Mark Cunniffe, Ed Sheerans langjähriger Produktionsdesigner, lieferte für die aktuelle +-=÷x (Mathematics) Stadion-Welttournee nicht nur sein bisher größtes, sondern mit Sicherheit auch sein innovativstes Bühnenbild mit einer runden, von mehreren Masten gesäumten Bühne ohne Dach. Auf der Tour geben auch 162 GLP XDC1 Hybridscheinwerfer ihr Debüt, die speziell für diese Produktion entworfen und im Laufe des vergangenen Jahres entwickelt wurden. Lights Control Rigging (LCR) lieferte die Geräte.
44 Tonnen schwerer Kranz aus Stahl
Das XDC1 ist nicht nur IP65-zertifiziert, sondern auch eine noch leistungsstärkere Version des JDC1 Hybrid-Strobes. Das XDC1 bietet einen noch helleren, engeren Beam und eine optimierte Farbmischung. Durch die Verwendung der gleichen RGBL-LED-Technologie, die auch in der neuen impression X5-Serie zum Einsatz kommt, ist er farblich auf die gesamte X5-Serie abgestimmt.
Bei der Tournee, die eine Fülle von Beleuchtungs- und Videotechnik integriert, wurden herkömmliche Traversen durch sechs bodengestützte, 32 Meter hohe Masten mit jeweils sieben konzentrischen Ringen ersetzt, an denen das gesamte Equipment hängt. Dazu gehört auch ein Großteil der XDC1, die den größten Einzeleffekt in der Produktion darstellen. Darüber befindet sich ein 44 Tonnen schwerer Kranz aus Stahl, der den Rest der XDC1 beherbergt, welche ihre kraftvollen Beams von ganz oben herab auf die Bühne projizieren.
Cunniffe erklärt: „Ich wollte Ed schon immer in ein Rund stellen, aber das erfordert eine andere Herangehensweise. Ich mag Shows nicht, die auf tragenden Säulen basieren, also bin ich losgezogen und habe mir überlegt, wie wir solche Sichtbehinderungen mit einem Design umgehen können, das es in der Form noch nie gegeben hat.“
Er wandte sich mit seiner Idee an Jeremy Lloyd von Wonder Works und Rasti Bartek vom Ingenieurbüro Cundall. „Ich fragte, ob es machbar sei, eine Struktur in zwei bis drei Tagen auf- und in einem Tag wieder abzubauen. Wegen der Transportlogistik mussten wir drei separate Stahlsysteme herstellen.“ Nachdem der Entwurf in VR gerendert worden war, gab der Künstler sein Einverständnis. „Er war begeistert“, bestätigt der Designer, „und obwohl es sich um eine beträchtliche Investition handelte, sagte sein Management ‚Lass es uns tun‘.“ Das war im Jahr 2019, also noch vor COVID, was dem Kreativteam Zeit gab, das Design zu verfeinern.
Bei der Planung seiner Lichtanlage war Mark Cunniffes erste Überlegung, dass alles IP-zertifiziert sein sollte. Auf der Suche nach einem breit abstrahlenden, farbintensiven Floodlight wandte er sich an Mike Oates und Ryan Hopkins von LCR, mit denen er in den letzten Jahren oft Kontakt hatte, und diese wiederum wandten sich an GLP.
Hopkins erzählt die Geschichte: „Wenn Mark eine spezifische Anforderung hat, finden wir entweder das richtige Gerät oder, wie in diesem Fall, wenden wir uns an einen Hersteller, der das kreative Werkzeug für ihn baut. Der XDC1 wurde auf unseren Wunsch hin speziell für diese Tournee entwickelt. Mark gab uns ein Briefing: Gefragt war ein mega-helles Stroboskop, ein Blinder/Wash-Hybrid inklusive der Möglichkeit, alles mit Pixelmapping zu bespielen.
Ich wusste sofort, dass ich dieses Gerät nur von einem Unternehmen würde bauen lassen. Welches nachweislich über eine ausgezeichnete Erfolgsbilanz bei derartigen Lösungen verfügt und das in der Lage sein würde, es innerhalb der noch nie dagewesenen zeitlichen und logistischen Einschränkungen, mit denen wir konfrontiert waren, zu realisieren. Wir zeigten Mark einen JDC1, den er sehr mochte, aber er wollte etwas Helleres mit einem engeren und kontrollierteren Beam auf den Pixeln. Wir schlugen eine Lösung vor, und Mark war von der Idee begeistert.“
Ende März letzten Jahres wurde Dave Stewart von der GLP-Niederlassung in Großbritannien hinzugezogen. Nach Erhalt der genauen Wunschliste von Ryan Hopkins – einschließlich der Art der Linsen, der LEDs, des gewünschten Lumen-Outputs und der DMX-Personality – wandte er sich an das GLP-Team im Hauptquartier in Karlsbad, das sich der Herausforderung gewachsen zeigte und sofort an die Arbeit ging.
Investition in in 200 Geräte
Nach einer Menge Remote-Work und zahllosen Zoom-Calls während der Pandemie wurde der erste Prototyp im Spätsommer letzten Jahres an einen begeisterten Mark Cunniffe übergeben, und nach weiteren Feinarbeiten war das endgültige Gerät rechtzeitig zur Tournee fertig.
Die XDC1 haben die Aufgabe, die Mark Cunniffe im Sinn hatte, voll erfüllt. „Sie sind Teil des charakteristischen Looks und die nächste Generation“, sagt er. „Wir betreiben sie im Multi-DMX-Modus, also mit individuellen Farben. Wir können die Farben darauf mappen, und wenn wir einen starken Video-Look haben, haben die Strobe-Effekte keinerlei Mühe, dagegen zu bestehen.“
„Die Farbpalette ist großartig, von weichen Pastelltönen bis hin zu satten Farben. In Wembley haben sie unglaublich gut mit dem Hauslicht zusammengespielt, welches das Stroboskoplicht erweiterte.“
Wenn man weiter darüber nachdenkt, sagt er: „Das XDC1 ist nicht unbedingt ein komplexes, sondern ein brachiales Gerät. Es hat Subtilität, aber es hat auch Wirkung.“ Er lobt LCR und GLP dafür, dass sie in der Lage waren, seine Wünsche zu erfüllen. Auch dem Management von Sheeran zollt er Anerkennung dafür, dass es dieses einzigartige Design ermöglicht hat. „Letztlich muss man sagen: Wenn [Sheeran] nicht bereit gewesen wäre, dafür zu bezahlen, wäre das alles nicht möglich gewesen.“
Das Vertrauen von LCR in den XDC1 war so groß, dass das Unternehmen direkt in 200 Geräte investierte. Die übrigen Geräte sind im Lager, wobei Mark davon ausgeht, dass Kreative vor selbigem bald Schlange stehen werden.
„Das XDC1 ist ein wirklich großartiger Scheinwerfer. Es ist so druckvoll und die Animationen und Beams, die mit den RGBL-Pixeln erreicht werden können, sehen erstaunlich aus. Die Farben sind hell, lebendig und satt, und der Strobe ist weit leistungsstärker, als die Baugröße vermuten lässt. Es ist ein Scheinwerfer, der 365 Tage im Jahr drinnen oder draußen zum Einsatz kommen kann; der ein Konzert genauso beleuchten kann wie ein Denkmal auf Dauer … es ist sehr vielseitig und ein echtes Arbeitstier.“
Weitere wichtige Mitglieder des Produktionsteams sind Helen Himmons (Produktionsleiterin), Chris Marsh (Produktionsleiter/FOH-Techniker), Matt Jones (Licht-Operator), Ben Lapworth (Video-Operator) und Alex Passmore (Programmierer).