reezy „Call It A Night Tour“

reezy Konzert im Zenith in München

Als Gaststar auf der vergangen Luciano Tour konnte man bereits die unglaubliche Energie von Rapper reezy spüren. Mühelos kombiniert er seine tighten Rapskills mit supersmoothen Souls-Bits. Mit der „Call It A Night Tour“ füllte der erfolgreiche Rapper im Herbst nach zahlreichen Open-Air-Gigs sämtliche Konzerthallen Deutschlands. Licht- und Production-Designer Timo Martens kreierte für den talentierten Künstler ein eindrucksvolles Stage-Konzept, das dem Rapper einen stylischen Playground für sein Musikuniversum bot. Fixstern war eine wandlungsfähige LED-Treppen-Konstruktion, die immer neue Styles durch coole Video-Contents hervorsprudelte und im Zusammenspiel mit der großen Main-LED-Anordnung immersive 3D-Looks kreierte.

Lineare Lichtakzente mit GLP X4 Bars und JDC Line 1000 gaben dem Set mal erhabenen Glow oder brachiale Strobe-Intensität, um die Hymnen des Hiphop-Stars ins Publikum zu pushen. Lichtoperator Pirmin Flepp und Videoexperte Raphael Kunz von REC.TEC erklären die Finessen des Touring-Konzepts. André Nordhoff (Captured Live/Stop Making Sense Design) gibt weitere Einblicke in die produktionstechnischen Herausforderungen und die Zusammenarbeit mit Production Manager JP Pat. Und auch in Sachen Audio hat reezy einen extrem hohen Anspruch: als FOH Engineer mixte Mladen Lojen die Show und System Engineer Tom Jacobs (u.a. World of Hans Zimmer, Hans Zimmer live) veredelte soundtechnisch jeder Venue mit einem aktuellen L-Acoustics L2 Line-Arrays.

Highlights des Licht- und Videodesigns 

Als Lichtdesigner konzipierte Timo Martens die aktuelle reezy Tour und wurde dabei von Lighting Director Daniel Gündner unterstützt, der mit Lighting Operator Pirmin Flepp für das Programming mit an Bord war. 

Der inspirierende Video-Content der LED-Treppe definierte bei jedem Song neue Styles: mal Eis, mal Feuer, mal Beton oder Luftkissen

Der Grundlook orientierte sich am reezy-Festival-Setup, bei dem es ebenfalls eine Performance-Pyramide gab. Beim Konzerthallen-Konzept übernahmen allerdings die LED-Verkleidungen an den einzelnen Treppenstufen eine zentrale Rolle. Das Set als solches verzichtete auf Beam-Lampen respektive -Looks, mit Ausnahme von vier ROBE BMFL Robospot, die als Verfolger und Seitenlichter auf den Künstler zielten. Ansonsten kamen ausschließlich lineare Fixture-Anordnungen zum Zuge: u.a. GLP X4 bars sowie JDC Line 1000 in den LX-Traversen im Dach plus eine Reihe mit 31 JDC1 hinter dem treppenförmigen Centerpiece. „Das Set ist hier eher contentlastig und das Licht wirkt mit, es erweitert Bereiche des Videocontents“, umschreibt es Lichtoperator Pirmin Flepp im Video treffend

reezy hatte auf der Treppe drei Ebenen zum Performen.

Dennoch waren die GLP-Linear-Fixtures natürlich immer auch für Flashes und Bumbs am Start, wenn es die energiegeladenen Songs von reezy benötigten. Beim Programming hieß also die Devise: „Content First“ beim Anpassen der Intensitäten und Farben. Flashes der LED-Wände wechseln sich bedacht mit der Strobe-Action der Licht-Fixtures ab. Hauptsächlich ging es um das Inszenieren des Solokünstlers reezy, bis auf einem kurzen Break in der Setlist, bei dem reezys Entourage die Bühne für ein paar Minuten erklimmt und eine trippy Blockparty feiert. Die lineare Ausrichtung der Lichtsysteme dockt gut an die linearen Verläufe der Pyramide, der IMAGs und der zentralen Videowall an. 31 GLP JDC1 verteilt auf touringfähigen „Skateboards“ gaben dem Set von hinten einen coolen Glow und pushten auch mit intensiven Strobes von hinten.

Das Set im „MYLOOVE“-Song-Look.

Als Medienserver-Operator betreute Raphael Kunz von REC.TEC die Show, der sich begeistert über das inspirierende Videomaterial von Torben Gehr (Content Design) und Clemens Hofbauer (3D-Animationen) für reezys LED-Show-Treppe zeigte: „Die Beiden haben einen Vibe entwickelt und es geschafft, dass Treppen nicht nur Treppen sein können, sondern auch mal ein Luftpolster oder ein nach unten laufender Wasserfall. Durch die Blender-Dateien haben wir mit dem Set zusammen eine unglaubliche 3D-Welt erschaffen“, betont er.

Natürlich gab es im Show-Verlauf der reezy-Tour viele Pyro-Momente

Durch die LED-Elemente an der Treppe im Zusammenspiel mit der nach hinten versetzten LED-Backwall und den Gassenlichter konnte das Team so spielerisch eine faszinierte räumliche Tiefe mit dem Content generieren. Software-seitig vertraut REC.TEC bereits längerer Zeit auf das PIXERA System von AV Stumpfl. An der Bühne verwendete die Crew zwei PIXERA Playout-Server sowie zwei Control-Server am FOH. Bei der IMAG-Zuspielung kamen viele Notch-Effekte, die Timo Martens erstellet, zum Zuge, um das Live-Kamerabild künstlerisch zu verfremden. 

Das Lichtdesign für die reezy Tour wurde von Timo Martens kreiert

Details zum Sound für die reezy „Call It A Night Tour“

Soundseitig wurde für die Tour ein brandneues L-Acoustics L2 Soundsystem von System Engineer Tom Jacobs spezifiziert. Seiner Meinung nach eine perfekte Lösung, für die mittelgroßen Hallen, in der die reezy Tour Ende 2024 stattfand. Im Main kamen für das Line-Array in der Maximalausführung jeweils vier L2-Speaker pro Seite zum Einsatz (jeweils mit L2D als Abschluss), dahinter wurden KS21 Subs geflogen, um das ganz als Fullrange-System aufzubauen.

Finales Setup für die reezy Tour

Für den Druck, den eine Hiphop-Show braucht wurde von Jacobs weiterhin eine Reihe KS28 Subs vor der Bühne platziert. Am Ende der Tour zeigte sich der System Engineer mehr als begeistert vom Grundsound: „Der größte Vorteil bei L2 ist, dass man keine Winkel mehr innerhalb des Arrays hat. Von Vorne bis hinter habe ich noch nie so eine so homogene PA erlebt“, unterstreicht der Audioexperte im Video.

reezy nutzte on-tour eine sE Electronics V7 Kapsel

FOH Engineer Mladen Lojen vertraute für seine Mixing-Aufgaben der Show auf eine Allen & Heath dLive S5000, die ihm gute Klangqualität aber auch komplette Flexibilität beim Workflow bietet. Dem Sound Engineer macht es Spaß, intensiv mit reezy am Sound zu feilen, da der Künstler seine Tracks selbst im Studio abmischt und sich somit ein Workflow „auf Augenhöhe“ ergibt. Somit kommt Lojen auch in den Genuss, dass er auf Tour ein paar hochwertige 19-Zoll-Outboard-Geräte einschleifen kann, um noch ein paar Prozent mehr Klangqualität herauszuholen. Beim Mikro entschied sich das Team für eine sE V7 Kapsel, die sehr gut zum stimmlichen Sound des Künstlers passt.

System Engineer Tom Jacobs beim Einmessen

Die ausverkaufte Tour wurde so bei den Fans zum großen Erfolg. Technisch konnte sich das Team auf den erfahrenen Generaldienstleister PRG verlassen.

Im Main kamen für das Line-Array in der Maximalausführung jeweils vier L2-Speaker pro Seite zum Einsatz.