Lichtdesigner André Beekmans vom Designstudio The Art of Light hat das Licht für die Band Scooter auf ihrer „Thirty Rough & Dirty“-Tour designt. Mit der Tour feiert die Band 30 Jahre Erfolg und Energie in der in der Musik. Andrés Technical Rider spezifiziert mehrere ROBE Moving Lights – 78 Pointe, 45 Spiider, 82 Tetra2 und drei FORTE, die als Follow-Spots mit einem Remote Follow Spot System eingesetzt werden.
Tanzmusik mit viel Rock
André, zu dessen Kunden Armin van Buuren, Afrojack und eine Reihe weitere hochkarätiger Künstler zählen, begann seine Zusammenarbeit mit Scooter im Jahr 2022 auf einer Stadiontour durch den deutschsprachigen Raum.
Einer von Andrés Ausgangspunkten für das Lichtdesign von „Thirty, Rough & Dirty“ war das Bühnenbild von Maarten Hoogland, das aus sechs großen LED-Screens mit LED-Headern bestand, die im Wesentlichen die Positionen der Scheinwerfer vorgaben. Andre hat auch alle weiteren Lücken mit Scheinwerfern gefüllt, vor allem auf Leitertraversen zwischen den LED-Leinwänden.
Er hat Scheinwerfer spezifiziert, von denen er weiß, dass sie mit dem schnellen Tempo der Musik mithalten können. Zudem war bei der Auswahl wichtig, dass sie hell genug sind, um gegen die große Anzahl an LED-Screens auf der Bühne halten zu können.
Vor der Planung des Designs hat André auch mit dem Sänger von Scooter, HP Baxxter, gesprochen, der sehr „lichtbewusst“ ist und weiß, wie wichtig die Beleuchtung für jede Show ist. „Er mag es sehr, wenn das Licht auf der Bühne eine große Wirkung hat, und er hat ein gutes Gespür dafür, wie man die Fans emotional berührt“, erklärt André.
Die 82 Tetra2 rahmen das Bühnenbild und alle LED-Wände ein. André hat die Tetra speziell wegen den eindrucksvollen Rahmeneffekten der engen Beams und der schnellen Bewegungen gewählt, die es ihm ermöglichen, weitreichende, balkenartige Lichtschwünge durch den Zuschauerraum nach oben und unten zu erzeugen.
Die vielen Scheinwerfer „spielten hervorragend miteinander, um verschiedene Lichtebenen zu erzeugen“, erklärt er, „die die üppigen Big Beats und die kulminierenden Synthesizer-Breaks eindrucksvoll untermalten.“
Da sie im Vorfeld der Tour den relativen Luxus hatten, in den Räumlichkeiten von TDA Clair in Bottrop zu arbeiten, konnten sie viele coole und perfekt abgestimmte Looks auf den Tetra2 designen und das Maximum aus den Funktionen des Geräts holen.
André hat mit verschiedenen Zoom-Effekten gespielt, um feine, fast Laser-artige Strahlen zu erzeugen, die sich schnell zu großen, massiven Washes ausweiten, die die gesamte Bühne einnehmen. Andre setzt auch den Flower-Effekt der Tetra2 ein, welcher der Show eine zusätzliche Dimension verleiht.
„Scooter-Shows sind sehr farbenfroh und lebendig“, erklärt André. „Mit den Tetra2 konnte ich einige wirklich beeindruckende visuelle Effekte erzeugen.“ Er erklärte auch, dass HP Beams liebt und sie aktiv in die Show einbauen möchte, um die Energie von der Bühne ins Publikum zu bringen.
Mit fast 80 Pointe konnte André auch einige atemberaubende Looks, Effekte und Momente produzieren, da sie satte Beams mit schnellen Bewegungen kombinieren. „Die Pointe haben alles, was wir brauchen“, sagt André, „Prismen, schnelle Farbwechsel und Bewegungen, und dazu sind sie klein, leicht und unauffällig.“
Spiider gehören seit langem zu seinen Favoriten und sind in den meisten seiner Entwürfe zu finden. Hier sind sie in einem Matrix-Raster unter dem Deckenelement über den beiden zentralen LED-Leinwände angeordnet.
Bei den großen Shows wurden sie als Beams eingesetzt oder zoomten heraus, um die gesamte Bühne, die Band und die TänzerInnen in weiche, satte Farben zu tauchen.
Der dynamische Zoom und zusätzliche Funktionen wie der Flower Effekt machen die Spiider vielseitiger als ein durchschnittliches LED-Washlight, und bieten somit sehr viel Preis-Leistungsverhältnis“, sagt André.
Zwei der drei FORTE befinden sich an der vorderen Traverse, einer in der mittleren. Alle sind miteinander verbunden und werden über ein Follow Spot System als Verfolger eingesetzt.
Über die Herausforderungen bei der Beleuchtung der Tour sagt André: „Obwohl es sich im Wesentlichen um Tanzmusik handelt, ist auch viel Rock dabei. Es wird also ein breites Spektrum abgedeckt, das sehr lebendig und pulsierend ist. All diese Nuancen müssen mit der Beleuchtung herausgearbeitet werden.“
Die Show wird größtenteils über Timecode gesteuert, was die Bedienung etwas flexibler macht. Andre hat die Show programmiert und war bei den ersten sechs Konzerten dabei, dann hat er das Zepter an Rik Verschuren als On-the-Road-Lighting Director und Operator übergeben, während Maxim Rath die Band auf allen Sommerfestivals begleitet – beide sind bei The Art of Light angestellt.
Die Band Scooter wird im Sommer auf Festivals spielen, bei denen ein an das jeweilige Setup angepasstes Design erfordert, und im Herbst steht eine Tour durch Großbritannien an.
André, der oft epische Einzelstücke entwirft, genießt die Arbeit an einer Tour-Show, bei der jeden Abend das gleiche Set-up verwendet wird. „Man kann Designideen planen, welche funktionieren und sich über einen längeren Zeitraum entwickeln können, und es gibt auch Raum für Verfeinerungen und Entwicklungen nach Bedarf“.