Crystal Sound – „Sag's nochmal, auf Hochdeutsch!“

Gerd GrussDer Mann ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen: Gerd Gruss, Inhaber und Geschäftsführer von Crystal Sound aus Karlsruhe, lässt sich höchstens durch eine chromblitzende 45er aufhalten. Mit seiner Crew beschallt er den Papst ebenso wie die Metalheads beim Wacken Open Air. Und genau diese Vielfalt fasziniert ihn seit über 30 Jahren an seinem Job. Warum Hochdeutsch zuweilen Leben retten kann und wie er die momentane Situation in der Branche einschätzt, hat er uns im Interview verraten.

Am 1. April 1982 eröffnet Gerd Gruss gemeinsam mit Rudi Metzler den Rock Shop in der Karlsruher Nelkenstraße. 1993 erfolgt der Umzug an den heutigen Standort. Die Firma Crystal Sound aus Baden Baden stößt 1999 zu den beiden und das Stammhaus wird um ein zweites Gebäude ergänzt. Von Anfang an gehört ein Backline-Verleih zum Unternehmen.

Bis heute fungiert Rock Shop als Mutterschiff mit Crystal Sound als eigenständiger Abteilung für professionelle Veranstaltungstechnik. Nach wie vor sind Gerd Gruss und Rudi Metzler die beiden Geschäftsführer.

Rudi Metzler (l.) und Gerd Gruss in den 80ernKnapp zehn Jahre später platzte auch dieses Gebäude aus allen Nähten und es folgte die nächste Expansion auf nun 5.000 qm Gesamtfläche. Im Zuge der Erweiterung erweiterte Crystal Sound den Materialbestand um Lichttechnik. Die wichtigste Neuerung ist allerdings der „Crystal Ballroom“, eine Probenhalle mit 320 qm Fläche und einer möglichen Dachlast von 20 Tonnen.

Hier können sich Bands in aller Ruhe auf bevorstehende Tourneen vorbereiten, wenn ihr Manager es fertigbringt, sie aus der Instrumentenabteilung des Rock Shop loszueisen – eine klassische One-Stop-Solution. Auch Firmenveranstaltungen fanden hier schon statt und per Glasfaseranbindung lassen sich zudem problemlos Recording-Sessions realisieren. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, neben einer Espressomaschine von der Größe einer Digitalkonsole steht eine professionell ausgestattete Gastronomieküche zur Verfügung.

Zu den herausragendsten Referenzen gehört neben dem Wacken Open Air und der tontechnischen Betreuung mehrerer Papstbesuche in Deutschland und Europa sicherlich der Eurovision Song Contest 2011 (Ein Video zum ESC gibt es hier).

Im Interview berichtet Gerd Gruss, wie er die momentane Situation in der Branche einschätzt, warum Hochdeutsch zuweilen Leben retten kann und wie er einst der 45er Gottes gegenüberstand: