Thomas Gerdon setzt bei Nature One auf den Proteus Maximus

Open Air Floor der Nature One (Foto: © Kenny Tran)

Lichtdesigner Thomas Gerdon von GERDON design arbeitet seit über 15 Jahren für die Nature One und entwirft seit 2011 alljährlich die Hauptfläche des Festivals, den Open Air Floor. Der Designer setzt auf Innovationen und wandte sich nach der Integration von IP-65-zertifizierten Proteus Hybrid in seinen pyramidenförmigen Ground-Support und das Bühnenbild des 2018er Festivals 2019 weiteren Scheinwerfern aus der Proteus-Familie zu.

„Letztes Jahr habe ich entdeckt, wie einfach und cool es ist, eine IP-65-Variante mit dem Proteus Hybrid zu haben“, sagt der Designer. „In diesem Jahr war ich mir sicher, dass ich so viele IP-65-Geräte wie möglich verwenden wollte. Neunzig Prozent der diesjährigen Scheinwerfer waren IP-65-zertifiziert, und alle Movinglights kamen aus ELATIONs Proteus-Serie.“

Gerdons neu gestalteter Dancefloor und die Bühne wurden mit Proteus Hybrid sowie den neuen Modellen Proteus Rayzor 760 und Proteus Maximus mit 50.000 Lumen Output bestückt.  

Kubisches Ground-Support-Design

Die Nature One feierte Anfang August ihr 25-jähriges Bestehen und zehntausende EDM-Fans trafen sich erneut auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna im Hunsrück. Der Open Air Floor, den das Festival als größten Open Air Club der Welt anpreist, zog zu Spitzenzeiten über 30.000 Gäste an. Auf der Suche nach dem typischen Club-Feeling mit der Beleuchtung über der Tanzfläche, schuf Gerfon einen großen Ground-Support, der das Publikum mit einer architektonischen Traversenkonstruktion überspannte. 

„Wenn man in einen großen Club an einem Ort wie Ibiza geht“, sagt er, „hat man immer das Lichtrigg über den Menschen. In diesem Jahr sind wir mit einem riesigen, kubischen Traversendesign und einem Lichtrigg, das wir mit vielen Proteus-Geräten gefüllt haben, zu den Ursprüngen zurückgekehrt.“

Um Top-Künstler wie Paul van Dyk und Eric Prydz angemessen zu präsentieren, war eine große Bühne eine wesentliche Voraussetzung. Gerdon setzte das kubische Design auf der Bühne mit vertikalen Säulen aus gestapelten Blechpyramiden fort, die mit LED-Video überzogen und mit einem Scheinwerfer versehen waren. „Die Blechpyramiden waren dieses Jahr neu. Sie sind eine Grundlage, auf der wir arbeiten können, und wir werden sie im nächsten Jahr wieder im Design verwenden, um den Bühnen-Look aufzubauen. Das verhilft uns zu etwas Wiedererkennbarem, das uns durch die nächsten drei bis fünf Jahre führen wird“, sagt der Designer.

Säulen von LED-Screens für Video-Content wurden der visuellen Landschaft hinzugefügt, während ein großer Hintergrund-LED-Bildschirm die Künstler zeigte. Die Blechpyramiden wurden extra von schoko pro angefertigt, die auch Licht und Ton für das Festival lieferte.

„Wir haben viel Mühe in die Entwicklung eines Bühnenbilds gesteckt, das szenische Elemente, aber keine konkreten oder spezifischen Dekorationselemente enthält“, erklärt Gerdon und fügt hinzu, dass sich die Nature One von vielen anderen EDM-Festivals unterscheidet.

„Die Nature One existiert seit 25 Jahren, ohne eine Geschichte aufzubauen. Es geht nicht darum, eine Art Märchen zu erschaffen. Das Festival selbst ist der Punkt und die Besucher sind es, die es ausmachen. Das ist die Geschichte, die erzählt werden muss. Es kann kompliziert sein, ein szenisches Design zu entwerfen, aber unsere Bemühungen haben sich wirklich gelohnt und das Design hat die Geschichte der Nature One so gut wie möglich unterstützt.“ 

Open Air Floor der Nature One (Foto: © Kenny Tran)

Ein Rigg voller IP-65-Movinglights

Gerdon gelang ein Big-Event-Look, der die Menge in Lichtstrahlen tauchte und gleichzeitig die Künstler auf der Bühne mit Farb- und Mid-Air-Akzenten unterstützte. Da weder das Publikum noch die Scheinwerfer vor Regen geschützt waren, setzte Gerdon auf ein Rigg voller IP-65-Movinglights.

„Aus gestalterischer Sicht hat man so nicht mit den Einschränkungen eines Wetterschutzes zu tun, wie z.B. den Kampf mit der Beleuchtung durch Plastik, Reflexionen, Schatten etc. Und wie wir alle wissen, funktioniert eine Regenhülle nicht zu 100 Prozent. Es besteht weiterhin die Gefahr von Wasserschäden. Aus finanzieller Sicht spart man sich mit IP-65-Geräten auch die Logistik und die Arbeitskräfte, um sie zu installieren. Auch wenn die IP-65-Leuchten etwas mehr kosten, sind sie am Ende günstiger als die Verwendung von normalen Movinglights mit Wetterschutz.“

Proteus-Hybrid als Arbeitspferd im Rigg

Mit einer 44 Meter breiten und 18 Meter hohen Bühne, ganz zu schweigen von der Menge selbst, galt es große Flächen zu beleuchten. Der Proteus-Hybrid diente als Arbeitspferd im Rigg, wobei 98 Stück über der Menge und weitere 48 am oberen Rand einer jeden Blechpyramide auf der Bühne montiert waren. Zusätzlich säumte eine Reihe von 32 kompakten Proteus Rayzor 760 LED-Waschlights mit SparkLED-Technologie den unteren Bühnenrand. 

„Ich benutze gerne Washlights an der Vorderseite der Bühne und es war das erste Mal, dass ich den Rayzor 760 im Einsatz hatte“, sagt Gerdon. „Das war nicht nur ein großartiges Effektlicht, sondern sorgte auch für ein wunderbares Glitzern in allen Kamerabildern und auf Fotos. Obwohl sie IP 65 sind, sind sie im Verhältnis zum Output ziemlich kompakt.“

Die SparkLED des Proteus Rayzor 760 ist ein zum Patent angemeldeter Pixeleffekt aus weißen LEDs mit 2 W, die in der großen Frontlinsen verbaut sind. Sie erzeugen einen Glitzereffekt. „Die SparkLED-Funktion ist eine nettes Feature, das ich gerne mit Blick auf die Kameras benutzt habe. Selbst wenn die Geräte aus waren, konnte ich den Raum mit dem Glitzereffekt füllen und habe noch etwas Interessantes für die Kamera. Sie haben gut funktioniert.“

Open Air Floor der Nature One (Foto: © Kenny Tran)

Erstanwender des Proteus 

Schon vor der Nature One hatte Gerdon die Möglichkeit, die viel diskutierte, rund 50.000 Lumen generierende LED-Leuchte Proteus Maximus zu nutzen – als erster Designer in Europa. Als ELATION-Europe-Chef Marc Librecht ihm Anfang des Sommers das neue Modell zeigte, war er so beeindruckt von seiner Leistung, dass er das Movinglight sofort für eine Show der Pariser Fashion Week spezifizierte. 

„Ich hatte es dort mit einem Holzboden auf der Bühne in einer wirklich hellgrauen Farbe zu tun“, erklärt Gerdon. „Es war Sommer mit blauem Himmel und voller Sonneneinstrahlung. Das Gerät war so leistungsstark, dass ich meine Positions-Presets und 80 % der Fokussierung tagsüber bei voller Sonneneinstrahlung vornehmen konnte! Das ist ungewöhnlich, wirklich bemerkenswert und definitiv dem Markt voraus. Das war der Aha-Moment, in dem mir klar wurde, dass das etwas wirklich Neues, Spannendes und Innovatives ist. Es war eine schöne Erfahrung, also beschloss ich, den Maximus dem Nature-One-Rigg hinzuzufügen.“

Gerdon spezifizierte 22 Proteus Maximus für die Nature One und benutzte sie, um die Blechpyramiden von Positionen auf der Bühne und in PA-Türmen zu beleuchten. „Sie waren die coolsten und durchsetzungsfähigsten Scheinwerfer im Rigg“, sagt er über die kraftvolle Allzweckleuchte. „Ich konnte die Pyramiden aus diesen Blickwinkeln sehr gut beleuchten und weil sie so hell waren, brauchte ich auch nicht viele davon.“

Mit CMY-Farbmischung und einem Effektpaket inklusive Framing kann der Maximus als Profil-, Beam- oder Washlight eingesetzt werden. Mit einem Zoom von 5,5 bis 55 Grad und einer 950 W weißen LED-Engine bietet er die Helligkeit und die nötige Leistung, um sich auch auf große Entfernungen durchzusetzen.

Gerdon bringt viel Erfahrung mit hellen Scheinwerfern mit, aber der Maximus sei anders. „Viele Anbieter haben ‚superhelle‘ Scheinwerfer auf den Markt gebracht, von denen sie sagen, man brauche keine großen Stückzahlen, aber wenn man sie in einer Show einsetzt, erkennt man, dass die zusätzliche Helligkeit minimal ist und man tatsächlich genauso viele Scheinwerfer wie vorher benötigt“, sagt er. „Dies war das erste Mal, dass ich vor Ort war und erleben durfte, dass die Geräte, die ich zur Verfügung hatte, mehr als genug waren, weil sie dermaßen leistungsstark sind. Selbst bei einem großen Zoomwinkel hatten wir noch mehr als genug Output. Wir verwendeten große Zoombereiche, Gobos, das Effektrad – alles war sehr gut sichtbar und hell genug, um neben den großen LED-Flächen noch gut zu wirken. Die Maximus haben wirklich gut funktioniert und ihre Wetterfestigkeit macht sie noch attraktiver.“

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Die Lichtcrew

  • Lichtdesigner: Thomas Gerdon
  • Lighting Director: Rando Lorenz
  • Lighting Operator: Tobias Reinartz
  • Head of Media Server: Marek Papke
  • Media Server Operator: Artur Kechter
  • Laser: Laserfabrik GmbH
  • Technical Director: Jens Diefenbach
  • Project Manager (schoko pro): Oliver Reis