Die sensationelle „Music of the Spheres“ Welttournee von Coldplay hat seit ihrem Start im Jahr 2022 schon viel Lob geerntet, nicht nur für die Musik der Band und ihre einnehmende Bühnenpräsenz, sondern auch für ihre Bemühungen, eine neue Ära des nachhaltigen Tourings einzuläuten. Die preisgekrönte Lichtdesignerin Sooner Routhier arbeitet seit 2019 mit Coldplay zusammen und hat sich im Sinne des Umweltgedankens dafür entschieden, die Shows mit umweltfreundlicheren Scheinwerfern zu beleuchten. Auch der Lichtlieferant für die Tournee ist ein langjähriger Partner: Upstaging.
Auf der Suche nach dem Searchlight
Routhiers ursprüngliches Tourdesign wurde 2022 für die Promotion des Albums „Music of the Spheres“ entwickelt. Die Band setzt die aktuelle Stadiontournee mit demselben Design fort. Für die Europatournee, die am 8. Juni im Olympiastadion in Athen begann, suchte sie nach der effektivsten Möglichkeit, einen Searchlight-Effekt in die Show einzubauen, ohne einen schweren Stromfresser zu verwenden. „Wir wollten die Sitze hinter der Bühne beleuchten, um das Gesamtbild des Riggs zu erweitern – und das ohne großartig Struktur hinzuzufügen“, sagt sie.
Daher brachten John Dunn von ELATION Professional und Chuck Dillingham von Freed Sales den neuen Proteus Atlas von ELATION zu Clear All Visuals in Nashville, damit Routhier ihn sich ansehen konnte. „Es war wirklich eine erstaunliche und lustige Erfahrung“, berichtet sie. „Wir hatten den Scheinwerfer auf der Dachterrasse des Büros und richteten ihn in Richtung einer Rooftop-Bar die Straße hinunter. Wir konnten sehen, wie der Lichtstrahl aus über zwei Blocks Entfernung in den Nachthimmel schoss!“
Die Designerin fand in dem leistungsstarken, IP66-zertifizierten Proteus Atlas Beam FX-Movinglight was sie suchte. „Wir haben die Geräte auf den Sitzen hinter der Bühne platziert, um dem Rigg zusätzliche Feuerkraft zu verleihen“, erklärt sie. „Music of the Spheres ist eine Show ohne Haze, aber auch ohne Haze sind die Geräte in der Lage, erstaunliche Beam-Effekte zu erzeugen, ohne dabei irgendwie unnatürlich zu wirken.“
Proteus Atlas
Der Proteus Atlas projiziert einen leistungsstarken und hauchdünnen 0,6°-Beam, der mit 7K-Xenon-Scheinwerfern vergleichbar ist, bietet jedoch eine Vielzahl an Designoptionen und arbeitet mit einem Bruchteil der Leistung eines konventionellen Searchlights. Er ist kompakt genug, um in praktisch jedes Beleuchtungs-Setup integriert zu werden, und projiziert seinen eindrucksvollen Beam aus einer riesigen 320 mm Frontlinse – ein großartiger Look für eine groß angelegte Show wie „Music of the Spheres“. Das Design von Routhier beinhaltet 48 Geräte, die in Vierergruppen über und hinter der Bühne aufgereiht und dort ungeschützt den Elementen ausgesetzt sind.
Lighting Director und Programmierer Shaheem Litchmore arbeitet seit dreieinhalb Jahren für Coldplay und kümmert sich um den täglichen Umgang mit den Scheinwerfern auf der Tournee. „Sie lassen die Show in manchen Momenten gewaltig wirken“, sagt er, „und weil sie um die Bühne herum stehen, schaffen sie gleichzeitig ein intimes, eindringliches Erlebnis. Es ist, als ob sie dem Raum eine Umarmung geben, die alles zusammenbringt!“ In Bezug auf die massive Lichtsäule des Geräts hält er fest: „Sie wirken groß, aber nicht vom Rest des Designs getrennt. Der Look ist gewaltig, aber man hat das Gefühl, man könne jederzeit die Hand ausstrecken und sie berühren.“
Der Atlas erzeugt manchmal dynamische Beam-Looks und manchmal Gobo-/Prismen-Looks, um bestimmten Songs eine besondere Struktur zu geben. „Wir lieben den Look der Beams, die das Stadion durchdringen und die Wolken berühren, aber es ist auch cool, einen weicheren Look mit einem so starken Scheinwerfer zu gestalten“, sagt Shaheem. „Sie erweitern die Tiefe unserer Show und fordern unsere Kreativität heraus.“ Er sagt, das Team freue sich darauf, im Laufe der Tournee das im Atlas integrierte Effektpaket weiter zu erforschen, insbesondere die kontinuierliche Pan-Bewegung.
Zu einer Coldplay-Show gehören natürlich auch viele Wow-Momente, von denen einer gleich zu Beginn der Show stattfindet, wenn das Licht ausgeht. „Eine der ersten Lichtstimmungen besteht aus vertikal verlaufenden Atlas-Beams, die den Himmel berühren und dann auf den Boden des Stadions fallen“, beschreibt Shaheem. „Das ist eine unerwartete und eindrucksvolle Art und Weise, die neuen Proteus Atlas in unsere Show einzuführen.“
Sooner fügt hinzu, dass die Scheinwerfer beim Rainbow-Chase für den Song „Adventure of a Lifetime“ unglaublich aussähen. Im Song „A Sky Full of Stars“, einem ihrer Lieblingssongs, explodieren massive weiße Beams hinter der Bühne und erzeugen ein regelrechtes Lichtfeuerwerk. Im Hit „Paradise“ wird schließlich die sanftere Seite des Scheinwerfers mit Gobo-/Prismen-Looks gezeigt.
Einer der Höhepunkte der Show, so Shaheem, sei der Song „Clocks“, bei dem es kein Frontlicht gibt und die Band nur als Silhouette zu sehen ist. „Es gibt einen großen Laser-Moment in dieser Nummer, und die Atlas steuern eine Menge Beams bei. Ein einschneidender Moment in der Show. Die Reaktion des Publikums in diesen Momenten ist der Grund, warum wir diesen Job machen.“
Da „Music of the Spheres“ eine der bestbesuchten und umsatzstärksten Tourneen aller Zeiten ist, sind die Umweltbemühungen von Coldplay äußerst lobenswert. Die Bühnen wurden mit einem Team von Nachhaltigkeitsexperten entwickelt und aus wiederverwendbaren Materialien gebaut. Displays, Laser, Beleuchtung und Beschallung sind allesamt energiesparend. Darüber hinaus finden sich viele weitere ökologische Initiativen in diesem Tourneeprojekt. Mit seiner effizienten 500 W Solid-State-Phosphor-Converted (SSPC) Light Engine wird der Proteus Atlas dem grünen Geist der Tournee gerecht, da er mit einem Bruchteil der Leistung von 7000 W Xenon-Scheinwerfern betrieben wird und somit einen viel kleineren Fußabdruck hinterlässt.
Der europäische Teil der „Music of the Spheres“ Welttournee von Coldplay endete am 2. September in Dublin.
„Jedes Mal, wenn ich mir die Show wieder vor Augen führe, bin ich erstaunt über die Dynamik, die der Proteus Atlas ihr verliehen hat!“, fasst Sooner zusammen. „Sie waren definitiv die perfekte Ergänzung für das Lichtrigg.“