Das Schauspielhaus des Theater Bonn wurde im März 1952 als erster Theaterneubau in der Bundesrepublik eröffnet. Das Gebäude beherbergt einen Saal mit 473 Sitzplätzen, der dank einer früheren Zusatznutzung als Kino über zwei Portalbögen und somit über eine Vor- und eine Hauptbühne verfügt.
Planung durch GRANER + PARTNER
In der Sommerspielpause 2021 wurde das Schauspielhaus des Theater Bonn mit einer neuen Inspizientenanlage ausgestattet. Die Ausschreibung über den Planungsauftrag konnte GRANER + PARTNER für sich entscheiden. Im Wettbewerb um die Errichtung der neuen Inspizientenanlage konnte sich Amptown System Company (ASC) durchsetzen. Auf Seite des Vertriebs wurde das Projekt von Hans Hermann Hönsch begleitet. Hönsch ist ausgewiesener Spezialist für Inspizientenlösungen auf Basis des Mediensteuersystems adunas.
Beim Mediensteuersystem adunas handelt es sich um eine Eigenentwicklung der Entwicklungs- und Softwarespezialisten aus der ASC Niederlassung Leipzig. Das für Inspizientenanlagen konzipierte System bietet eine Alternative zu klassischen Mediensteuerungen und verbindet Bedienkomfort mit der Performance und Schnittstellenvielfalt einer SPS-Lösung. Dank eines modularen Aufbaus lässt sich adunas an individuelle Aufgabenstellungen anpassen. Betriebssicherheit (redundanter Aufbau) und Echtzeitfähigkeit stehen bei adunas im Fokus, und dank der Vielzahl verfügbarer Schnittstellen lässt sich das System zur Steuerung vollkommen unterschiedlicher Geräte heranziehen. Ergänzende Funktionen können bei komplexer werdenden Anforderungen nachgerüstet werden. Das Mediensteuersystem adunas gruppiert sich um eine der etablierten SPS Steuerungstechnologien die für alle Komponenten eine langjährige Wiederbeschaffungsgarantie gibt, was Investitionssicherheit verspricht.
Das neue Inspizientenpult im Schauspielhaus des Theater Bonn ist verfahrbar und hängt an einem ausreichend langen Kabelstrang, so dass Flexibilität bezüglich der Aufstellung gegeben ist. Zwei Anschlusspunkte sind an unterschiedlichen Positionen auf der Bühne verfügbar. Im Schauspielhaus werden sämtliche Funktionen des ausgemusterten alten Inspizientenpults am neuen Bedienplatz reproduziert.
Zur Versorgung von 102 Lautsprechern kommt im Schauspielhaus heute eine zeitgemäße Leitungstopologie zum Einsatz, dank welcher sich jeder Lautsprecher separat adressieren lässt. Als Besonderheit verfügt jeder Lautsprecher über einen seitlich am Gehäuse angebrachten Pegelsteller, mit dessen Hilfe sich die individuell bevorzugte Lautstärke für das Mithörsignal einstellen lässt. Durchrufe werden unabhängig von der Position des Pegelstellers übermittelt. Ins Auge springt ein frontseitig, angebrachter Mute-Button, mit dessen Hilfe ein Lautsprecher aus dem Hausruf entfernt werden kann, ohne dabei zwangsläufig die Mithörfunktion zu deaktivieren. InspizientInnen haben die Möglichkeit, den Status jedes Mute-Buttons auf einem Touchscreen zu überwachen und eine eventuelle Stummschaltung bei Bedarf aufzuheben.
Rundum gelungenes Projekt
Neu verlegt wurden nicht nur Lautsprecherleitungen, sondern auch die Verkabelung für die im Gebäude verteilten 24-Volt-Lichtzeichen (RGB-LED) sowie für zahlreiche Mitschaumonitore. Hans Hermann Hönsch weist darauf hin, dass die beteiligten Videokomponenten speziell unter Berücksichtigung einer geringen Latenz ausgewählt wurden. In Büros und anderen Arealen, in denen die Bildübertragung nicht zeitkritisch ist, findet im Schauspielhaus eine Streaming-Lösung (Video-over-IP) Verwendung.
Auf Höhe des FOH-Platzes befinden sich im Saal zwei hochwertige PTZ-Kameras. Für besonders anspruchsvolle Lichtsituationen ist ergänzend eine statisch ausgerichtete Kamera mit Low-Light-Sensor verfügbar, deren Objektiv eine Bühnentotale einfängt. In das Inspizientenpult ist ein Kamera-Bedienfeld mit Joystick und Zoom/Fokus-Tasten integriert.
Die neue Inspizientenanlage konnte pünktlich gemäß Zeitplan übergeben werden, was in außergewöhnlichen Zeiten besondere Erwähnung verdient: Nicht nur pandemiebedingte Einschränkungen erschwerten die Arbeiten, sondern das Projekt war auch von der die gesamte Industrie tangierenden Problematik unterbrochener Lieferketten betroffen.
Hans Hermann Hönsch kommentiert: „Von Beginn an gab es eine gute Zusammenarbeit mit dem Team im Schauspielhaus des Theater Bonn was eine wichtige Voraussetzung war, um die Ausstattung des Inspizientensystems auf die Wünsche der Anwender maßschneidern zu können. Die Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro war ebenfalls äußerst angenehm – zusammenfassend darf man nach meinem Dafürhalten von einem rundum gelungenen Projekt sprechen.“