Turandot im Steinbruch St. Margarethen begeistert mit PIXERA

Turandot im Steinbruch Sankt Margarethen (Foto: © Stefan Kürzel)

Giacomo Puccinis letzte Oper Turandot zieht mit unvergesslichen Arien und einer dramatisch-märchenhaften Handlung seit fast 100 Jahren internationale Klassikliebhaber in ihren Bann. Die Verbindung hochkarätiger Sängerinnen und Sänger, dem 80-köpfigen Orchester, einem einzigartigen Ambiente in Gestalt des Steinbruchs St. Margarethen und dem Einsatz modernster Veranstaltungstechnik boten dem teilweise von weit her angereisten Publikum eine unvergessliche Erfahrung.

Habegger als Generalunternehmer

Es erscheint mehr als nur ein wenig passend, dass einer der musikalischen Höhepunkte die Textzeile „Nessun dorma“ („Keiner schlafe“) umfasst, da das Publikum im Rahmen der spektakulären Freilichtaufführung unter der künstlerischen Leitung von Daniel Serafin sicher viele Eindrücke und Emotionen erlebte, Müdigkeit jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht dazu gehörte.

Habegger kam die Rolle als Generalunternehmer für die Ton-, Licht- und Videogestaltung für das anspruchsvolle Opernprojekt zu. Michael Artner übernahm die Projektleitung. Die Bespielung der rund 60 m breiten Bühne und der Kulissen mit einer ca. 1.300 m2 großen Projektionsfläche machte den Einsatz mehrerer äußert lichtstarker Projektoren notwendig. 
Es kamen insgesamt sieben Panasonic RZ31 Projektoren mit 30.000 ANSI Lumen, sowie drei Panasonic RZ21 mit jeweils 20.000 ANSI Lumen zum Einsatz, die in ein über dem Regiehaus befindliches Projektionshaus platziert wurden. 

Das Projektionshaus selbst war durchgehend voll klimatisiert, wobei die Abluft nach außen abgegeben wurde, um für eine ständige Luftzirkulation zu sorgen. Die von der Firma Lichtermacher betreuten PIXERA Medienserversysteme wurden ebenfalls vom Projektionshaus aus eingesetzt. Das besondere Ambiente der größten Naturbühne Europas wurde durch das mit den österreichischen PIXERA Medienservern realisierte Projektionsmapping noch zusätzlich akzentuiert.

Turandot im Steinbruch Sankt Margarethen (Foto: © Stefan Kürzel)

Die Echtzeit-Features von PIXERA

Lichtermacher Chef Stefan Kürzel beschreibt die Arbeit an Turandot mit dem mehrfach preisgekrönten System: „On-site realisierten wir, dass die Bühne und der dafür auf Basis einer 3D Datei vorproduzierte, sehr schöne Content nicht absolut zu 100% übereinstimmten. Das Stacked Warpfiles Feature von PIXERA ermöglichte es uns aber, den minimalen Versatz bei der Bühne mit dem Content abzugleichen, ohne Terabytes an Daten neu rendern zu müssen. Im Verlauf der Produktion mussten wir auch die Anzahl der Server ändern und die Outputs sowie Contentverteilung anpassen, was nur eine Sache von wenigen Klicks war.“

Es bewährten sich besonders die Echtzeit-Features der österreichischen Medienserver: „Durch das Live-Compositing konnten wir Dateien programmieren und im Preview ansehen, ganz ohne Ausspiellücken. Wir haben Content, Effekte und Parameter in Echtzeit verändert. Bei aufkommenden Fragen stand uns der Support von AV Stumpfl zur Seite. Es hat sehr viel Spaß gemacht, hier mit PIXERA zu arbeiten“, erklärt Kürzel abschließend.

Ein weiterer visueller Akzent der Aufführung wurde durch eine große, sorgsam in das allgemeine Bühnenbild integrierte LED-Wand gesetzt, auf der u.a. Übertitel eingeblendet wurden, die dem Publikum bei der inhaltlichen Orientierung helfen konnten. Für die lichttechnische Umsetzung des künstlerischen Gesamtkonzepts fiel die Wahl auf Lampen von Ayrton, SGM, LITECRAFT und Astera, die über MA Lighting-Systeme gesteuert wurden. Neben all der episch-beeindruckenden Bildgewalt musste natürlich auch die bestmögliche Tonqualität gewährleistet werden, um dem Publikum einen wirklich ganzheitlichen Kulturgenuss ermöglichen zu können.

Turandot im Steinbruch Sankt Margarethen (Foto: © Stefan Kürzel)

Drei Monate unter freien Himmel

Insgesamt wurden zu diesem Zweck 118 Lautsprecher (KSL-Serie, V-Serie, T-Serie & E-Serie) von d&b audiotechnik verbaut. Für die Ortung der Darsteller setzte man auf ein Trackingsystem von TiMax. Die Funkstrecken wurden mit Produkten von Shure realisiert, zudem kamen noch zusätzlich Mikrofone der Firma Schoeps für Chor und Orchester zum Einsatz. Als Mischpult diente ein DiGiCo SD7 QT. Eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung des monumentalen Projekts unter der Regie von Thaddeus Strassberger beschreibt Projektleiter Michael Artner wie folgt: „Für uns als Technikpartner ist es eine besondere Herausforderung, auf der größten Naturbühne Europas, welche vollständig Open-Air ist, alle Geräte und das ganze System vollständig wetter- und staubfest zu bekommen. Von Aufbau über Proben, Vorstellungen und Abbau sind alle Geräte drei Monate den Wetterbedingungen ausgesetzt und müssen vollständig betriebsbereit sein.“

Die Zuschauer zeigten sich begeistert von der opulenten Aufführung in der Oper im Steinbruch Sankt Margarethen, die klassische Musik mit modernster Veranstaltungstechnik gekonnt verschmelzen konnte.

Credits:

  • Auftraggeber / Veranstalter: Oper im Steinbruch Sankt Margarethen
  • Projekt: Turandot (von Giacomo Puccini)
  • Künstlerischer Direktor: Daniel Serafin
  • Regie: Thaddeus Strassberger
  • Musikalische Leitung: Giuseppe Finzi
  • Bühnenbild: Paul Tate dePoo
  • Technischer GU für Ton, Licht, Video: Habegger GmbH
  • Projektleiter: Michael Artner
  • Audio Design: Volker Werner
  • Licht Design: JAX Messenger / Driscoll Otto
  • Video Design: Media Apparat
  • Medienserver: Lichtermacher