„War die LMP City in diesem Jahr nahezu wieder komplett, fühlte es sich fast wie eine Prolight + Sound vor 2019 an“, sagt Marc Petzold, Geschäftsführer LMP Lichttechnik. Dies spiegele sich auch in der internen Messeauswertung wider.
Wenngleich das allein nur wenig über den Erfolg einer Messe aussagt, sei es doch eine gute Grundlage, und entgegen vieler negativer Stimmen im Vorfeld habe die Messe ihre Berechtigung aus Sicht des Unternehmens nicht verloren, obwohl dies in dieser Betrachtung nur den Lichtbereich betrifft.
Viele Produktneuheiten in der LMP City
Der Puls der Messe, die Begeisterung von Kunden und Partnern, aber auch in den eigenen Reihen war deutlich wahrnehmbar, was immer noch für die Notwendigkeit einer internationalen Leitmesse im eigenen Land in einer angemessenen Größe spricht. Der Betrieb in der LMP City – besonders an den ersten beiden Messetagen – war qualitativ und quantitativ auf einem sehr hohen Niveau.
Natürlich muss man neben viel Licht auch über die Schatten sprechen: Der späte Termin hat dazu geführt, dass ein Großteil des wichtigen Segments Live-/Touring nicht zu Messe kommen konnte. Obwohl das Interesse an den Neuheiten auch hier groß war, wurden die Investitionen für das laufende Tourneegeschäft schon längst getätigt – wie immer. Ob der neue Termin 19. bis 22. März 2024 eine Verbesserung bewirkt, bleibt abzuwarten. LMP würde weiterhin eine Messe zwischen Mitte und Ende Februar bevorzugen.
Zweiter Kritikpunkt: Die Lautstärke. Die Halle 12.1 ist zweifelsfrei der belebtere Bereich im Vergleich zur 12.0. Dennoch ist der Lautstärkepegel in Phasen weit weg von den vorgeschriebenen 70 db(A) an der Standgrenze, was zwangsläufig zu Störungen der Kommunikation führte. Ein Problem, das auch schon von früheren Messe bekannt ist.
„Hier erwarten wir unmittelbare Verbesserung“, fügt Marc Petzold hinzu. „Ein weiterer kritisch zu betrachtender Punkt ist die Definition des ‚Marktplatzes‘: Auswahl und Anordnung der Aussteller bedarf durchaus etwas mehr Recherche, sodass Original und ‚inspiriertes Produkt‘ im besten Fall nicht direkt nebeneinander stehen.“
Es mangelte nicht an Neuheiten und Sehenswertem in der LMP-City. So war das australische Unternehmen LSC Control Systems nach pandemiebedingter Abstinenz zum ersten Mal seit vier Jahren wieder in der LMP-City vertreten und hatte mit dem Stromverteiler Unitour dazu eines der Messe-Highlights im Gepäck.
MY METHODs Clone bekam durch einen ersten eigenständigen Auftritt eine erhöhte Aufmerksamkeit, wie auch ArKaos, die mit dem VS4 das Top-of-the-Line Produkt in ihrer neuen Medienserver-Familie vorgestellt haben. LumenRadios neue CRMX-Gerätegeneration, bestehend aus Aurora, Luna und Stardust, wurde mit Gallileo TX und RX um zwei neue Produkte für den Installationsbereich ergänzt. Eine schöne Geste war die Überreichung des mittlerweile vierten Preises für die Vertriebsleistungen von LMP Lichttechnik für die außerordentlichen Verkaufszahlen und die sehr erfolgreiche Markteinführung der neuen Gerätegeneration.
Ein Produktfeuerwerk zündete der US-Hersteller ELATION Professional. Die Sixpar-Serie wird mit SIX+ technisch und mit neuem Design aktualisiert. Mit Limelight finden sich nun auch PARs mit Zoom im Portfolio wieder. Alle Produkte in beiden Serien sind nun vollständig IP65-zertifiziert, wie auch der KL Spot IP und der KL PAR IP. KL PAR IP ist eine wettergeschützte Variante des erfolgreichen KL PAR FC. Mit dem KL Spot IP bedient ELATION die Nachfrage nach einem statischen Spot bzw. Profiler mit vergleichbarer Ausstattung des Spot bzw. Profile aus der Fuze Movinglight-Serie. Weiterer Zugang in der erfolgreichen KL-Serie ist der KL CYC, eine für Cycloramabeleuchtung optimierte Bodenrampe, die in zwei Längen erhältlich und miteinander kombinierbar sein wird.
Auch die Fuze-Serie bekommt mit dem Modell Fuze Teatro ein Movinglight, das für den Einsatz in Theatern und geräuschsensiblen Bereichen optimiert wurde. Es hat ein Blendenschiebersystem und verzichtet dabei auf sämtliche Lüfter bei gleichzeitig beachtlichen Lumenwert.
ELATION hat auch weitere Produkte in der Proteus-Serie vorgestellt, die das Portfolio entsprechend aktualisieren bzw. erweitern. So zeigte ELATION mit dem Proteus Odeon das erste Movinglight mit variablem CRI. Damit soll in Zukunft die Entscheidung für ein Produkt mit entweder hohem Output oder hohem CRI entfallen. Der Odeon als das Gerät, das allen Ansprüchen gerecht wird, ist deshalb neben drei Gobo-Ebenen auch mit einer Framing-Einheit ausgestattet.
Der Proteus Radius hingegen kommt mit einer neuartigen Solid-State Phosphor-Converted-Engine und kreiert einen 0,9 Grad Beam. Seine kleine Kopfgröße und sein unbegrenzter Pan erlauben zudem sehr schnelle Bewegungsfahrten.
Der Proteus Hybrid Max war ein weiteres Highlight der Messe. Als Nachfolger des „Ur-Proteus“, Proteus Hybrid, überzeugt er zusätzlich zu dem voll ausgestatteten Gesamt-Paket mit einer schnellen CMY-Einheit, vier Prismen auf zwei Ebenen und einer Hochgeschwindigkeits-Iris.
Bei der Pult-Sparte Obsidian Control Systems zeigte sich die kompakte NX1 mit der aktuellen Software ONXY 4.10 inklusive Dylos als wahrer Publikumsmagnet. Daneben wurden zahlreiche neue Netron-Produkte vorgestellt, die die Serie von DMX-Tools zukünftig um Installationsvarianten (EP1, EN12i, EN6D, RDM6D), IP65-Varianten (EN6 IP, RDM6 IP) sowie um zwei Switches (NS8, NS8 IP) erweitern.
Auch bei LITECRAFT und bei LITECRAFT TRUSS gab es einige Neuheiten zu sehen. Mit dem WashXT wurde eine leistungsstärkere Variante auf Basis des ashX.432 sw vorgestellt. Dazu gab es mit dem WashX.28 einen kompakten LED-Fluter für den Außeneinsatz. Ebenfalls für den Außeneinsatz konzipiert, erweitern die Produkte BeamX.12 IP bzw. BX.12 die Palette an Outdoor-PARs mit und ohne Akku nach oben. Neben einem Leistungsplus wurden noch viele nützliche Funktionen softwareseitig ergänzt.
LITECRAFT TRUSS zeigte eine Reihe von kleinen und großen Helfern, wie die LT35 HD4 für die zentrale Montage größerer Lasten.
Bei CAPTURE liefen die Workstations während zahlreicher Demos zur neuen Version Capture 2023 heiß. Visual Productions hat mit RdmRelay ein auf einer DIN-Schiene montierbares Gerät mit vier Relais, jeweils über DMX und RDM steuerbar, vorgestellt.
Wie auch im vergangenen Jahr zog der Auftritt von FOLLOW-ME an allen Tagen ein großes Publikum an. Wurde das vollautomatisierte Trackingsystem im letzten Jahr erstmalig vorgestellt, konnte die Messebesucher in diesem Jahr den neusten Softwarestand sehen und testen. Der Andrang war in Phasen so hoch, dass nicht jeder Interessierte eine individuelle Demo bekommen konnte. Stattdessen formten sich Gruppen, die das Interesse für Autotracking-Systeme teilten, aber ganz unterschiedliche Anforderungen hatten.
„Es ist schön zu sehen, wie flexibel das neue Track-iT von FOLLOW-ME einsetzbar ist und wie groß der Bedarf nach diesen Systemen ist“, fährt Marc Petzold fort. „Letztlich sind es doch genau jene Menschentrauben um ein neues Produkt herum, die uns motivieren einen solch großen Aufwand für Messen zu betreiben. Daher freuen wir uns, dass so viele Kunden – alt wie neu – unserem Ruf nach Frankfurt gefolgt sind und wir so eine gute gemeinsame Zeit hatten. Wir bedanken uns bei unseren Kunden, aber auch unseren Partnern und natürlich dem gesamten Team für eine weitere erfolgreiche Messe.“