Marius Müller-Westernhagen befindet sich derzeit auf seiner „75Live“-Tour, die bereits kurz nach Bekanntgabe restlos ausverkauft war. Neben seiner bewährten Band aus amerikanischen Topmusikern begleitet den Pfefferminz-Prinzen ein Licht-Setup von ROBE mit 54 Tarrantula, 44 BMFL WashBeam und 36 MegaPointe. LD Andreas Fuchs erläutert die Einzelheiten.
Klassisches Design
Aufgrund der nicht enden wollenden Pandemie musste Marius Müller-Westernhagen die durch Theater und Opernhäuser geplante „Pfefferminz Experiment“ Tournee absagen – sein Herzensprojekt. Kurz nach seinem seinem 75. Geburtstag begibt sich der Künstler 2024 auf die erste große Rock-Tour seit fast zehn Jahren. „Ich will mal wieder ein bisschen schönen Lärm machen“, sagt er, „Let’s rock! Damn it, die Zeit verlangt es!“
Westernhagen präsentiert kein reines Best-of Set, sondern streut auch neue Songs seines letzten Albums „Das eine Leben“ (2022) oder weniger Bekanntes wie „Alles in den Wind“ (vom 78er Klassiker „Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz“) ein. „Da müsst ihr jetzt durch“, grinst er süffisant, um dann mit „Luft um zu atmen“ im Duett mit Ehefrau Lindiwe Suttle (von „MTV unplugged“) ein weiteres Highlight anzustimmen. Stimmlich ist der 75-jährige in Topform, und seine grandiose Band trägt ihn durch den Abend.
Immer an seiner Seite: Lichtdesigner Andreas Fuchs, der die musikalischen Bilder Westernhagens optisch untermalt und für jeden Song das passende Ambiente bereithält. „Die Tour führte uns durch die großen Arenen in Dortmund, Hannover, Köln, Leipzig, Hamburg, Frankfurt und schließlich auf die Berliner Waldbühne. Im Spätsommer folgen weitere zehn Konzerte, u.a. auf einigen Festivals. Marius und Klaus-Peter Matziol vom Konzertveranstalter Peter Rieger wünschten sich ein entsprechend ‚großes‘ Bühnen- und Lichtdesign“, erzählt Fuchs.
Für die Bühne wählte man ein klassisches Design, also weder Steg noch B-Bühne. „Da wir inzwischen altersgemäß komplett bestuhlt spielen, war das die beste Wahl, obgleich es die Fans bei Titeln wie ‚Mit 18‘ oder ‚Sexy‘ nach wie vor nicht in den Sitzen hält.“
Das komplette Design wurde mit Vectorworks Spotlight, einer CAD-Software für kreative Gestaltung und technische Planung in der Eventbranche, erstellt. Die anschließende Vorprogrammierung erfolgte mit Hilfe der Planungs- und Visualisierungssoftware WYSIWYG der kanadischen Softwareschmiede Cast. Danach folgten vier Probetage bei BBM Clair im Originalset. Parallel dazu erfolgten die musikalischen Proben von Marius mit seiner ausschließlich aus professionellen US-Musikern bestehenden Band.
„Für diese Art der Produktion sind die Scheinwerfer von ROBE einfach am besten geeignet“, schwärmt Andreas Fuchs, „Neben der fulminanten Leistung stimmt auch das Preis-Leistungsverhältnis. Und bei den Festivalauftritten im Sommer können wir immer sicher sein, dass die unterschiedlichen Verleiher die ROBE-Anforderungen im Rider problemlos erfüllen können!“
Fuchs setzte beim Set insgesamt 54 Tarrantula, 44 BMFL WashBeam und 36 MegaPointe ein. „Die Lampen sind einfach extrem zuverlässig – ich hatte bislang noch keinen einzigen Ausfall“, begründet der Lichtdesigner seine Wahl. „Der MegaPointe ist als Hybridlampe eine Klasse für sich: Gute Farben, guter Zoom, gute Prismen, gute Gobos und aufgrund der Schnelligkeit einfach unschlagbar – was will man mehr? Er ist aufgrund von Baugröße, Gewicht und Stromverbrauch deutlich mehr als nur ein guter Beam. Der Tarrantula ist mit seiner Helligkeit und den diversen kreativen FX-Möglichkeiten extrem vielfältig und passt sensationell in das Design.“
Andreas Fuchs fährt fort: „Der punchige Beam der MegaPointe und die enorme Leuchtkraft der BMFL geben mir als Lichtdesigner sehr viel Spielraum, den Künstler perfekt zu inszenieren, von fetten Beamlooks über breite Gobo-Bilder bis hin zu ganzen Farbwelten im Bühnenraum.“
Neben Fuchs waren auf der Tour noch Lichtoperator Justus Molthan und Licht Crew Chef Rouven Diedrich im Einsatz; Rentalpartner war TDA Clair.