Kürzlich feierte ein ganz besonderes Musical Weltpremiere: „Anne Frank – Ein poetisches Musical“. Norbert Holoubek inszenierte das nachdenkliche Stück in der Stadtgalerie Mödling (bei Wien), die Uraufführung fand am 27. Januar anlässlich des Internationalen Holocaust Remembrance Day statt. Für das ausgewogene Licht sorgte der österreichische Lichtdesigner und Workshop-Dozent Johannes Felber. Im Fokus seines Licht-Konzeptes standen vier Lonestar-LED-Moving Lights von ETC.
Zwei sehr unterschiedlichen Stimmungen
„Es war der ideale Scheinwerfer für diese Produktion“, sagt Felber, „der Lonestar ist leise und die Lichtausbeute sehr gut. Außerdem, und das war mir wichtig, hat er trotz kompakter Bauweise Blendenschieber. Die wollte ich bei dem Stück einsetzen, um das Scheinwerferlicht gezielt abgrenzen zu können.“ Besonders eindrucksvoll habe sich dieser Effekt am Ende des Stücks gemacht: „Da wurde nur noch eine Stufe mit Schuhen vor der Bühne angeleuchtet, das war sehr ein toller Effekt.“
Kein Wunder, dass Felber von dem Scheinwerfer überzeugt ist. Er stammt schließlich aus seinem eigenen Bestand. Mitte letzten Jahres hat Felber, der vorher in Theatern als Beleuchter angestellt war und seit 2019 selbstständig ist, einige Lonestar-Scheinwerfer gekauft. Der Investition sei eine umfangreiche Markt-Sondierung vorausgegangen. Für das ETC-Moving Light sprachen, wie er sagt, „Größe, Gewicht, Features, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis sowie der exzellente ETC-Support.“
Bei „Anne Frank – ein poetisches Musical“ konnte der Lonestar auch mit großer Flexibilität punkten. Denn: das Stück ist von zwei Stimmungspolen geprägt. „Der erste Akt ist noch recht fröhlich und musical-artig. Das habe ich auch entsprechend ausgeleuchtet“, sagt er, „der zweite Akt spielt allerdings im Versteck. Es gibt noch ein paar wenige Lieder, doch es entspricht mehr einem Sprechtheater. Das Licht habe ich angepasst und es weniger effektvoll, schlichter und ernster gehalten. Bei diesen sehr leisen Stellen war es von Vorteil, dass man von den Lonestars so gut wie nichts gehört hat.“
Basierend auf diesen zwei sehr unterschiedlichen Stimmungen habe Felber ziemlich jedes Feature des Lonestars genutzt. „Ich war über jede enthaltene Funktion froh“, sagt er, „auch da man aufgrund des begrenzten Platzes und des nicht gerade üppigen Budgets mit sehr wenigen Lampen viel erreichen musste.“
Neben dem Lonestar-Quartett gehörten u.a. noch mehrere ETC Source Four jr-Scheinwerfer sowie eine ETC Ion-Konsole zum Licht-Setup. Die Ion benutze Felber bereits seit einigen Jahren. „Es ist schon ein etwas älteres Modell“, sagt er, „trotzdem läuft die aktuelle Software darauf. Das ist ein toller Service von ETC.“ Von dieser, im Theater-Segment populären Software, ist der österreichische Licht-Experte überzeugt. Sie sei durchdacht und biete ein „konsistentes Nutzererlebnis“. Gerade für Anwendungen im Theaterbereich beschere sie Usern „geradlinige und elegante Lösungen.“
Das war auch bei der gefeierten Premiere des Anne-Frank-Musicals so. Der Jubel kam, so Felber, allerdings mit zeitlicher Verzögerung. „Ich hatte ehrlich gesagt ursprünglich meine Bedenken: so ein ernstes Thema in ein Musical transportieren? Tatsächlich aber ist die Inszenierung sehr würdevoll und die Besucher waren am Schluss spürbar betroffen. Deshalb wurde erst gar nicht geklatscht – erst als das Ensemble zum Schlussapplaus wieder auf die Bühne kam. Dann aber umso frenetischer.“