Helene Fischer – Mit Kran, Katapult und Choreographie

Über sieben Brücken war gestern: Helene Fischer auf dem Kran

Was Jennifer Lopez einen Tag später nicht einmal ansatzweise gelungen ist, Helene Fischer hat es mühelos geschafft: Die Olympiahalle in München war bei ihrem Konzert am 24. Oktober bis auf den letzten Platz ausverkauft. Und das Publikum sollte den Besuch der Show nicht bereuen, denn diese Produktion ist aller Wahrscheinlichkeit nach die derzeit aufwändigste deutschsprachige Produktion – inklusive bühnenhydraulischer Finessen, die schon Michael Jackson und Tina Turner durch die Lüfte bewegten.

Einen XXL-Spielplatz hat sich Helene Fischer gewünscht und auch bekommen: Die Firma Soundhouse als Generaldienstleister hat zusammen mit satis&fy, Tait Technologies und Videotechnik Bär ein äußerst opulentes Bühnendesign realisiert. Zu den eingangs erwähnten hydraulischen Finessen zählen neben einem 15 Meter langen begehbaren Kran unter anderem auch zwei Flaggapults – mit ihnen können die Tänzer etwa zwei Meter in die Höhe geschleudert werden, bevor sie den Bühnenboden erreichen. Natürlich ist hier Sicherheit oberstes Gebot, aber Alex Blais, der für diese technischen Besonderheiten zuständig  ist, sieht es trotzdem gelassen: „Es ist eigentlich nicht kompliziert. Du musst es nur jeden Tag genauso wieder zusammenbauen, wie bei der Show am Vortag. Das ist alles“.

Eine Movinglight-Matrix aus 36 Robe 700

Im Gepäck hat er mehrere Tonnen an Gegengewichten, um den Ausleger zu stabilisieren, was in einigen Hallen durchaus zu Stirnrunzeln der vor Ort Verantwortlichen führte. In der Frankfurter Festhalle beispielsweise stand die Bühne auf einem hydraulischen Podest, hier musste das Gewicht auf eine möglichst große Fläche verteilt werden. Soundhouse hat sich für Tait Technologies entschieden, weil in Deutschland sonst niemand auf diesem Niveau Rollbühnen mit derartigen Rafinessen liefern kann, meint jedenfalls der technische Leiter Alex Spengler, gleichzeitig den FoH betreut.

Etwa 270 Quadratmeter LED-Screens werden verbaut

Etwa 270 Quadratmeter LED-Screens werden verbautDie Lichtshow wartet neben etwa 270 Quadratmetern LED-Screens von Pixled und G#Lec mit einer Movinglight-Matrix auf, die aus 36 Robe 700 besteht, wie überhaupt der größte Teil der Wackellampen von Robe stammt, abgesehen von einigen Showguns und JB-Lighting A7. Gesteuert wird das System von zwei Wholehogs, die Contents für die LED-Screens liefern zwei Pandoras von coolux sowie drei Kameras, die sich unter der Regie von Nauris Berkmanis befinden. Durch die hochwertige Regie ist das Videodelay, dass bei Liveproduktionen nicht gewünscht wird, nahezu null.Das Lichtdesign stammt von Gunther Hecker, auch Thomas Schmitt von Soundhouse lieferte einige Inspiration. Die Operators Andreas Kisters und Robert von Ravenstein haben also die besten Voraussetzungen, um eine großartige Show abzuliefern und nutzen diese Gelegenheit auch weidlich aus.

Am FoH steht eine Profile von Avid, im Rig hängt L-Acoustics K1. An der Konsole schätzt Alex Spengler neben der nahtlosen Integration von ProTools für Recording und virtuellen Soundcheck auc die PlugIns, so dass er gänzlich auf ein Siderack verzichtet. Bei der letzten Tour von Helene Fischer kam aufgrund des beteiligten Orchesters eine Soundcraft Vi6 zum Einsatz, um die größere Anzahl an Signalen verwalten zu können, nun ist Spengler froh, dass er seine Venue zurück hat.

Aufladen statt wegwerfen

Holger Wild am Monitorplatz hingegen ist sehr zufrieden mit der Vi6, die dort zum Einsatz kommt, vor allem, weil er durch die Größe des Pultes nicht ständig zwischen irgendwelchen Layern switchen muss. Wild ist übrigens ein eifriger Verfechter von Akkus für drahtlose Systeme, ein interessanter Ansatz, der Geld und Umwelt schont und bei ihm noch nie zu irgendwelchen Schwierigkeiten führte. Da sind die von den LED-Screens ausgehenden Störsignale auf gewissen Frequenzen schon etwas heikler, aber auch das hat er im Griff.

In unserem Videobeitrag kommen sie alle zu Wort und wir erfahren, mit welchen Tricks Helene die Herzen des Publikums auf den „billigen Plätzen“ gewinnt und was sie von den meisten anderen deutschen Stars in ihrem Genre unterscheidet.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

www.soundhouse.com
www.videotechnikbaer.de
www.satis-fy.com
www.taittechnologies.com

Bildergalerie

[widgetkit id=30]

Autor: Markus Wilmsmann