Der Lichtdesigner Manfred „Ollie“ Olma von der Firma mo2 design hat sich auf die Planung, Gestaltung und Realisierung von Lichtprojekten in den Bereichen TV/Broadcast, Special Event, Musik und Architektur spezialisiert und kuratiert erstmals das LightLab auf der Stage|Set|Scenery.
Die internationale Fachmesse und Kongress für Theater-, Film- und Veranstaltungstechnik findet vom 20. bis zum 22. Juni in Berlin statt.
Was erwartet die Fachbesucher beim LightLab?
Ollie Olma: Die Besucher können sich auf eine bunte Tüte voller Lichtkostbarkeiten freuen: Wie beim Kochen kommt es ja auch beim Lichtdesign auf die Zutaten an. Daher setzen wir in unserem 200 Quadratmeter großen LightLab auf eine Kombination aus Scheinwerfern, die national und international einmalig ist. Die Besucher können sich dann vor Ort ihr eigenes „Gericht“ kreieren – mit anderen Worten: Sie können Lichttechnik im Systemverbund live vor Ort erleben. Bei uns geht es also sehr interaktiv zu.
Außerdem stehen ganz praktische Fragen rund um das Thema Lichttechnik und Lichtdesign auf dem Programm. Ich persönlich freue mich auch auf die Diskussionsrunde zum Thema Ausbildung, in der ich mit international renommierten Lichtdesignern wie JoJo Tillmann, Gunther Hecker und Matt Finke an einem Tisch sitzen werde.
Die drei Messetage sind unterteilt in die Themen past, today, future. Warum haben Sie sich für diesen Dreiklang entschieden?
Ollie Olma: Wir wollen mit „past, today, future“ die Entwicklung im Bereich Lichttechnik und Lichtdesign zeigen. Also: Wo kommen wir her und wo geht die Reise hin? Wir stellen beispielsweise fest, dass die Erwartungen der Zuschauer nicht zuletzt im Zuge der Digitalisierung gestiegen sind. Daher befassen wir uns am dritten Messetag mit dem Thema: „Gesellschaftliche Trends und Auswirkungen auf die Sehgewohnheiten“.
Darüber hinaus soll mit „past, today, future“ ein Grundstein gelegt werden für das LightLab, das wir erstmals auf der Stage|Set|Scenery präsentieren. Wir wollen das Format fortsetzen und kontinuierlich weiterentwickeln.
Was war Ihre persönliche Motivation, als Kurator beim LightLab mitzuwirken?
Ollie Olma: Mir macht es sehr viel Spaß, mit unterschiedlichen Menschen zusammenarbeiten und mich über ein Thema auszutauschen, das uns allen am Herzen liegt. Da gebe ich auch gerne mein Wissen weiter, das ich bei zahlreichen nationalen und internationalen Produktionen gesammelt habe. Schön ist auch der hohe Anteil an Live-Performances.
Am zweiten Messetag werden wir uns daher ganz praktischen Fragen widmen: Wie leuchte ich am besten Objekte mit unebenen Oberflächen wie Blumen aus? Wie setze ich unterschiedliche Hauttypen in Szene und wie gehe ich mit reflektierenden Oberflächen um?
Was sind aus Ihrer Sicht aktuell die Trends in Sachen Lichtdesign?
Ollie Olma: Je effektvoller desto besser. Der Zuschauer möchte ja etwas erleben wie beispielsweise bei der Illumination der Abu Dhabi Brücken, der Lichtinstallation für den „Rheinkomet“ in Düsseldorf oder der Lichtshow für die Opening und Closing Show des Events „World Club Dome“, die ich mit meinem Team von mo2 design umgesetzt habe.
Im Theaterbereich hingegen ist der Trend sicherlich der Wandel zur LED-Beleuchtung, was dann letztendlich auch Auswirkungen auf die Infrastruktur hat. Ein weiteres großes Thema ist die Standardisierung der technischen Planung. Wo helfen Normen und Standards am Beispiel einer imaginären Produktion im Bereich Netzwerk, Projektion, Beleuchtung? Im Rahmen unseres LightLabs werden wir uns intensiv mit dieser Frage beschäftigen – von der Vorbereitung über die Umsetzung bis hin zu Pre-Programming und Show.
Worauf kommt es an, um eine Veranstaltung optimal mit Licht in Szene zu setzen?
Ollie Olma: Licht ist ja mehr als reine Beleuchtung. Wie bei anderen Kunstformen auch geht es beim Lichtdesign um Emotionen und um Spannungsfelder. Welche Stimmung soll das Licht erzeugen oder welchen visuellen Effekt willst du setzen? Als Lichtdesigner brauchst du ein klares Ziel vor Augen bevor du ein Projekt startest.