VIOSO und Martin Professional Middle East installieren das weltweit größte Projektionsmapping auf dem Gebirgszug der Tuwaiq Mountains in Saudi Arabien. Die spektakuläre, 32.000 m² große Projektion ist der Auftakt zur Entwicklung der Wüstenstadt Qiddiya, die in drei Jahren eröffnen soll.
84 Barco UDX-W40
Das Projekt „Qiddiya“ soll zukünftige Hauptstadt für Kunst, Sport und Entertainment in Saudi-Arabien werden. Beauftragt von der Qiddiya Investment Company (Q.I.C.) und mit einem geplanten Öffnungstermin in 2023 für den ersten Abschnitt, ist das mit 334 km² dimensionierte auf Tourismus und Freizeit ausgelegt. Die Planungen beinhalten weitläufige Wasser- und Themenparks sowie eine dauerhaft dort lebende Gemeinschaft von 5.000 Einwohnern, alles nur 40 Minuten von der Hauptstadt Riyadh entfernt. Das Gebiet, derzeit eine weitläufige, karge Fläche, ist umgeben von massiven, über 200m hohen Felswänden. In der ersten Phase des Projektes wird der Themenpark “Six Flags Qiddiya” als Familienattraktion entstehen, der Kultur und Natur der Region inklusive der Gebirgsmassive für die Besucher unterhaltsam erlebbar machen soll.
Der offizielle Startschuss für dieses Mega-Projekt erfolgte zur Abschlussfeier der „Rallye Dakar 2020“ in Saudi-Arabien. 84 Projektoren des Typs Barco UDX-W40 beleuchteten eine dreiseitige Felswand der Tuwaiq Mountains und erzählten die Geschichte von der vergangenen Historie des Bergmassivs bis zur florierenden Stadt Qiddiya in der Zukunft. Neben 150m großen Logos von Qiddiya, Dakar, GSA und SAM, die kilometerweit sichtbar waren, zeigte die Projektion auch eine dreiminütige Videosequenz von der vulkanischen Geburt der Tuwaiq Mountains, ihrer Verwandlung durch die Zeitalter bis hin zur zukünftigen Unterhaltungsmetropole. Dies war der Höhepunkt und Abschluss einer nur 60 Tage dauernden Vorbereitungsphase mit der Unterstützung von VIOSO.
Entstanden ist das Projekt aus einer Anfrage von der Q.I.C. an den lokalen Distributor Martin Professional Middle East, das Qiddiya-Logo auf 100 m² der Frontseite des Berges zu projizieren. Bei einem Testaufbau mit zwei Barco UDX-Projektoren wurde das Potential des Projektes vor Ort deutlich, und daraus resultierte die Entscheidung, die Projektion auf eine Breite von 440 m zu vergrößern. Diese Entscheidung machte das Projekt zur größten permanenten Projektionsinstallation weltweit.
Zusammenarbeit mit AV Stumpfl
Martin Professional ME beauftragte VIOSO mit der Einmessung der Projektion sowie dem Zuspielsystem und dem Service vor Ort. „Ein Teil des Projektes bestand darin, zwei verschiedene Arten des Mappings für die Projektion auf den Berg anzuwenden“, sagte Emanuel Züger, Geschäftsführer von VIOSO. „Die erste Anwendung bestand in einer Art riesiger Anzeigetafel auf der Bergflanke für die vorbeifahrenden Rallyeteilnehmer. Als zweite Herausforderung galt es, für die Eröffnungsfeier von einem festgelegten Punkt aus, die Illusion einer flachen Wand zu erzeugen.“
Für die Contentwiedergabe lieferte VIOSO 16 Anystation Media Hexa server, die in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Softwarepartner AV Stumpfl konzipiert wurden. Da die Installation an 7 Tagen in der Woche für täglich 10 Stunden in Betrieb ist, benötigte VIOSO eine Medienzuspielung, die zuverlässig und dauerhaft funktioniert. Hierfür waren die preisgekrönten Produkte von AV Stumpfl am besten geeignet.
„Wir haben schon oft mit AV Stumpfl bei solchen Events zusammengearbeitet und die Qualität der Produkte und Leistungen haben uns bisher immer überzeugt”, sagte Züger.
Vielzahl an Tests und Vermessungen
Für eine qualitativ hochwertige Bildqualität sowie eine einfache Umschaltung zwischen den Bildinhalten für Event und Anzeigetafel wählte VIOSO das Produkt PIXERA von AV Stumpfl aus. Das vielfach ausgezeichnete 64-bit-System für das Management, Compositing und die Echtzeitwiedergabe von Medieninhalten ist ganz auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt. Für die Zuspielung kommen zwei PIXERA Director-Lizenzen sowie 15 Kanäle des PIXERA Player zum Einsatz, kombiniert mit der Software VIOSO Anyblend für die Projektoreinmessung.
„Allein die Größe der Projektionsfläche war schon eine Herausforderung. Hinzu kamen noch die stark nach hinten verspringenden Flanken des Berges, die das ganze Setup deutlich erschwerten”, fuhr Züger fort. „Wir mussten alles zunächst auf eine handhabbare Größe herunterskalieren, aber selbst dann sind Anforderungen wie etwa die Betrachterposition für eine Tiefenillusion nicht präzise genug vorher modellierbar, also mussten wir vor Ort herausfinden, wie man das Problem löst.”
Das 15-köpfige Spezialistenteam führte im Vorfeld eine Vielzahl an Tests und Vermessungen mit Drohnen und 3D-Laserscannern durch, um die genaue Position und Ausrichtung der auf neun Standorte verteilten 84 Projektoren festlegen zu können. Ein verkleinertes Felsmodell des Gebirgszuges aus Hartschaum war für VIOSO dabei eine wichtige Planungsgrundlage für die Contentproduktion und die Konzeptionierung des Kalibrierungsverfahrens. Es erlaubte die Vorkonfiguration und den Test des kompletten Zuspielsystems vor der Auslieferung an den Einsatzort und sparte dadurch viel Zeit in der Einrichtungsphase vor Ort. Durch die vorlaufenden Tests am Modell konnte nahezu eine „Plug-and-Play-Konfiguration“ erreicht werden, dies verringerte deutlich die Einrichtungszeit und das Fehlerpotential unter dem Zeitdruck und der herausfordernden Umgebung in der Wüste.
VIOSO Anyblend mit hoher Leistungsfähigkeit
„Wir waren sehr zufrieden mit der Leistungsfähigkeit unserer Kalibrierungssoftware”, sagte Züger in Bezug auf die verwendete Lösung mit dem eigenen Produkt VIOSO Anyblend, das für die präzise Ausrichtung, das Stacking der Projektoren sowie das finale Mapping auf die Felsoberfläche zum Einsatz kam. „Innerhalb von drei Nächten konnten wir die ganze Felsoberfläche einmessen. Jeder Scan war direkt beim ersten Versuch erfolgreich, so dass wir gut innerhalb der zur Verfügung stehenden 60-Tages-Frist lagen.“
Die Möglichkeit, zwischen zwei verschiedenen Anzeigemodi für Mapping und Anzeigetafel bei Bedarf umschalten zu können, war ebenfalls ein großer Fortschritt. „Das Videomapping ist so präzise, dass ein charakteristischer, fast schon dreidimensionaler Bildeindruck entsteht”, sagte Züger. „Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit mit Martin Professional ME hat gut funktioniert, und wir haben es geschafft, die zahlreichen Hindernisse im Verlauf eines solch großen Projektes gemeinsam erfolgreich zu meistern. Wir sind stolz darauf, die Bilder von 84 Projektoren pixelgenau auf den Berg ausgerichtet zu haben und Teil dieses beeindruckenden Projektes zu sein. Es ist der Beginn einer unglaublichen Geschichte für diese Region.”