Chris Moylan (Optikalusion) sorgte mit seinem energetischen Lichtdesign-Konzept für eine atemberaubende Weltpremiere des vollelektrischen ŠKODA-SUVs. Aufgrund umfangreicher Hygiene-Maßnahmen war die Veranstaltung in Prag ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass Live-Premieren im Industrie-Sektor selbst zu Corona-Zeiten machbar sind.
Unter strengen Abstands- und Hygiene-Maßnahmen wurde die Live-Premiere des neuen ŠKODA ENYAQ iV als Live-Streamübertragung und vor rund 300 geladenen Gästen in der Prager O2 universum Halle durchgeführt. Weiterhin waren noch ausgewählte Presse-Vertreter, das ŠKODA-Team selbst sowie natürlich die Show-Crew anwesend. Mit seinem modularen Elektrifizierungsbaukasten ist der ENYAQ iV ein wichtiger neuer Entwicklungschritt im Bereich E-Mobility für die Marke ŠKODA.
macomNIYU war für die technische Planung der Gewerke: Audio, Video, Licht, Broadcast und Streaming verantwortlich. Besonderer Wert wurde hierbei, neben dem Sicherstellen einer qualitativ hochwertigen, technischen Ausstattung, auch auf Planung und Koordination der Gewerke hinsichtlich erhöhter Arbeitssicherheit unter Covid-19-Bedingungen gelegt. Die Regien und der FOH-Bereich wurden beispielsweise entsprechend großzügig geplant, um stets die erforderlichen Mindestabstände einhalten zu können.
Technische Insights zum Lichtdesign von Chris Moylan
„Da die Medienfläche sehr breit war, gab es viele fließende links-rechts, rechts-links Wechsel auf den Screens. Dies konnten wir mit Hilfe der vielen GLP JDC1 hervorragend unterstreichen. Der neue ENYAQ iV besitzt eine charakteristische Kühlergrill-Beleuchtung, diese Anmutung haben wir zum Ende der Show auch mit den Strobe-Lines der JDC1 symbolisiert. Das hat perfekt gepasst. Die ROBE MegaPointe waren mit ihren Effektmöglichkeiten natürlich ideal für unsere eindrucksvolle Krone: nicht nur für starke Beams, sondern auch für scharfe Break-Up-Darstellungen“, erklärt Moylan zu den eingesetzten Fixtures.
Die Premiere der Automodelle wurde vereinzelt durch weitläufige Bodenprojektionen unterstützt, was das Team vor die Herausforderung stellte, die Autos perfekt auszuleuchten, dabei gleichzeitig aber nicht die Bodenprojektion zu überstrahlen. Deswegen arbeitete Chris Moylan bewusst mit den tiefen Front- und Seiten-Lichtern, um die einfahrenden ENYAQ-iV-Modelle gassenartig zu beleuchten.
„Da wir weite Fahrwege hatten und die konkreten Show-Abläufe erst spät finalisiert wurden, habe ich diesmal viel mehr Lampen als sonst mitgenommen. So waren wir für alle Eventualitäten und Positionen bereit“, erklärt der Lichtdesigner zum Systemumfang in Prag und fügt an: „wir hatten auch drei ROBE BMFL RobeSpot Systeme im Einsatz, die flexibel mal als Verfolger, mal zum Simulieren von Straßen oder das Highlighten von Autos am Show-Ende im Einsatz waren.“
Die über 40 GLP X4 Bars kamen einerseits als Hinterlicht bei der Live-Band zum Einsatz, weitere Einheiten wurden auch in den Showablauf eingebunden. Vom Boden aus sorgten sie etwa für Uplight-Glows am Auto-Fußraum.
In Bezug auf den technischen Dienstleister arbeitete Chris Moylan mit AMBION zusammen: „AMBION hat in Prag einen perfekten Job gemacht. Es gab nahezu keine Probleme, was bei so einem Industriejob und so einem wirklich großen System wie in Prag, eine absolute Seltenheit ist“, resümiert der Lichtdesigner zum reibungslosen technischen Support. „Alle Technik-Crews waren insgesamt happy, in diesen Zeiten mal wieder an einer Produktion dieser Größenordnung zu arbeiten.“
Ein weiteres Arbeitstier im Lichtrig der O2-Halle war der Ayrton Khamsin, von denen Moylan ganze 120 Stück zur Verfügung hatte: „Ich habe das erste Mal mit einer so hohen Stückzahl an Khamsin-Lampen gearbeitet. Zum Ausleuchten, besonders bei den vielen silberfarbenen und weißen Autos, war die Gleichmäßigkeit der Khamsin-LED-Quellen ein Riesenvorteil. Beim Angleichen mussten wir fast nur Intensitäten sowie den Fokus anpassen, die Farbtemperatur war nahezu immer identisch.“
Den Medienserver-Bereich für die Show betreute Thomas Hüneburg, der für die ŠKODA-Show mit einem dataton WATCHOUT System produzierte.
Beispiel für sicheres Arbeiten in der Covid-19-Zeit
In Sachen Hygiene- und Safety-Maßnahmen unterstützte das Projekt die Firma Event Safety Consult. Alle Show-Crew-Mitglieder sowie das ŠKODA-Team unterzogen sich im Vorfeld einem Corona-Test. Es gab strenge Abstandsreglen und Maskenpflicht beim Aufbau sowie Maßnahmen wie etwa Plexiglasscheiben im FOH-Bereich zwischen den Gewerken. „Es ist schön zu sehen, dass man mit den richtigen Vorkehrungen, mit Abstand und einem verantwortungsvollen Umgang miteinander, Shows in dieser Größenordnung durchführen kann. Aufgrund der Maßnahmen fühlte man sich safe und es war rückblickend eine angenehme Arbeitsumgebung“, umschreibt Moylan die momentane Arbeitssituation und ergänzt: „Am Mundschutz konnte man übrigens immer gleich erkennen, zu welchen Arbeitsbereich man gehörte – denn es gab schwarze für Crews, grüne für ŠKODA-Mitarbeiter und weiße für Gäste.“
Beteiligte Teams im Überblick:
- Lichtdesign: Chris Moylan, Optikalusion
- Programming und Licht-Operating: Matthias Schöffmann, Andreas Schindler
- Medienserver: Thomas Hüneburg
- Creative Agency: SCHACHZUG
- Organizational Agency: Pure Perfection
- Technical Planner: macomNIYU
- Technischer Dienstleister: AMBION
- Sicherheitskonzept: Event Safety Consult
Verwendetes Licht-Equipment (Auszug):
- 54 ROBE MegaPointe
- 3 ROBE BMFL RoboSpot
- 93 GLP JDC1
- 45 GLP X4 Bar
- 120 Ayrton Khamsin
- 88 Martin MAC Quantum Wash
- 36 Martin MAC Aura XB LED
- 1 MA Lighting grandMA3 Fullsize
- 2 MA Lighting grandMA3 Light