Buchstäblich in neuem Glanz erstrahlt seit dem 1. Juni 2024 der Gasometer auf dem EUREF-Campus in Berlin. Die gelungene Revitalisierung des historischen und denkmalgeschützten Gasspeichers von 1910 stellt nicht nur das Ergebnis einer jahrelangen, erfolgreichen Teamarbeit dar, sondern symbolisiert zudem das perfekte Zusammenspiel aus innovativer Technik und nachhaltiger, ästhetischer Lichtgestaltung.
Nachhaltigkeit als die Grundlage sämtlichen Handelns
Die rund 1100 m² umfassende Veranstaltungs-Fläche bietet Platz für bis zu 2200 Gäste und verfügt neben einer Sky Lounge mit Dachterrasse in 66 m Höhe über mehrere Konferenz-, Ausstellungs- und Cateringbereiche sowie das zentrale Forum als multifunktionales Auditorium. Dank seiner herausragenden Lichtqualität kann der Gasometer auch den hohen Anforderungen professioneller TV-Studios und Produktionsstätten standhalten.
Sämtliche Lichtinstallationen im Saal-, Foyer- und Konferenzraumbereich wurden so abgestimmt, dass sie den architektonischen Charakter des Gebäudes optimal unterstreichen. Neben ihren ästhetischen Eigenschaften, überzeugt die Installation vor allem durch ihren Beitrag zum nachhaltigen Betrieb des gesamten Gebäudes. Dank der Verwendung energiesparender LED-Treibersysteme beträgt der Energieverbrauch der kompletten Saalbeleuchtung des Forums im Standby-Modus lediglich 210W; bei Volllast sind Leistungsaufnahmen von bis zu 10kW vorgesehen.
Hergestellt wurden die über 850 verbauten Leuchten und ihre zugehörigen Treiber- und Steuerungssysteme vom britischen Hersteller GDS Pioneering Light. Bereits während der ersten Planungsgespräche konnte die Qualität der Produkte Jens Breetz, Leiter der Veranstaltungstechnik EUREF-Campus Berlin, überzeugen. „Mit VisionTwo und der Projektleitung durch Anke Schierenbeck war mir schnell klar, dass wir hier ein qualitativ hochwertiges Produkt verwenden würden, das nicht nur fernsehtauglich, sondern auch flimmerfrei ist“, beschreibt Breetz die ersten Gespräche mit der VisionTwo, dem deutschen Vertriebspartner von GDS.
Eine weitere planungstechnische Herausforderung bestand darin, ein Lichtkonzept zu entwickeln, das den Ansprüchen eines exklusiven Veranstaltungsortes gerecht wird und sich gleichzeitig harmonisch in den historisch-industriellen Charakter des Gebäudes einfügt. „Die Konsistenz im Lichtdesign ist besonders wichtig, um die architektonischen Besonderheiten des Gasometers hervorzuheben“, erklärt Breetz. Die sogenannte Sirius-Reihe von GDS war für diese Aufgabe die perfekte Wahl. Neben einer variablen Farbtemperatur von 2700K bis 5000K ermöglicht diese eine vollständige RGB-Farbmischung. „Die akzentuierte Beleuchtung der Säulen mit Farbe verleiht dem denkmalgeschützten Gebäude einen besonderen Charakter und unterstreicht seine historische Bedeutung,“ lobt Breetz das finale Lichtdesign. Die vielfältigen Designkonzepte erhielten Unterstützung durch die präzisen Lichtkalkulationen von Alexander Asche, technischer Projektleiter bei VisionTwo.
Auch Anke Schierenbeck, Teamleitung des Projektgeschäfts von VisionTwo, erinnert sich, dass sie die Revitalisierungspläne des Gasometers vom ersten Augenblick an fasziniert hätten. „Die Einbindung unseres Herstellers GDS durch das renommierte Planungsbüro theapro und die Auftragsvergabe zur Integration an unseren langjährigen Systempartner PIK AG war eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. So konnten wir gemeinsam alle Herausforderungen meistern und sämtliche Anforderungen erfüllen“, fasst sie die Zusammenarbeit der beteiligten Firmen zusammen.
Rückblickend lobt Christoph Wegner von der PIK AG besonders die professionelle und äußerst angenehme Zusammenarbeit auf persönlicher Ebene. Dass das Projekt auf solch eine „coole“ Lichtinstallation hinauslaufen würde, habe er vor zwei Jahren, als er durch Anke Schierenbeck mit Thomas Lüdicke von theapro in Kontakt getreten war, nicht erwartet.
Auch im Hinblick auf Innovation und Nachhaltigkeit sollte das neue Beleuchtungskonzept im Gasometer neue Standards setzen. Denn als Europäisches Energieforum trägt der EUREF-Campus Berlin die Energiewende bereits im Namen und bildet eine Blaupause für die CO₂-neutrale Welt von morgen. So erfüllt der Campus bereits seit 2014 die CO₂-Klimaziele der Bundesregierung für 2045 und sieht Nachhaltigkeit als die Grundlage sämtlichen Handelns.
Um dies zu gewährleisten, wurde das DriveHub-System in Verbindung mit dem bidirektionalen Steuerungsprotokoll IPM² von GDS eingesetzt. Neben der Stromversorgung werden dabei auch Steuer- und Datensignale über die Bestandsverkabelung übermittelt. Im Vergleich zu herkömmlichen LED-Treibern wird somit eine Effizienzsteigerung von über 30% ermöglicht. Ein entscheidender Vorteil des DriveHub ist dabei sein Leistungsfaktor von 0.99. Bei konventionellen LEDs und Treibern liegt dieser typischerweise bei 0.6. Insgesamt steigert sich die CO₂-Einsparung somit um weitere 17,3 Tonnen, eine Reduktion um 26% im Vergleich zu Standard-LEDs. Darüber hinaus ermöglicht es das Remote Controlling des DriveHub, Wartungs- und Personalkosten auf ein Minimum zu reduzieren.
Während der Installation dieses komplexen Lichtsystems konnten alle beteiligten Firmen jederzeit auf die schnelle und kompetente Beratung von GDS zurückgreifen. Diese Tatsache hebt auch Björn Ley, Verantwortlicher Projektleiter von theapro besonders hervor: „Während der Bauphase war es besonders vorteilhaft, über und mit VisionTwo einen direkten Kontakt zum Hersteller GDS zu haben, was die Zusammenarbeit auf der Baustelle enorm erleichterte und maßgeblich zum Erfolg des Projekts beitrug“, so Ley.