ROBE RoboSpot-Follow-System beim Wiener Opernball

Für den Wiener Opernball 2019 zeigt sich die Fassade des Wiener Opernhauses in festlichem Gewand. (Foto: © Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn)

Die Beleuchtungsabteilung der Wiener Staatsoper hat anlässlich des Wiener Opernballs Ende Februar zwei vollständige RoboSpot-Follow-Systeme bestehend aus Base Station und MotionCamera von ROBE getestet und das vorhandene Leuchtequipment durch vier dazugehörige BMFL-Scheinwerfer ergänzt. Zwei Tage vor dem großen Ereignis am 28. Februar hat Signal Sound & Lighting die Verfolgersysteme geliefert und die Scheinwerfer montiert. Das System wurde von Signal Technical Support Daniel Reistenhofer nach Wünschen des Kunden eingerichtet und gemeinsam mit den Beleuchtern der Wiener Staatsoper in Betrieb genommen.

Einmal im Jahr verwandelt sich die Wiener Staatsoper in den schönsten und elegantesten Ballsaal der Welt: Für den Wiener Opernball, der ein rauschendes Fest und einmalig in Glanz und Strahlkraft und Vorbild für Bälle auf der ganzen Welt ist. Circa 5.500 Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Sport feierten und tanzten bis zum Morgengrauen. Der Wiener Opernball beeindruckte in diesem Jahr mit Starsopranistin Anna Netrebko und ihrem Ehemann, dem Tenor Yusif Eyvazov, die neben ihrem Soloauftritt zusammen ein Stück aus „La Bohème“ von Giacomo Puccini gesungen haben. Wie immer mit dabei: das Wiener Staatsopernorchester – diesmal dirigiert von Marco Armiliato, das Wiener Opernballorchester, Solotänzer des Wiener Staatsballetts und Studierende der Ballettakademie. Höhepunkt des gesellschaftlichen Großereignisses war der Einzug von rund 150 jungen Paaren in Frack und Abendkleid, dem Jungdamen- und Jungherren-Komitee zur Eröffnungspolonaise. Der Einzug endete traditionell mit Walzerklängen „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß und dem Ausruf aller Mitwirkenden: „Alles Walzer!“

Der Wiener Opernball wird jedes Jahr mehrstündig im TV an ein Millionenpublikum im In- und Ausland übertragen. Zusätzlich zum Bühnenbereich muss bei diesem Event auch der Zuschauerraum als Tanzfläche professionell ausgeleuchtet und für die Kameraarbeiten vorbereitet werden. Daher haben Beleuchtungschef Rudolf Fischer und sein verantwortlicher Beleuchtungsinspektor Robert Eisenstein von der Wiener Staatsoper nach einer modernen und zeitgemäßen Anpassung der Verfolgerscheinwerfer gesucht. Ziel war eine Lösung, in dem der Verfolger-Fahrer nicht im Sichtfeld von Künstlern und Gästen auftauchen sollte. Darüber hinaus wünschte man sich einen hinsichtlich seiner Leistung und seines Platzanspruches stärkeren und besser positionierten Gegenlichtverfolger im Bühnenbereich.

Einmal im Jahr verwandelt sich die Wiener Staatsoper in den schönsten und elegantesten Ballsaal der Welt. (Foto: © Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn)

„Bislang wurde als Gegenlichtverfolger ein per Hand gesteuerter HMI-Scheinwerfer verwendet, der an einem für einen Verfolger sehr niedrigen Standort beim Opernballorchester montiert war“, erläutert Robert Eisenstein die Ausgangssituation. „Durch diesen eher suboptimalen Standort, konnte man von dort aus nur sehr flach verfolgen und der Lichtkegel vergrößerte sich auf längere Distanz unerwünscht groß. Der Vorderlichtverfolger, welcher im Zuschauerraum oben mittig und sehr hoch platziert ist, bot dagegen einen optimalen Effekt. Daher haben wir uns im Vorfeld entschieden, verschiedene Systeme zu testen, um eine bessere Lösung für den Opernball einzusetzen.“

Daniel Reistenhofer, Technical Sales Manager bei Signal und verantwortlicher Projektleiter ergänzt: „Wir haben dem Beleuchtungsteam der Wiener Staatsoper schon auf der MEET 2018 das Remote-Follow-Spot-System von ROBE Lighting mit dem RoboSpot und dem dazugehörigen BMFL- Scheinwerfer vorgestellt und einen Testversuch vor Ort vereinbart. Die RoboSpot BaseStation wurde speziell für Einsätze entwickelt, bei denen der Verfolger-Fahrer keinen Platz hinter bzw. am Verfolger hat. Sie ermöglicht die ferngesteuerte Bedienung des BMFL-FollowSpot, einem speziell entwickelten Moving Head Scheinwerfer mit einer direkt ins Gerät integrierten RoboSpot Camera. Diese überträgt visuelle und standortbezogene Positionsinformationen an die BaseStation, so dass der Bediener die Künstler mit den zugewiesenen Geräten genau und sofort verfolgen kann.“

ROBE RoboSpot

Reistenhofer fährt fort: „Das ROBE Remote-Follow-Spot-System ist sehr komfortabel, weniger planungsintensiv und so in der Handhabung während des Opernballs intuitiv für den verantwortlichen Operator zu bedienen. So konnten wir im Test einen Monat vor dem Ball den Verfolgerspot im Bühnenbereich perfekt positionieren und dem Operator der Wiener Staatsoper ermöglichen, den RoboSpot an seinem gewohnten Standplatz zu bedienen. Neben der Flexibilität, Nützlichkeit und Zuverlässigkeit des Systems war ein weiterer Vorteil, dass der Operator die Feinheiten der Farbmischung komfortabel über sein Lichtpult steuern konnte.“

Robert Eisenstein ist vom ROBE Remote-Follow-Spot-System begeistert: „Signal hat sich schon länger als verlässlicher Partner der Wiener Staatsoper bewährt. Matthias Reinthaler und Daniel Reistenhofer haben unsere Aufgabenstellung sehr schnell verstanden: Wir wollten einen sehr guten Gegenlichtverfolger in akzeptabler Höhe bekommen, welcher zudem extern angesteuert werden kann. Eine kleine Herausforderung war, dass der RoboSpot direkt mit den BMFL-Scheinwerfern verbunden werden muss – so haben wir natürlich weite Kabelwege vom einen Ende des Opernhauses bis zum anderen Ende zum Gegenlichtverfolger gehabt. Für uns war es jedoch wichtig, dass auch weiterhin nur ein Mitarbeiter den Hauptverfolger direkt und bedienen und jederzeit eingreifen kann.“

Christoph Santner und Maria Santner, Gestalter für die Eröffnungschoreografie und Komitee Tanzmeister Dominik Truschner mit dem Jungdamen- und Jungherren-Komitee. (Foto: © Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn)

Signal hat nach erfolgreichem Testeinsatz das Equipment bestehend aus zwei RoboSpots und vier BMFL-Verfolger-Scheinwerfer zwei Tage vor dem Opernball in der Wiener Staatsoper angeliefert und noch am gleichen Tag aufgebaut und in Betrieb genommen. Daniel Reistenhofer nutzte den Vortag zur Feinabstimmung und hat bei dieser Gelegenheit die Beleuchter ausführlich in der Anwendung des Systems geschult. So konnte das Team der Wiener Staatsoper bereits die Generalprobe am Abend selbständig und erfolgreich mit den ROBE Verfolgerspots durchführen. Am Tag des Opernballs wurde die Generalprobe für die „Zauberflöte für Kinder“ erneut zum Testen und Üben genutzt.

Die Beleuchtungsexperten der Wiener Staatsoper setzen weiterhin auf den Austausch mit Signal, dem österreichischen Exklusiv-Distributor von ROBE Lighting. „ROBE ist in der Branche bekannt für seine Entwicklungsleistung und den Anspruch, Bestehendes zum Vorteil des Kunden in der Handhabung stetig zu verbessern“, bekräftigt Robert Eisenstein. „ Wir verfolgen noch weitere Ideen für den Einsatz des RoboSpot-Systems in unserem Haus und bleiben im Austausch mit Signal, um unser Verfolgersystem auch langfristig auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.“