Thomas Gerdon und DJ Bobo touren mit ROBE

DJ Bobo EVOLUT30N-Tour (Foto: © Julian Huke Photography)

Im letzten Jahr feierte er sein 30-jähriges Bühnenjubiläum – und die „EVOLUT30N-Tour“ läuft noch immer: Ende August 2024 beginnt ein neuer Block durch Südamerika und dann weiter bis zum Ende des Jahres durch Osteuropa. Den Erfolg des Schweizers René Baumann alias DJ Bobo setzt Lichtdesigner Thomas Gerdon hauptsächlich mit Scheinwerfern von ROBE gekonnt in Szene. Es werden insgesamt 84 ESPRITE, 33 FORTE, 77 Spiider und 46 MegaPointe verwendet. 

Sehr videolastige Tour

DJ Bobo ist ein Phänomen. Nach 30 Jahren auf der Bühne und 15 Studio-Alben verkauft der Schweizer Künstler noch immer die großen Hallen aus. 2023 begann mit „EVOLUT30N“ erneut eine wiederum fast vollständig ausverkaufte Jubiläumstournee. Die zweieinhalbwöchigen Tourproben inklusive vier Premierenshows – auch 2023 allesamt ausverkauft – fanden bereits im Januar des letzten Jahres im Europark Rust statt. Lichtdesigner Thomas Gerdon erläutert sein Lichtdesign.

Der Kontakt zu DJ Bobo und seinem Team kam über Thomas Dietze zustande, der seit 1992 das Lichtdesign gestaltet hat. „Wir sind seit 1999 gut befreundet und haben später auch beruflich zusammengearbeitet. Daher habe ich früher schon als Lichtoperator eine Bobo-Tour programmiert und war mit Andrea Berg unterwegs, bei deren Show Bobo Regie geführt hat. Die Verbindung zu Bobo und dem gesamten Team bestand also schon lange, und als Thomas Dietze in Rente gegangen ist, wurde ein neuer Lichtdesigner gesucht. Die Wahl fiel auf mich, und somit ist ‚Evolution‘ die erste Tour unter meiner Lichtregie“, erläutert Thomas Gerdon.

Eine besondere Herausforderung bestand darin, dass die Tour sehr videolastig ist. Thomas Gerdon: „Eine normale Konzertbühne ist schwarz. Das hat den Vorteil, dass man Fehler quasi nicht bemerkt und man die Räume gut mit Licht gestalten kann. Die Bühne von Bobo ist komplett anders. Sie wird mit Videoprojektoren bespielt und ist komplett weiß. Das bedeutet, man sieht sofort den kleinsten Fehler.“ Wie bei den Touren zuvor, ist auch die „Evolution“-Show eher mit einem Musical als mit einem Konzert vergleichbar. Insgesamt stehen neben DJ Bobo die Band, Background-Sängerinnen und  Sänger und ein großes Tanzteam auf der Bühne – insgesamt bis zu 40 Personen, die alle gut beleuchtet werden müssen. „Gleichzeitig darf aber die Projektionsfläche nicht beleuchtet werden, weil man sie ansonsten nicht sieht. Das ist extrem herausfordernd und hatte selbstverständlich auch direkten Einfluss auf die Scheinwerfer, die wir ausgewählt haben“, so Gerdon.

Bobo ist von Anfang an in jede Phase der Produktion eingebunden und hat ein immenses Knowhow, was bei einer Produktion aktuell möglich und umsetzbar ist. „Er besucht jedes Konzert, das er besuchen kann. Wenn er ein Konzert nicht besuchen kann, dann kauft er sich die DVD. Bobo kennt beinahe alle Shows weltweit – und mischt sich dementsprechend im positiven Sinne kreativ mit ein. Er begleitet alles – von der Entstehung des Konzepts bis zur Umsetzung vor Ort, und das auf eine sowohl menschliche als auch professionelle geniale Art und Weise – immer im Dienst der Sache, immer offen und ergebnisorientiert. Die beste Idee gewinnt bei ihm immer, denn nur das maximale Erlebnis für das Publikum zählt.“

Aufgrund der videolastigen Produktion musste Thomas Gerdon ein besonderes Augenmerk auf die Wahl der Scheinwerfer legen. Allein die Größe der Tournee und der bespielten Hallen gaben vor, welche Leistungsklassen an Scheinwerfern benötigt wurden. Der Lichtdesigner entschied sich vorwiegend für ROBE. So kamen 44 ESPRITE als Keylights zum Einsatz. Im Showlight Rigg verwendete er weitere 40 ESPRITE, außerdem 33 FORTE und 77 Spiider. Als Floorlight setzte er auf 46 MegaPointe. 

Gerdon beschreibt die Gründe: „Man muss eine Bühne dieser Größenordnung in Kombination mit den Videos in Farbwelten einfärben können. Dafür braucht man ein gutes Washlight, das aber auch kostenmäßig nicht den Rahmen sprengt. Und somit war der ROBE Spiider definitiv das Mittel der Wahl. Ebenso wichtig ist ein großer Moving-Light-Spot, wenn man zum Beispiel in hohen Hallen wie der Uber Arena in Berlin spielt. In dieser 1000-Watt-Klasse ist der ROBE Forte meiner Meinung nach das beste Produkt, das im Moment am Markt erhältlich ist. Es gibt vielleicht das ein oder andere Produkt, das ein kleines bisschen heller ist, dafür aber nicht ganz so präzise. Andere wiederum sind präzise, dafür aber wesentlich dunkler als der ROBE Forte. Daher denke ich, dass es ROBE wirklich gelungen ist, den optimalen Scheinwerfer zu bauen, denn man erhält maximale Helligkeit bei Erhalt der Präzision.“

Gerdon fährt fort: „Wenn man sich die Entwicklung der Scheinwerfer im Laufe der Jahre anschaut, waren immer die Produkte langlebig und erfolgreich, die auch wirklich als Schein-werfer, also als präzises Beleuchtungsgerät gut funktioniert haben – und nicht die Produkte mit dem xten Goborad oder dem xten Prisma. Hier hat ROBE mit dem Forte meiner Meinung nach ganz klar die Nase vorn. Außerdem sind für uns die Blendenschieber sehr wichtig. Bei einer komplett weißen Bühne darf man nur den Protagonisten ins richtige Licht setzen – und nicht den Hintergrund. Das wiederum bedeutet, dass wir in den unterschiedlichen Hallen bestimmt anderthalb Stunden am Tag mit dem präzisen Einleuchten beschäftigt waren. Und das ist mit den ROBE-Produkten perfekt möglich.“

Der Forte kam nicht nur als Hauptspot für die Effekt-Beleuchtung, sondern auch als Weißlichtscheinwerfer zum Einsatz, ergänzt durch den „kleinen Bruder“ Esprite. „Man braucht den Forte, weil er auch farbiges Effektlicht produzieren oder bei Bedarf Gobos projizieren kann. Da man bei Personen meistens mit weiß- oder pastellfarben arbeitet, braucht man hier nur eine geringere Lichtleistung, und dafür reicht dann auch eine Nummer kleiner aus – also der Esprite, ein ebenfalls extrem präzises und gutes Beleuchtungsgerät. Mit diesen zwei Geräten ist es ROBE gelungen, in diesem Segment Marktführer zu werden, und ich glaube, dass hier auch die Verkaufszahlen und die Verfügbarkeiten am Markt für sich sprechen.“