Redline Enterprise beschallt das Sommernachtskonzert in Wien mit L-Acoustics

Ausblick auf die Weitläufigkeit des Geländes des Sommernachtskonzerts (Foto: © Réné Langer / Redline Enterprise)

Nach der Premiere von Othello in der Wiener Staatsoper haben die Wiener Philharmoniker noch am gleichen Abend des 20. Juni das 16. Sommernachtskonzert vor dem Schloss Schönbrunn mit Bravour gespielt. Der venezolanische Dirigent Gustavo Dudamel dirigierte das amerikanisch inspirierte Klassikprogramm; Highlight war der Auftritt der chinesischen Weltstar-Pianistin Yuja Wang, die Gershwins „Rhapsody in Blue“, zugleich das Motto des diesjährigen OpenAir Konzertes, elegant interpretierte.

Bereits im achten Jahr war der Full-Service Eventdienstleister Redline Enterprise für die Beschallung der Publikumsbereiche in den kaiserlichen Gärten verantwortlich. Zum Einsatz kamen 144 Lautsprecherkomponenten von L-Acoustics.

85.000 Besucher trotz Gewitter

Trotz Gewitter am Nachmittag und dramatischer Himmelsfarben nahmen rund 85.000 Besucher am Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker teil; der musikalische Einzugsbereich ging um
ein Vielfaches weiter, denn das Konzert wurde für alle, die nicht live dabei sein konnten, in rund 80 Länder übertragen.

Die Planung, Durchführung und Auftragsvergabe erfolgt durch Ganzton Veranstaltungen in Abstimmung mit dem Orchester. Die fachkundigen Profis der Ganzton, Helmut Mutschlechner und Anneliese Pontiller, sind in Österreich für die Betreuung ähnlicher Großveranstaltungen bekannt. Sie legten in der Vorbereitung gemeinsam mit dem Projektleiter und Mitglied der Wiener Philharmoniker, Thilo Fechner, besonderes Augenmerk darauf, den hohen Ansprüchen eines der Orchester von Weltrang hinsichtlich der Umsetzung des Konzertes gerecht zu werden.

Dies geschah bild- und übertragungstechnisch in enger Kooperation mit dem Medienpartner ORF und spiegelte sich vor allem auch in der sorgfältigen Auswahl der jeweiligen Technikpartner für Ton, Licht, Video, Bühne, Elektrik etc. wieder. Der deutsche Veranstaltungsdienstleister PRG erhielt zum zweiten Mal den Auftrag für die Ausstattung und Umsetzung der Licht-, Rigging- und Videotechnik.

Generalprobe der Wiener Philharmoniker für das Sommernachtskonzert nach gelungenem Set-Up (Foto: © Réné Langer / Redline Enterprise)

Beschallungskonzept by Redline Enterprise

Das Beschallungskonzept für die Bühne und den Schlosspark hat der Klassik erfahrene technische Dienstleister Redline Enterprise aus Wulkaprodersdorf im Burgenland in enger Feinabstimmung der Gewerke mit Lichtdesigner Jerry Appelt und seinem Team entwickelt und darin auf die bewährte homogene Abdeckung und die Klangqualität seiner L-Acoustics Lautsprecher gesetzt. Die große Herausforderung ist es, in dem denkmalgeschützten Gelände für so viele Gäste ein homogenes, natürliches Klangbild zu kreieren, das dem weltberühmten Klangstil der Wiener Philharmoniker gerecht wird.

Der österreichische L-Acoustics Certified Provided Distributor Signal Sound & Light Distribution war der erste Ansprechpartner von Redline Enterprise, wenn es um State-of-the-Art Technik und die Vervollständigung des Soundportfolios geht. Signal und Redline Enterprise verbindet eine jahrelange Partnerschaft, die dazu führt, dass das L-Acoustics Beschallungsportfolio stets auf hohem Niveau spielt. 

Redline Enterprise Geschäftsführer Jack Langer kommentiert den Auftrag: „Wir freuen uns, dass wir heuer auch wieder die Beschallung für das Sommernachtskonzert in dieser traumhaften Kulisse planen und realisieren durften. Mittlerweile kennen wir uns mit dem zu beschallenden Bühnen- und Publikumsbereich sehr gut aus und arbeiten mit allen Beteiligten kollegial Hand in Hand miteinander. Unser Projektleiter Thomas Zöchling kümmert sich seit Jahren um die Planung und Einrichtung der klangstarken L-Acoustics Systeme im allseits beliebten Sommernachtskonzert. Er kennt das Gelände wie seine Westentasche und führt die präzise Audioplanung für das Projekt getreu der zu berücksichtigenden örtlichen Gegebenheiten und der Partnergewerken durch. Thomas weiß um die Auflagen für das Set Up / Set Down und für das Rangieren der LKWs in der denkmalgeschützten, sorgfältig gepflegten Parkanlage. Er war daher auch als Systemtechniker aktiv vor Ort und hat die Abläufe perfekt und souverän koordiniert.“

„Rhapsody in Blue“ war das Motto des Sommernachtskonzertes 2019 (Foto: © Réné Langer / Redline Enterprise)

144 L-Acoustics Units

Thomas Zöchling beschreibt die Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Soundkonzeptes: „Das offiziell zu beschallende Veranstaltungsgelände erstreckte sich von der Bühne bis zum Neptunbrunnen. Daher wurden für das Konzert entlang der denkmalgeschützten Blumenbeete und Grünflächen Absperrgitter aufgebaut und entsprechende Fluchtwege geschaffen, die die Besucher genau auf die dort vorgesehenen Gehwege und Publikumsflächen leiten sollten. Denn es wurde nicht nur das Sommernachtskonzert gefeiert, sondern auch das Jubiläum 450 Jahre kaiserliche Gärten. Der Gloriette-Hügel war zwar optisch miteingebunden, da der Blick von dort auf die Veranstaltung sehr beeindruckend ist und das angeleuchtete Areal ein Bestandteil des Lichtdesigns von Jerry Appelt war. Da die Gloriettewiese allerdings nicht Teil des Veranstaltungsgeländes ist, wurde diese akustisch nicht angesprochen.Nichtsdestotrotz haben sich die Menschen, die in den Publikumsbereichen keinen Platz mehr gefunden haben, im Zuge des Abends auf dem Hügel gesammelt – sobald das Konzert losging, waren alle ganz still, egal, ob sie auf den akustisch bevorzugten Plätzen oder in der Peripherie auf der Gloriettewiese saßen, und haben gemeinsam der Musik gelauscht.“

Der Redline Enterprise Audioplaner und Systemtechniker fährt fort: „In Summe kamen beim Sommernachtskonzert 2019 ganze 144 L-Acoustics Units zum Einsatz. Unser Ziel, eine breite, homogene Abdeckung auf der Publikumsfläche zu erzeugen, haben wir erreicht. Dies ging einher mit der Motivation der Wiener Philharmoniker, mit dieser Veranstaltungsreihe möglichst viele Menschen für klassische Musik zu begeistern. Mit der über die Zeit immer präziser werdenden L-Acoustics Technologie gelingt es uns Jahr für Jahr den Höreindruck der zu beschallenden Fläche von 325 m Länge und 144 m Breite, also insgesamt 4,55 Hektar, immer noch deutlich hörbar zu verbessern.“

Jack Langer ergänzt: „Wir freuen uns sehr über das Vertrauen der Ganzton und des Orchesters in unsere Leistung. Natürlich waren wir auch diesmal bestrebt, die Beschallung des Schlossparks mit modernster L-Acoustics Technologie erneut zu optimieren. Da Jerry Appelt seine Scheinwerfer heuer an Positionen gesetzt hat, an denen im Jahr zuvor noch Lautsprecher platziert waren, mussten wir auch die Beschallung betreffend der angesetzten Qualitätsmaßstäbe für eine herausragende Veranstaltung neu überarbeiten. Wir haben uns im Vorfeld intensiv miteinander ausgetauscht und das Ton Set-Up modifiziert und flexibel an die neuen Positionen der Lichttürme angepasst. Gemischt wurde das Konzert bereits zum zweiten Mal von Bernhard Schedlberger, der einen hervorragenden Job gemacht hat. Das Projekt lief insgesamt sehr flüssig – wir haben eine Woche für den Aufbau kalkuliert, denn unsere Jungs sind über die Jahre gemeinsam mit den anderen Beteiligten zu einem gut eingespielten Team zusammengewachsen.“

Traversenstativ für das Out-Delay mit zwei L-Acoustics Kilo Subs und sechs KIVA Lautsprechern (Foto: © Réné Langer / Redline Enterprise)

Klarer, akustischer Rahmen

Die Main Arrays an der Konzertbühne vor der Schlosskulisse setzten sich aus jeweils zwei L-Acoustics K1 Subwoofern sowie sechs darunter montierten K1-Einheiten zusammen. Jeweils drei Kara Line Source Elemente fungierten als Downfills. Für den Outfill-Einsatz wurden je zwei
L-Acoustics Arrays mit 12 Kara Lautsprecher geflogen; als Frontfills hat Redline Enterprise je zwei L-Acoustics X8 Koaxial-Lautsprecher und zwei L-Acoustics 12XT der Koaxial-Serie am vorderen Bühnenrand platziert.

Die erste und zweite Delay-Reihe sorgte mit vier Türmen, in denen neben dem Lichtequipment jeweils drei L-Acoustics K1 Subwoofer und sieben K1 Lautsprecher geflogen wurden, für einen lebendigen und differenzierten Klang. Das Out-Delay 1 bestand aus einer Kombination aus zwei Kilo Subwoofer und sechs KIVA Lautsprechern an vier Traversenstativen, Out Delay 3 wurde aus den gleichen L-Acoustics Komponenten an Traversenstativen erzeugt. Die dritte Delay Position wurde mit 2 x sechs L-Acoustics K2 aufgebaut. Angetrieben und gesteuert wurde das komplette L-Acoustics Beschallungssystem über LA8-, LA4– und LA12X-Endstufen.

Die komplette PA überzeugte während des Konzertes durch hervorragenden Klang, wobei sie sowohl dem Orchester die entsprechende Dynamik als auch den Solisten einen klaren akustischen Rahmen verliehen hat.