L-Acoustics L-ISA im Parc de la Villette

In der nordöstlichen Ecke von Paris hat sich der 55 Hektar große Parc de la Villette zu einem der dynamischsten Kulturbezirke Europas entwickelt, in dem Wissenschaft, Musik und Kunst aufeinandertreffen. Dieser lebendige Stadtpark beherbergt eine Konzentration von Kultureinrichtungen, von der akustisch renommierten Philharmonie de Paris bis zum größten Wissenschaftsmuseum Europas, der Cité des Sciences et de l’Industrie. Die atemberaubende Grande Halle de la Villette mit ihrer Industriearchitektur aus dem 19. Jahrhundert, die sich durch hoch aufragendes Glas und ein kompliziertes Gusseisengerüst auszeichnet, dominiert die Landschaft. Ursprünglich von Napoleon III. 1867 als Schlachthof in Auftrag gegeben, wurde dieses 20.000 Quadratmeter große Gebäude 1985 zu einem vielseitigen Kulturzentrum umgestaltet, in dem heute von internationalen Kunstausstellungen über Rockkonzerte bis hin zu avantgardistischen Theaterproduktionen alles gezeigt wird.

L-Acoustics L-ISA in der Grande Halle

Aufbauend auf einer langjährigen Partnerschaft mit L-Acoustics, die mit einer der weltweit ersten V-DOSC-Installationen Mitte der 1990er Jahre begann und mit einem K3-System-Upgrade im Jahr 2022 fortgesetzt wurde, hat die Grande Halle nun ihre Position an der Spitze der Technologie für darstellende Künste mit einem L-Acoustics L-ISA Immersive Hyperreal Sound System mit L-Acoustics neuesten Line Source Arrays der L-Serie gefestigt. Die L-Serie kombiniert nachhaltige Herstellungspraktiken mit energieeffizienter Verstärkertechnologie und reduziert so den CO₂-Fußabdruck des Systems, während es gleichzeitig eine kompromisslose Audioleistung liefert. Die Installation umfasst auch ein spezielles Vorproduktionsstudio mit L-Acoustics-Koaxiallautsprechern der X-Serie, die das umfassende L-ISA-Ökosystem in der Grand Halle vervollständigen.

Der semi-permanente Charlie Parker Performance Space mit einem Fassungsvermögen von 1.400 Plätzen, der jedes Frühjahr errichtet wird und sechs Monate lang in Betrieb ist, dient als primäre Heimat für das neue L-Serie L-ISA-System und setzt damit eine Tradition der Audio-Innovation fort, die begann, als der Veranstaltungsort während des Festivals Jazz à La Villette 2016 die weltweit erste große Live-Veranstaltung mit L-ISA-Technologie ausrichtete.

„Wir haben in den letzten Jahren eine deutliche Verschiebung der Produktionsanforderungen beobachtet“, erklärt Olivier Olry, Head of Audiovisual bei La Villette. „Immer anspruchsvollere Tanz- und Theaterkompanien fragen gezielt nach immersiven Audiomöglichkeiten in ihren technischen Reitern. Anstatt nur mit diesem Trend Schritt zu halten, haben wir beschlossen, uns an der Spitze zu positionieren und in ein komplettes L-Acoustics L-ISA Ökosystem zu investieren.“

B Live implementiert

Das ehrgeizige Projekt entstand in enger Zusammenarbeit zwischen dem technischen Team von La Villette und L-Acoustics Certified Partner B Live. Alexandre Tramontin, Technischer Direktor bei B Live, der die Lösung im ständigen Dialog mit dem technischen Personal von La Villette entwickelte, erklärt, dass „die Anforderungen sowohl für das Charlie Parker Theater als auch für das spezielle Vorproduktionsstudio eine sorgfältige Planung erforderten, um sich nahtlos in die bestehenden Arbeitsabläufe zu integrieren und gleichzeitig beispiellose räumliche Audiomöglichkeiten zu bieten.“

Die Implementierung von immersiver Audiotechnologie in einem denkmalgeschützten Gebäude stellte eine große Herausforderung dar. Die hoch aufragende Glasdecke und das Metallgerüst der Grande Halle erforderten eine kreative Lösung, um eine konsistente räumliche Abbildung im gesamten Aufführungsraum zu gewährleisten.

„Bei der Planung der fünf L2-Array-Positionen, die für die L-ISA-Implementierung benötigt wurden, waren die physischen Einschränkungen erheblich“, erklärt Olry. „Neben den typischen akustischen Überlegungen mussten wir die architektonische Integrität des Gebäudes respektieren und gleichzeitig ideale Sichtlinien beibehalten. Das außergewöhnliche Größen-/Leistungsverhältnis der L-Serie erwies sich als ausschlaggebend und ermöglichte es uns, eine angemessene Abdeckung zu erreichen, ohne den Raum optisch zu erdrücken.“

Der Charlie Parker-Aufführungsraum ist mit fünf L-Acoustics L2 über einem L2D ausgestattet, die über die Bühne verteilt sind, während 13 X8i über die Bühnenlippe für räumliches Frontfill sorgen. Zwei zentral geflogene Kardioid-Arrays mit drei KS28-Subwoofern sorgen für kontrollierte Tieftonverstärkung. Zwölf X12-Koaxiallautsprecher – je vier an den Seiten- und Rückwänden – sorgen für Surround-Sound. Angetrieben wird das gesamte System von 11 LA7.16, zwei LA12X und drei LA4X-Verstärkern.

Die L-ISA Technologie in La Villette verändert grundlegend die Art und Weise, wie verschiedene Aufführungsarten mit dem Publikum in Verbindung treten. Bei Tanzproduktionen können choreografische Bewegungen nun präzise verfolgt und im gesamten Raum klanglich gespiegelt werden, wodurch ein synästhetisches Erlebnis entsteht, bei dem der Klang der Bewegung folgt. Theateraufführungen profitieren von der Stimmlokalisierung, die die Positionen der Darsteller unabhängig von der Sichtlinie des Publikums verankert, während zeitgenössische Musikdarbietungen die Zuhörer nun in dreidimensionale Klanglandschaften einhüllen können, die die traditionellen Stereobeschränkungen überwinden.

„Besonders revolutionär ist, wie sich L-ISA an jede künstlerische Disziplin anpasst“, erklärt Tramontin. „Vom subtilen Theaterflüstern, das präzise im Raum positioniert wird, bis hin zu explosiven musikalischen Momenten, die das Publikum vollständig umschließen, entspricht die Flexibilität des Systems der kreativen Vielseitigkeit des Programms von La Villette.“

Speziell gebautes Vorproduktionsstudio

Das speziell gebaute Vorproduktionsstudio verfügt über ein fest installiertes koaxiales L-ISA-Setup mit X8i- und X6i-Lautsprechern sowie Syva-Subwoofern. Mit Hilfe der L-ISA Scale Simulation kann die Studioumgebung die Grand Halle imitieren, was eine einfache Übertragung und Optimierung während der Vorproduktion ermöglicht. Beide Umgebungen nutzen den L-ISA Processor II für räumliches Audio-Rendering und Signalmanagement. Ein digitales Yamaha PM7 RIVAGE-Mischpult mit L-ISA DeskLink-Integration ermöglicht die intuitive Steuerung der räumlichen Parameter direkt vom Mischpult aus.

Nachdem das System nun in Betrieb ist, hat das technische Team von La Villette damit begonnen, weitere Technologien zu erforschen, darunter auch Systeme zum Tracking von Künstlern für eine dynamische räumliche Positionierung in Echtzeit. Die erste Reaktion der Kreativteams war überwältigend positiv. Die L-ISA Stereo Mapper-Funktionalität, ein Feature der L-ISA 3.0 Plattform, das es den Anwendern ermöglicht, bestehende Stereo-Inhalte nahtlos in eine immersive L-ISA-Lautsprecherkonfiguration zu integrieren, bietet ein zusätzliches Sicherheitsnetz, das sicherstellt, dass Produktionen auch dann kohärent bleiben, wenn sie in traditionelle Stereo-Formate übersetzt werden.

„Mit dieser bahnbrechenden Installation beherbergt La Villette nicht nur eines der umfassendsten L-Acoustics-Ökosysteme in Europa, sondern dient auch als Leuchtturm für die Zukunft der immersiven Performance“, schließt Olry. „Die L-Serie mit der L-ISA-Technologie reproduziert nicht nur Klang, sondern verändert grundlegend die Art und Weise, wie das Publikum mit dem künstlerischen Ausdruck in diesem historischen Raum in Verbindung tritt, indem sie ein jahrhundertealtes kulturelles Erbe mit einer Klanginnovation verbindet, die man erleben muss, um sie vollständig zu verstehen.“