Die Tour-Technik der Dropkick Murphys

Die Dropkick Murphys starten 2020 mit ihrer internationalen Tour voll durch. Und die sympathische Technik-Crew lebt den Rock’n’Roll-Spirit genauso wie die Band selbst. Bedingt durch ständig wechselnde Hallen- und Publikumsgrößen muss das Equipment der Band immer flexibel bleiben und ein breites Spektrum abdecken. Jede Show ist eigenständig, niemals gleich. In Deutschland unterstützte die Crew als Technikdienstleister die deutsche Firma Go Audio Rental. Für EventElevator gewährt die FoH-Crew einen Einblick in ihre Workflows und das Setup in der Westfalenhalle Dortmund.

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Lichtequipment für die Dropkick Murphys

„Keep it simple doesn’t mean generic“, betont Lichtdesigner und -Operator Brian Lareau und sein Rig erinnert stark an den Aufbau eines typischen Festival-Setups. Drei gerade Traversen reihen sich hintereinander und sind mit einer Kombination aus MAC Quantum Wash, MAC Viper Profile, klassischen 4-Light Blindern und GLP JDC1 Stroboskopen bestückt.

Einfach aber effektiv: Die Traversen sind mit einem Mix aus Martin Mac Quantum Wash, Martin Mac Viper Profile, klassischen 4-Light Blindern und Martin Atomic 3000 bestückt.

Auf dem Bühnenboden kommen MAC Aura zum Einsatz, um einen ACL-Look zu generieren. Das Floor-Set besteht aus vier Rollwagen auf denen jeweils vier ROBE LEDBeam 150, ein 4-Light Blinder und ein GLP JDC1 Stroboskop sowie zwei MAC Viper montiert sind. Gesteuert wird das Licht manuell über eine Avolites Pearl Expert Pro. Cue-Listen existieren nicht, dadurch unterscheidet sich jede Show gestalterisch, es kommt ganz auf das Feeling und Timing von Lareau an.

Dropkick Murphys Lichtdesigner Brian Lareau an seiner Avolites Pearl Expert Pro Konsole

Unterstützt wird Brian Lareau bei der Show von zwei Followspot Operatoren, deren einzige Aufgabe es ist, die Bandmitglieder ins rechte Licht zu rücken sobald sie die Bühne verlassen. Große Lichtbilder reihen sich an akzentuierte, intime Momente. Die Highlights werden im richtigen Moment unterstützt. Das charakteristische Merkmal der gesamte Tour ist die große LED-Wand von InfiLED, die einen konventionellen Backdrop ersetzt. Die Lichttraversen und das Floorset wurden so konzipiert, dass diese die LED-Wand nicht verdecken. Der Content wird mittels ArKaos GrandVJ passend zur Show auf die LED-Wand gespielt.

Gitarrenwand meets Dudelsack: FOH Sound mit Dropkick

Das Fundament des Sounds der Murphys bildet eine klassische Punkrock-Besetzung. Etwas untypisch sind jedoch die 48 Input-Kanäle, die von der Bühne vollständig digital an die AVID VENUE | S6L-24D Konsole übergeben werden. Die Band liefert zusätzlich ein breites Repertoire an Instrumenten aus dem Irish-Folk-Bereich das auch Mandoline, Banjo oder Dudelsack mit sich bringt. Die große Herausforderung für FoH Audio Engineer Pete Robertson besteht also darin, dass diese akustischen Instrumente gegen die breite Gitarrenwand bestehen müssen. Deshalb kommt als PA die SL-Serie mit Array Processing von d&b audiotechnik mit einer hohen Auflösung im Stereobild und im Frequenzbereich zum Einsatz.

FoH Audio Engineer Pete Robertson arbeitet mit einer Avid VENUE|S6L 24D, neben der klassischen Punk-Rock-Besetzung muss er auch Channels mit Dudelsack und Banjo in den Mix integrieren.

Damit das GSL seine Stärken richtig ausspielen kann, läuft die gesamte Signalkette von der Stagebox bis zur Systemendstufe mit 96 kHz und kommt mit einer einzigen A/D- beziehungsweise D/A-Wandlung aus. Der Mix ist dadurch aufgeräumt und dennoch druckvoll, ohne dass dabei ein Instrument verloren geht. Pete wird bei der Tour von einem Systemtechniker der Firma GoAudio unterstützt. Sie sind seit Jahren „Familienmitglieder“ der Dropkick-Gang und kennen die europäischen Hallen bestens.

Das Line-Array bestand im Main aus: 2x 10 d&b GSL8, 2×2 GLS12 kombiniert mit 24 GSL SL-SUB. Bei den Monitoren setzte das Team auf 12 d&b M4

Live-Feeling erhalten: die Monitor-World

Bei den Dropkick Murphys trifft eine laute Bühne mit Old-School-Marshall-Stacks und Monitorboxen auf eine moderne PA mit Array-Processing und hoher Richtcharakteristik. Damit wird der Job von Jon Marcantonio um einiges einfacher. Jon ist der Stage Manager der Band und zuständig für den Monitor-Mix. Er verwendet eine AVID VENUE | S6L-32D und bedient hauptsächlich M4 Monitore von d&b audiotechnik.

Auch Stage Manager & Monitor Engineer Jon Marcantonio arbeitet mit einer Avid VENUE | S6L, neben In-Ear-Mixen regelt er auch die M4 Monitore von d&b

Die Musiker legen Wert auf ein Live-Feeling mit Publikumsnähe, deshalb werden die Sennheiser ew 300 IEM G3 Funkstrecken nur vereinzelt für das Monitoring genutzt. Da die Musiker sich während der Show ständig bewegen, passt Jon die einzelnen Monitor-Mischungen immer wieder individuell an die Positionen der jeweiligen Bandmember an. „Jeder in der Band ist mit einer Funkstrecke unterwegs, somit muss ich ständig am Geschehen bleiben, sagt Marcantonio und fügt mit einem Schmunzeln an: „denn wenn du nicht aufpasst, bist du bei dieser Band verloren.“

Tour-Equipment Dropkick Murphys (Auszug)

Licht

  • 2 Avolites Pearl Expert Pro
  • 31 MAC Viper Profile
  • 25 MAC Quantum Wash
  • 12 MAC Aura
  • 16 ROBE LEDBeam 150
  • 10 GLP JDC1
  • 14 Conventional 4Lite Blinder
  • 2 Base Hazer
  • 1 Avolites ART2000 Dimmer
  • 4 ELC ArtNet / RDM Nodes

Video

  • 90 InfiLED ER5.9 Panels – 9m x 5m
  • 1 Apple MacBook Pro w/Arkaos software
  • 1 AKAI APC-40 MKii controller
  • 2 Brompton Tessera SX 40 Processor
  • 1 Analog Way VIO 4K Scaler

Beschallung

  • 2×10 d&b GSL8 Main PA
  • 2×2 d&b GSL12 Main PA
  • 24 d&b SL-SUB
  • 2×6 d&b KSL8 Side PA
  • 2×2 d&b KSL12 Side PA
  • 6 d&b Y7P Front Fill
  • 12 d&b M4
  • 2 d&b Y7P Side Fill Monitoring
  • 1 d&b C7 top and sub Drum Monitoring
  • 32 d&b D80
  • 2 d&b D20
  • 2 Lake LM44 at FoH
  • 1 Lake LM44 at SR
  • 1 Lake LM44 at SL
  • 1 Avid S6L 32D (Monitor)
  • 1 Avid Venue S6L 24D (FOH)
  • 1 Waves Soundgrid Server
  • 6 Sennheiser EW300 G3 IEM Transmitter
  • 2 Shure ULX-D mit SM58 Kapsel
  • 1 RF Venue Helical Antenna
  • 2 RF Venue Diversity Fins

Regie & Edit: Kristof Schlößer
Set-Ton & Toningenieur: Dominik Hoh