mit je 3 S10 unter das Subwoofer-Array gehängt.
Beteiligte Firmen und Crews im Spektrum: