St. Annen-Museum Lübeck nutzt tagsüber das Tageslicht und abends Roscos transparente Hinterleuchtungslösung
Das St. Annen-Museum in Lübeck gilt als eines der schönsten Museen Deutschlands. Es befindet sich in den Räumen des St. Annen-Klosters und verfügt über eine eindrucksvolle Sammlung mittelalterlicher Bildwerke. Diese umfasst kostbare Schnitzaltäre, Tafelmalereien, Holz- und Kalksandsteinskulpturen aus dem 13. bis frühen 16. Jahrhundert, liturgisches Silbergerät und Gewänder. Der einzigartige Passionsaltar von Hans Memling und der Danziger Paramentenschatz sind die Highlights der Sammlung.
KOBER Lichtplaner findet die passende Lösung
2019 wurde der Raum, der ausgewählte textile Objekte aus dem Danziger Paramentenschatz präsentiert, neu gestaltet. Das in diesen besonderen Gewölberaum einfallende Tageslicht wird gefiltert durch zwei kunstvoll gestaltete Kirchenfenster, welche in die Fensterlaibungen eingestellt sind. Die Wirkung der Glasmalereien soll sich auch nach der Dämmerung noch entfalten können. Deshalb suchten das Museum und das beauftragte Büro KOBER Lichtplaner aus Dortmund nach einer künstlichen Beleuchtungslösung, die der Wirkung des Tageslichts nahe kommt, ohne selbst als System sichtbar zu werden. Die Lichtingenieure und Lichtarchitekten um die Inhaberin Nicole Kober befassen sich seit der Unternehmensgründung im Jahr 2006 mit allen lichtplanerischen Aufgaben im Bereich der Architektur sowie des Kunst- und Ausstellungswesens.
Die beiden kunstvollen Glasmalereien stammen aus dem Fenster der Heiligen Helena, das sich ursprünglich im Lübecker Burgkloster befand. Sie zeigen die Szenen „Schlacht an der milvischen Brücke“ und die „Auffindung des Heiligen Kreuzes“ mit der Heiligen Helena. Die Ende des 15. Jahrhunderts entstandenen leuchtenden Glasmalereien, die erst durch das einfallende Licht zum Leben erweckt werden, galten als Abbild des Himmels.
Sowohl das St. Annen-Museum als auch die beauftragte Lichtplanerin Nicole Kober wünschten sich hierfür eine äußerst gleichmäßige Hinterleuchtung durch eine externe, möglichst „unsichtbare“ Lichtquelle, die zudem mit dem abnehmenden Tageslicht langsam und dezent in der Beleuchtungsstärke zunehmen sollte. Das Büro Kober Lichtplaner hatte das System der Rosco LitePads bereits in einem Kirchenprojekt in Gladbeck bemustert und dort die sehr gute Wirkung erkannt. Die sehr schlanken und nahezu transparenten LitePads überzeugten auch Museumsdirektorin Dr. Dagmar Täube.
Custom LitePads HO90 von Rosco
Die cast C. ADOLPH & RST DISTRIBUTION aus Hagen lieferte letztlich zwei individuell auf Kundenwunsch angefertigte, transparente Custom LitePads HO90 von Rosco. Dabei handelt es sich um 8mm dünne LED-Profil-Lichtquellen mit einer Farbtemperatur von 2800K, 4000K oder 5300K. Sie bieten einen sehr sanften, gleichmäßigen Lichtauslass nahezu ohne Hitzeentwicklung. Die schmale Form und das geringe Gewicht machen das Rosco LitePad zur perfekten Lichtquelle für Plätze, an denen ein größerer, normaler Scheinwerfer nicht eingebaut werden kann. Das Custom LitePad wird individuell in Größe und Form nach Kundenwunsch hergestellt. Auch wellenförmige oder sogar gebogene Formen sind möglich.
Im St. Annen-Museum Lübeck lässt die transparente Version des LitePads das Tageslicht ungehindert passieren. Wenn in den Abendstunden das Tageslicht nachlässt, initiiert ein Dämmerungssensor eine programmierte Show, die in einem sanften Fade-In die LightPads langsam hochfährt. Dies erlaubt bei entsprechender Programmierung, dass sich in der Dämmerungsphase das abnehmende Tageslicht ganz sanft und kaum merklich mit dem zunehmenden Kunstlicht mischt, sodass keinesfalls der Eindruck entsteht, jemand habe gerade „das Licht eingeschaltet“.
„Eine leichte Diffusorebene zwischen den farbigen Fenstern und den LitePads sorgt dafür, dass die leichte Struktur innerhalb der LightPads weichgezeichnet wird und das Licht absolut homogen über die gesamte Fläche durch die Fenster scheint. Durch die eigens an die Rahmenkonstruktion der Kirchenfenster angepasste Unterkonstruktion für die LitePads sind auch die seitlich in die Platten eingespeisten LEDs nicht durch die Fenster hindurch sichtbar“, zeigt sich die Lichtplanerin zufrieden.
Für die Ansteuerung der LightPads kommt ein AC 612 DIN Mini-DMX-Controller von ELC Lighting zum Einsatz, der die LightPads vollautomatisch steuert und die programmierte Dimmkurve abfährt. Der AC 612 DIN ist ein Hutschienencontroller mit zwölf Schalteingängen zur Ansteuerung von zwölf Speicherplätzen für einzelne Cues (Szenen) oder Cuelisten (Programme) mit insgesamt 126 Cues.