Hog Factor-Siegerin Nina Mesitz blickt auf den Wettbewerb zurück

v.l.n.r. Team Status Cue mit Leo Van Kogelenberg, Nina Mesitz und Ute Koller
  • Nina Mesitz gewann auf der Prolight + Sound 2018 den Lichtprogrammierer-Wettbewerb Hog Factor
  • Ein halbes Jahr nach dem Erfolg blickt die Österreicherin euphorisch auf den Wettbewerb zurück
  • Sie spricht von „emotionalsten Momenten“ in ihrem Leben und „wichtigster Schritt in Richtung Selbstständigkeit“

Seit 2015 organisiert High End Systems den Lichtdesigner-Nachwuchs-Wettbewerb Hog Factor. Das diesjährige Finale gewann während der Prolight + Sound die Österreicherin Nina Mesitz mit ihrem Team Status Cue. Ein halbes Jahr nach ihrem Erfolg blickt die Auszubildende der Grazer Spielstätten höchst positiv auf den Wettbewerb zurück. Emotional, handwerklich – aber auch in Puncto Karriereplanung. „Man sammelt unglaublich viele Erfahrungen und lernt wichtige Leute kennen. Es ist eine Chance, die man auf jeden Fall ergreifen sollte”, sagt sie über den Wettbewerb, der ihrem beruflichen Leben eine neue Richtung gab.

Team Status Cue mit Nina Mesitz gewinnt Hog Factor 2018

Der Wettbewerb ist noch vergleichsweise jung. Dennoch hat sich der im Jahr 2015 von High End Systems ins Leben gerufene Hog Factor bereits großes Renommee in der Szene verschafft. Aus guten Gründen. Denn beim Hog Factor tritt unter gleichen Bedingungen – und dazu vor großer Kulisse und vielen Kennern – der talentierteste internationale Lichtdesigner-Nachwuchs gegeneinander an. In Teams aus bis zu drei Mitgliedern konzipieren dabei die angehenden Lichtdesigner und -techniker auf einer Hog 4-Konsole Licht-Shows, die sie im Finale des Wettbewerbs live vor Publikum präsentieren. Für viele ist dies das erste Mal, dass sie unter realen Bedingungen mit einem großen Rigg und vielen Scheinwerfern arbeiten. Ganz allein sind sie dabei nicht: Profis vom High End Systems-Team unterstützen den Nachwuchs im Vorfeld mit Hog-Trainings. Der Showdown des Wettbewerbs fand in diesem Jahr auf der Prolight + Sound in Frankfurt statt. Die Nase vorne hatte: Nina Mesitz mit ihrem Team Status Cue der österreichischen Berufsschule BS Evita.

„Als angehender Lichtdesigner ist es wichtig Live-Erfahrungen zu sammeln und Feedback zu bekommen“, sagt die Auszubildende der Grazer Spielstätten. Deshalb habe sie gemeinsam mit ihren Kollegen nicht gezögert, beim Hog Factor teilzunehmen. Ihre Arbeit live vor einem Fachpublikum zu präsentieren, das „eine Leidenschaft für dieselbe Materie“ besitze, sei ihr größter Anreiz dabei gewesen. An den Gewinn des Wettbewerbs habe sie dagegen zu keinem Moment gedacht, bekennt sie ein halbes Jahr nach ihrem großen Erfolg. Nein, der Sieg sei ihr nicht mal wichtig gewesen. Dafür umso mehr die Erfahrungen, die man bei diesem Gipfeltreffen der Licht-Talente sammelt, das Feedback der Koryphäen, die Resonanz des Publikums und natürlich der Nervenkitzel einer großen Live-Show – das alles spielte für die Teilnahme von Nina Mesitz eine Rolle. Und: Sie wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil. „Zu erleben, wie das Publikum auf unser Ergebnis reagierte, war einer der emotionalsten Momente, die ich bisher erleben durfte.“ 

USI Fest Graz

After-Show-Netzwerken und erste Aufträge

Bis es soweit war, musste das Team um Nina Mesitz einige Hürden nehmen. Schließlich war für sie und alle weiteren Teilnehmer die Aufgabe, einen Song (Never Give Up von Sia) von Anfang bis Ende durchzuprogrammieren. „Das haben wir vorher noch nie gemacht“, sagt die 25-jährige Österreicherin, „wir haben es bei uns ja mit flexiblen Shows zu tun. Da geht es im Laufe eines Showtages um das Anpassen und nicht um das saubere Programmieren eines Titels.“ Eine für sie wichtige Erfahrung. Noch wichtiger aber dürfte der After-Show-Teil der Veranstaltung gewesen sein. Bis in die frühen Morgenstunden habe sie gefeiert und dabei „unzählige Namen der Branche kennen gelernt und Erfahrungen ausgetauscht.“ Es sei „großartig gewesen“, plötzlich in der Branche wahrgenommen zu werden und unzählige Kontakte zu knüpfen, die sich durch den Hog Factor ergaben.

Nicht zu verachten sei für die angehende Lichtdesignerin natürlich auch der mit dem Hog Factor-Gewinn verknüpfte Sachpreis: ein Hoglet 4-Lichtpult. Da sie ihre Ausbildung noch nicht beendet hat, konnte sie die Konsole bisher nur bei einigen wenigen Anlässen einsetzen (darunter beim USI Fest Graz und beim internationalen A-Cappella-Wettbewerb  Vokal.Total). In Zukunft aber soll das Tool eine zentrale Rolle in ihrem Berufsleben spielen: „Das Lichtpult bietet mir alles, was ich für den Anfang meiner beruflichen Laufbahn benötige. Ich kann unabhängig von Jobs und verfügbaren Locations selbständig arbeiten, Erfahrungen sammeln und das Handling üben“, sagt sie und ergänzt: „Der Hog Factor hat mir den wichtigsten Schritt in Richtung Selbstständigkeit ermöglicht.“

Wenn sich im nächsten Jahr wieder die Nachwuchskräfte der internationalen Lichtszene auf der Prolight + Sound 2019 messen, sollte man unbedingt teilnehmen, wie Nina Mesitz sagt: „Man sammelt unglaublich viele Erfahrungen und lernt wichtige Leute kennen. Es ist eine Chance, die man auf jeden Fall ergreifen sollte.“