Von 6. bis 9. April 2011 öffnet die Prolight + Sound in Frankfurt ihre Pforten – nach wie vor eine Pflichtveranstaltung für alle, die mit Veranstaltungstechnik zu tun haben. Für Michael Biwer ist es eine Premiere: 2011 findet die Messe zum ersten Mal unter seiner Leitung statt. EventElevator hat nachgefragt, welche Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr zu erwarten sind.
EventElevator: Wie sind Ihre ersten Erfahrungen als Chef der Leitmesse für Veranstaltungstechnik?
Michael Biwer: Die Messe und einige Aussteller kannte ich ja schon direkt aus meiner Tätigkeit als Sales Manager der Prolight + Sound. Die Erfahrungen als Objektleiter der Messe sind sehr interessant. Wir sind ja mitten in der „heißen Phase“ der Vorbereitungen. Noch einige Wochen, bis die Messe beginnt und als Direktor der Prolight +Sound bin ich natürlich viel mehr in konzeptionelle und übergeordnete Dinge eingebunden.
EventElevator: Wie ist der aktuelle Stand bei der Hallenbelegung? Dürfen sich die Besucher auf ein „volles Haus“ freuen?
Michael Biwer: Wir sind auf einem sehr guten Weg und sind der Überzeugung, den Besuchern wieder eine vielfältige und sehenswerte Prolight + Sound bieten zu können.
EventElevator: Bei der Prolight + Sound 2010 waren kritische Stimmen von Seiten der Aussteller zu hören, vor allem in der neuen Halle 11.1 waren viele mit dem sparsam verlegten Bodenbelag und der Besucherführung unzufrieden. Wie hat die Messe Frankfurt darauf reagiert und was wird sich im Vergleich zum Vorjahr verändern?
Michael Biwer: Die Problematik 2010 mit der Halle 11.1 hatte verschieden Gründe. Wir haben nach der letzten Prolight + Sound alle Meinungen unserer Aussteller analysiert und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir die Hallenbelegung der Prolight + Sound anpassen und die die Halle 11.1 dieses Jahr nicht belegen. Durch die geänderte Hallenbelegung versprechen wir uns, dass die Aussteller auch durch eine bessere Besucherführung von ihren Kunden wieder schnell gefunden werden. Die Aussteller, die 2010 in Halle 11.1 präsent waren, werden wir in die Hallen 11.0 und 9.0 verteilen.
EventElevator: Wie reagiert die Prolight + Sound auf die Entwicklungen der Veranstaltungstechnik, vom Rock’n’Roll hin zur Systemintegration sozusagen?
Michael Biwer: Das Thema Systemintegration ist auf der Prolight + Sound in allen Hallen vertreten. Gewerkeübergreifend präsentieren wir eine große Anzahl von Ausstellern, die sich mit diesem Bereich auseinandersetzen. Um diesen Markt abzubilden, veröffentlichen wir unter anderem den Quickfinder, der alle Aussteller im Bereich Medientechnik und Systemintegration verzeichnet und das Auffinden in den Hallen erleichtert. Zum anderen haben wir mit dem Mediasystems Congress eine Informationsveranstaltung, die seit Jahren genau die Themen der Medientechnik und Systemintegration in Vorträgen und Seminaren abbildet und die größte Infoveranstaltung der Prolight + Sound ist. Der Congress wird durch ein Blog begleitet und erfreut sich großem Interesse bei Besuchern und Ausstellern, die sich im Rahmen des Herstellerforums dort präsentieren können. Die Veranstaltung wird natürlich zweisprachig (deutsch und englisch) angeboten.
EventElevator: 2011 wechselt der LEA Award von Hamburg nach Frankfurt. Wo liegen die Unterschiede zu den beiden Awards Sinus und Opus, die ebenfalls im Rahmen der Prolight + Sound verliehen werden?
Michael Biwer: Der Sinus und Opus sind primär Branchenpreise. Bei der LEA Preisverleihung sprechen wir eher von einer Glamour- und Galaveranstaltung. Der Ansatz hingegen ist ähnlich dem Opus. Die Situation der Preisvergabe wird umgekehrt. Die Stars vor der Bühne prämieren die Menschen „hinter der Bühne“. Musiker und Bands übergeben die LEA Awards an Konzertveranstalter und Promoter, die die Tourneen vorbereiten und veranstalten. Durch den LEA gewinnt die Musikmesse und Prolight + Sound ein weiteres wichtiges Event hinzu. Die Überschneidungen sind vielfältig. Denn alle Gewerke und Dienstleistungen, die für die Konzerte und Tourneen der LEA Preisträger benötigt werden, sind auf der Prolight + Sound zu sehen. Die Preisträger des LEA sind zugleich auch wichtige Zielgruppen und Besucher der Prolight + Sound.
EventElevator: Wie sehen Sie generell die Position von Messen im Zeitalter des Internet?
Michael Biwer: Messen sind auch in Zeiten des Internets wichtig und sinnvoll. Genauso wie es unvergleichlich ist, ein Konzert oder Event live zu erleben, ist es wichtig, sich „Angesicht zu Angesicht“ zu sehen und Dinge zu besprechen. Für viele unserer Aussteller und Besucher ist es der einzige Termin im Jahr, um mit Kunden, Vertrieblern, Herstellern und Journalisten an einem Ort zusammenzukommen und über neue Produkte zu sprechen und sich auszutauschen. Natürlich gewinnt das Internet auch für die Prolight + Sound immer mehr an Gewicht. Mit verschiedenen Präsenzen und Kampagnen bieten wir den Besuchern und Ausstellern die Möglichkeit sich über die Messe zu informieren. Wir sind in einigen Social Media Communities präsent und versorgen unsere Besucher mit einer Mobile App mit Informationen, auch während der Messe und in Echtzeit. Alle unsere Anstrengungen in diesem Bereich zielen aber natürlich darauf ab, die Zielgruppen an uns zu binden und den Messebesuch interessant und erfolgreich zu gestalten.
Die Prolight + Sound 2011 findet von 6. bis 9. April 2011 in Frankfurt statt