Alljährlich führt Medien-Gigant WarnerMedia (Jahresumsatz über 31 Milliarden) in den USA die „Upfronts“ durch. Bei diesem Fernsehereignis haben die großen TV-Sender des Landes die Chance, Programm- und Sender-Philosophien zu präsentieren – mit dem Ziel, Werbezeiten zu verkaufen. Wie in den USA üblich, bleibt es dabei nicht bei trockenen Power-Point-Demos. Im Gegenteil. Die live aufgeführten Sender-Vorstellungen sind echte Shows, bei denen häufig prominente Gaststars mitwirken.
Lichtdesign von Seth Bernstein
Um die in anspruchsvollen „Oner“-Shots präsentierten Sender-Inhalte buchstäblich in das „beste Licht“ zu rücken, verwendete WarnerMedia-Lichtdesigner Seth Bernstein die neuen fos/4 Panel- und -Fresnel-Scheinwerfer von ETC. Insgesamt rund 100 Stück, bereitgestellt von 4Wall. „Ein “Oner“ ist eigentlich eine klassische Hollywood-Aufnahme, die aus einem einzigen langen Take besteht“, so Bernstein. In „Goodfellas“, „1917“ und „Birdman“ ließen sich diese extrem langen Einstellungen bestaunen, aber auch beim TV-Klassiker „Saturday Night Live“ – wofür Bernstein mehrere Jahre bei der Produktionsfirma SNL als Lichtdesigner gearbeitet hat.
„In den vier Jahren bei SNL habe ich gelernt, dass man – wenn es schnell gehen muss – immer Optionen im Hinterkopf haben sollte. Denn es kommt immer wieder vor, dass Dinge in letzter Minute geändert werden. Trotzdem muss die Aufnahme perfekt sein.“ fos/4-Systeme von ETC passen perfekt zu dieser Denkweise, so Bernstein.
Basierend auf seiner „Oner“-Erfahrung konzipierte er ein Raster aus Raumbeleuchtung-Systemen plus einen Perimeter aus Moving Lights mit Blendenschiebern. Wenn es der Platz erlaubt, ergänzt Bernstein das Setup um weitere Systeme. Dabei gibt er zu bedenken: „Man muss immer die Pflicht und nicht die Kür im Blick haben“, sagt er, „es kommt auf die Basics an, die müssen funktionieren.“ Sein Credo lautet: „Das Ziel ist Flexibilität. Man weiß nie, was passieren wird.“
Neben der großen Flexibilität wählte Bernstein die fos/4 Panels und fos/4 Fresnels aus verschiedenen Gründen: wegen hervorragender Farbwiedergaben, einfacher Anpassbarkeit, großartiger Lichtqualität und wegen dem, keine Wünsche offenlassenden Zubehör. Alles wichtige Argumente. Der Hauptgrund, warum fos/4-Systeme bei der „Upfront“-Kampagne zum Einsatz kamen, lag aber in einem einzigartigen Feature: den Deep Red-Ermittern. Diese spielten bei der Produktion eine zentrale Rolle. Weil sie einen nur schwer zu erreichenden, dafür aber entscheidenden Bereich des sichtbaren Spektrums abdecken – und damit eine ungeahnte Wärme und dazu völlig neue Nuancen in Hauttöne und Stoffe bringen. Glücklich machte das „Deep Red“ auch die Marketing-Experten von Warner Media. Während andere Panel-Scheinwerfer in der Vergangenheit ein eher seltsames Rot lieferten, kreierten die fos/4-Panels exakt jenes Corporate-Identity-Rot der WarnerMedia-Marke CNN.
Besonders begeistert war Bernstein von den fos/4 Fresnels. „Er wurde zur bevorzugten Lichtquelle am Set – auch weil er so telegen ist. Wir haben ihn überall eingesetzt.“ Der Scheinwerfer hat sich auch als Problemlöser bewährt. Bei den Aufnahmen eines Marketing-Sprechers reflektierten plötzlich Plexiglaselemente das Licht auf so ungünstige Weise, dass kein Softlight als kosmetisches Fill verwendet werden konnte. Einer der Lichttechniker brachte innerhalb kürzester Zeit einen fos/4 Fresnel als „Kinnlicht“ in Stellung – und schon war die Reflektion behoben. „Das war unkonventionell“, gibt Bernstein zu, „aber es hat funktioniert. Wenn einem ein Scheinwerfer mal aus der Patsche hilft“, ergänzt er, „dann vergisst man ihn nie wieder.“