Johannes Voltz setzt die NUEJAZZ Digital Edition in Szene

NUEJAZZ Digital Edition (Foto: © Uwe Niklas)

Die Covid-19-Pandemie hat in den letzten neun Monaten nahezu alle Live-Aufführungen vereitelt. Davon betroffen war auch das junge Nürnberger Jazz-Festival NUEJAZZ. Anstatt aber buchstäblich sang- und klanglos die Segel zu streichen, ließen sich die Macher des Events etwas Neues einfallen: die „Digital Edition“. Fünf Formationen (darunter Acts wie das Pablo Held Trio und Fazer) spielten dabei Mitte November in der Nürnberger Kulturwerkstatt „Auf AEG“ ein jeweils 45-minütiges Set – eingefangen von den Kameras und Mikrofonen des BR/Studio Franken. Am 20. Dezember (ab 23.40) sendet ARD Alpha das digitale Festival in voller Länge. 

Dreipunkt-Ausleuchtung

Zu bestaunen gibt es bei der rund viereinhalbstündigen Aufzeichnung nicht nur die Cremé de la Cremé des jungen deutschen Jazz, sondern auch eine imposante Lichtgestaltung. Dafür verantwortlich war Johannes Voltz. Seit 2016 rückt der Beleuchtungs- und Veranstaltungstechnik-Meister das stetig an Popularität gewinnende Event ins rechte Licht. In diesem Jahr war jedoch: alles anders. „Als klar war, dass das Festival nicht in der ursprünglichen Form stattfinden kann und dass es gefilmt wird, musste ich das Konzept völlig neu entwerfen“, sagt Voltz. 

Und er musste dabei eine ganze Reihe von Parameter und Vorgaben beherzigen. Gefordert war, dass an einem einzigen Produktionstag fünf Konzerte, sowie Zwischenmoderationen und Interviews aufgezeichnet wurden. Neu war auch, dass die Spielfläche von der Bühne in den Saal der Nürnberger Kulturwerkstatt verlegt wurde und – auch das machte die Sache nicht leichter – dass die Musiker im Halbkreis spielten. Das habe zwar die Band-Kommunikation verbessert und für visuelle Reize gesorgt – aber auch zu gesteigerten Beleuchtungsansprüchen. 

Besonders herausfordernd sei es gewesen, dass auch von der Seite gefilmt wurde: „Somit war eine Dreipunkt-Ausleuchtung unabdingbar“, sagt Voltz. Für die Gespräche mit den Bands, geführt von den BR-KLASSIK-Moderatoren Beate Sampson und Ulrich Habersetzer, „musste ich zudem das Personenlicht so vorbereiten, dass es in den kurzen Umbaupausen nur noch angepasst wurde.“ Alles in allem sollte sollten die Shows in dem mit vielen Pflanzen liebevoll dekorierten Raum „wie ein Live-Konzert wirken“. 

NUEJAZZ Digital Edition (Foto: © Uwe Niklas)

Lichtsteuerung mit einer ETC Gio @5

Um die geforderten Kriterien schnell und unkompliziert umsetzen zu können, vertraute Johannes Voltz – ein weiteres Mal – auf eine Gio @5-Konsole von ETC. „Sie ist wirklich schnell, wenn es um das Kopieren geht“, sagt Voltz, „und ich mag die Blind-Bearbeitung.“ Dass man die Blind-Bearbeitung von Subs unmittelbar live sehen könne, hält er für einen großen Vorteil. Das gelte auch für die Magic Sheets. „Das ist wirklich ein mächtiges Tool“, sagt Voltz, der seit 2019 mit einer Gio @5 arbeitet. „Im letzten Jahr habe ich live ein Open-Air nur mit einem Magic Sheet und mit Intensity Fadern gefahren.“ Darüber hinaus ist Voltz auch noch von den weiteren Features der Konsole angetan: von den Global FX Funktionen, vom Pixel Mapping, von den Sneak Time Funktionen und: „vom schnellen Erstellen von Paletten in Blind und vom Editieren von Submastern in Blind“. 

Neben der Gio @5-Konsole vertraut der freie Lichtdesigner noch auf weitere ETC-Systeme. Dazu gehören Eos Programming Wing, Source Four LED Series 1, Source Four LED Series 2 und ColorSource PARs. „Seit ich 2006 am Theater Erlangen erstmals mit einer ETC Congo Junior gearbeitet habe, schätze ich Lichtsysteme aus dem Hause ETC.“ Neben der hohen Qualität ist er auch von deren Zuverlässigkeit angetan. 

Und natürlich ließen sie den routinierten Lichtgestalter auch bei der NUEJAZZ „Digital Edition“ nicht im Stich. Ein Event, an das sich Voltz übrigens noch lange erinnern wird: „Auch wenn es vermutlich mehr Arbeit als ein, sagen wir, `normales Festival´ war, bin ich dankbar über diese Erfahrung: Es haben alle Beteiligten an einem Strang gezogen und es herrschte eine außergewöhnliche Atmosphäre. Es war etwas ganz Besonderes. Ich hoffe, dass man das auch bei der Ausstrahlung im Fernsehen sehen wird.“