Ferropolis ist unbestritten eine der beeindruckendsten Locations in Europa. Inmitten von fünf mächtigen Tagebaugroßgeräten finden hier alljährlich Konzerte und Festivals statt. Dank der Betonwannen ist Ferropolis zudem nicht nur optisch ein Highlight: Auch Schlammschlachten finden hier höchstens auf den Campingplätzen statt.
Nach dem Ende des Braunkohletagebaus wurden drei der hier verwendeten riesigen Bagger sowie zwei sogenannte „Absetzer“ in einem Freilichtmuseum zusammengeführt. Die offizielle Eröffnung fand 2000 mit einem Galakonzert statt, das von Mikis Theodorakis dirigiert wurde. Seitdem ist Ferropolis, die „Stadt aus Eisen“, eine beliebte Anlaufstelle für Bands und Festivals, neben dem Melt Festival findet hier auch das splash! Festival statt.
Low mids vs. mp3-PA
Die TSE AG aus Berlin ist für die Licht- und Beschallungstechnik der Hauptbühne sowie des Gemini-Zeltes zuständig. Während sich im Lichtrigg unter anderem der neue Robin Pointe von ROBE befanden, setzt die Crew von TSE bei der Beschallung auf ein altehrwürdiges X-Line-System von Electro-Voice. „Es ist nicht hip“, meint TSE-Vorstand Marcel Fery, verfügt aber über genügend Reserven im für Rock’n’Roll durchaus relevanten Low-mid-Bereich – ein großer Vorteil gegenüber vielen modernen „mp3-PAs“, wie sich FoH- und Systembetreuer Ben Spindler ausdrückt. Auch für die Signalverteilung vertraut er auf Material von Electro-Voice, hier kommt ein Netmax N8000 zum Einsatz. Ganz sortenrein ist die PA übrigens nicht immer: Im Gemini-Zelt beinhaltet das Setup neben den XSubs von Electro-Voice auch Föön E24 Ultra Subs, auf beiden Bühnen werden EAW KF/SB 850 als Sidefill eingesetzt. Als Standardpult am FoH kommt eine D-Show von AVID zum Einsatz, die auch von den meisten Bands gerne genutzt wird. Lediglich einige der Headlinerbands reisen mit eigenen Pulten an.
Heller als scharf?
Die ROBE Pointe befinden sich erst seit kurzem im Bestand von TSE und werden von Head of Light Frank Kähne noch auf Herz und Nieren geprüft. Seiner Ansicht nach hat Robe einen Scheinwerfer konstruiert, der den Sharpy von Claypaky an Helligkeit übertrifft, allerdings bemängelte er beim Melt-Festival noch, dass der Pointe bei einem Blackout nicht völlig abdunkelt. Hier hat ROBE mittlerweile per Software-Update nachgebessert. Am FoH befinden sich standardmäßig zwei grandMA2 Fullsize sowie eine grandMA2 light für die Vorprogrammierung. Auch bei der Verteilung der Signale kommt der grandMA2 eine zentrale Rolle zu, wie uns Frank Kähne erläutert. Im Video erklärt uns darüber hinaus Monitormann Manfred Hoffmann, wieso er die Wedges in den Controllern auspfeift und was er an der Soundcraft Vi4 schätzt, die seinen Arbeitsplatz schmückt.