MXWendler beim GENIUS LOCI Weimar Festival

Die spekatuklärste Präsentation war sicherlich die Projektion auf ein Hydroschild © Henry Sowinski

Eine Projektion auf eine Wasserwand sieht man nicht alle Tage – auch beim fünften GENIUS LOCI Weimar Festival konnten Hendrik Wendler und sein Team wieder mit Innovationen punkten.

Festivals mit Licht und Video sind sehr angesagt, wenn es um Kunst im öffentlichen Raum geht: Mit vergleichsweise geringem Aufwand lassen sich ganze Häuserfassaden dekorieren und staunendes Publikum ist fast sicher. Allerdings hat eine gewisse Beliebigkeit Einzug gehalten: Geldscheine, die auf Türmen von Banken flattern, einstürzende Häuser, die wie von Geisterhand wieder auferstehen und so weiter und so fort – das sieht natürlich alles schick aus, hinter der technischen Qualität bleibt der Inhalt und seine Aussage dann allerdings immer öfter ein Stück weit zurück. 

Hendrik Wendler, Festivalleiter des GENIUS LOCI Weimar Festivals, versucht hier andere Wege zu gehen: Auch die Inhalte sollen stets zum zu bespielenden Objekt passen. In Weimar, wo jeder Pflasterstein Geschichte atmet, weil eventuell einst Geheimrat Goethe über ihn schritt, ist das natürlich eine andere Geschichte als bei einem Wolkenkratzer aus Stahl und Beton, zumal die künstlerische Freiheit in Weimar sehr viel weiter geht, als sie es bei einer Auftragsarbeit zur Imageverbesserung jemals tun könnte.

Spektakulär war die Videoprojektion auf mehrere Hydroschilder, das sind eigentlich bei der Feuerwehr verwendete Wasserwände, die gegen Funkenflug eingesetzt werden.

Es trifft sich gut, dass Hendrik Wendler auch eine Medienserverschmiede namens MXWendler unter seinen Fittichen hat, mit deren Produkten er das gesamte Festival ausstattet. Weitere Unterstützung kommt von der AED group, die Projektoren von Barco zur Verfügung stellen.

Probleme bei der Einarbeitung in eine neue Serverphilosphie haben die Teilnehmer des Festivals keine, so Wendler – ein einfaches und leicht verständliches System ist schließlich die Philosophie von MX Wendler, ohne dabei Leistungsfähigkeit hinten anzustellen: Im letzten Jahr wurde beispielsweise das Gauforum mit 14 HD-Signalen bespielt, die allesamt ein Medienserver lieferte – vor den Mitbewerbern braucht sich das 2012 als universitäres Projekt gestartete Unternehmen nicht verstecken.

Das gemeinsame Gen der Gewerke

2019 wird ein besonderes Jahr werden für das Genius Loci Festival: zum 100. Mal jährt sich dann die Gründung der Weimarer Republik sowie des Bauhaus, das „gemeinsame Gen der Gewerke“, so Wendler. Und wie ließe sich dieses gemeinsame Gen besser feiern als mit einem Medienkunstprojekt, bei dem alle Gewerke in trauter Eintracht an einem gemeinsamen Projekt arbeiten?

Für die Beschallung war Karsten Neumann zuständig, der große Stücke auf sein Adamson-System hält und uns im zweiten Video dessen Vorzüge erläutert und wie er es ins Kesselhaus des E-Werks eingebaut hat, um trotz schwieriger akustischer Gegebenheiten einen partytauglichen Sound abzuliefern.