Silbermond: Sechs Trailer gegen den Rest der Welt

MAC Auras über dem Schlagzeug, im Vordergrund Frontfrau Stefanie Kloß MAC Auras über dem Schlagzeug, im Vordergrund Frontfrau Stefanie Kloß

MAC Auras über dem Schlagzeug, vorne Frontfrau Stefanie KlossAndere Künstler rücken oftmals mit nicht weniger als einer zweistelligen Anzahl an Trucks an, wenn sie die Olympiahalle bespielen. Silbermond wählen einen anderen Weg: Sie wollen günstige Tickets für ihre Fans, deswegen passt das Equipment der Band in nur sechs Trailer. Ob die vier und ihr Team um Lichtdesigner Stephan Aue damit gegen Megapproduktionen im Stil von Coldplay, Madonna oder Helene Fischer anstinken können?

Als die Band um Frontsängerin Stefanie Kloß ihrem zukünftigen Lichtdesigner Stephan Aue das erste Mal über den Weg lief, war das Quartett noch als Vorband für Jeanette Biedermann unterwegs. Seit der „Laut gedacht“ Tour 2006/07 ist der Opus-Preisträger, der seine Brötchen hauptsächlich bei Ambion verdient, jetzt für das visuelle Erscheinungsbild der Band zuständig und es ist viel passiert seit ihrer ersten Begegnung: Silbermond mauserten sich zu einem der erfolgreichsten deutschen Acts, der schließlich im vergangenen Jahr zum ersten Mal den Schritt in die größten Arenen der Republik wagte.

Große Hallen, kleines Budget

Auch für Stephan Aue war es die erste Arena-Tournee und auch für ihn war es eine Herausforderung, die Band auch in den größten Venues, die dieses Land zu bieten hat, gut aussehen zu lassen. Denn neben der Größe der Hallen war die Höhe des Budgets einen weitere Herausforderung dieser Produktion: Die Band wollte den Preis für ein Ticket so gering wie möglich halten, also musste das Equipment dementsprechend dimensioniert werden.

Aber ist es heutzutage überhaupt noch möglich, ein von diversen Superstars mit Materialschlachten überhäuftes Publikum mit einer Show zu fesseln, die in sechs Trailer passt? Um es kurz zu machen: Es ist möglich und die Reaktionen auf die Tournee waren durchwegs sehr positiv.

Das liegt sicherlich an der intensiven Vorarbeit, die Band und Crew geleistet haben: Bereits acht Monate vorher begannen die Vorarbeiten, es folgten einige Konzerte im europäischen Ausland, um Ideen auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Alle, die beteiligt waren, heben das phänomenale Teamwork hervor. Hier offenbarte sich mit Sicherheit einer der kreativsten und intelligentesten Ansätze im Umgang mit Material, den es im vergangenen Jahr zu bestaunen gab.

Acht Screens und fünf Finger dominierten das LichtdesignAcht Screens und fünf Finger dominierten das LichtdesignOptisch wurde die Bühne von acht LED-Screens und fünf Fingern dominiert. Bei den LED-Screens handelte es sich um EC20 von Martin Professional, das kürzlich von Harmann übernommene Unternehmen war außerdem mit mehr als 60 MAC Aura und 13 MAC III auf der Bühne vertreten, neben Sharpies und Alpha Spot QWO 800 von Clay Paky und auf „Tank traps“ montierten A12 von JB Lighting. Als Stroboskop setzt sich der X5 von SGM immer weiter durch, so auch auf dieser Tournee. Und auch die Audience Blinder hatten es in sich, es handelte sich um Jarags von ChromLech.

Stephan Aue war für das Licht- und Videodesign zuständig, er steuerte einen Catalyst-Medienserver über eine grandMA2, auch André Grohmann am Licht-FoH steuerte das Showlicht über dieses Pult. Daniel Lwowski verantwortete die Showregie. Interessanterweise kam kein Video-Schnittplatz zum Einsatz, alle Signale liefen direkt in den Catalyst und wurden von Aue weiterverarbeitet.

Georg Türk mischte den Sound auf einer bandeigenen Midas PRO2, als Beschallungssystem kam ein K1 von L-Acoustics zum Einsatz. Für Licht- und Tonequipment war Black Box Music zuständig, was laut Aue die Auf- und Abbauzeiten enorm reduzierte, da das Unternehmen über einige Erfahrung im Umgang mit vorkonfektionierten Dollies verfügt, von denen auch bei dieser Tour reger Gebrauch gemacht wurde.

Im Video erfahren wir mehr über die Ausstattung des Lichtriggs, was für ein Gefühl es ist, die erste Arena-Tour zu planen und wie man sich als eingefleischter Hog-Mann an einer grandMA fühlt.

Daniel Lwowski und Stephan Aue über die „Himmel auf“ Tour 2012

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Links:
www.19thartist.com (Homepage von Stephan Aue)
Daniel Lwowski auf n-o-agency

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Autor/Fotos/Video: Markus Wilmsmann