Salut Salon setzt auf Sennheiser Spectera

Salut Salon im Konzerthaus Dortmund (Foto © Salut Salon/Konzerthauses Dortmund)

Salut Salon setzt auf der aktuellen „heimat“ Tour auf das Breitband Ecosystem Spectera von Sennheiser für drahtlose Mikrofonierung und In Ear Monitoring.

Setup im Konzerthaus Dortmund

Beim Auftritt im Konzerthaus Dortmund am 8. November 2025 stand die Spectera Base Station zusammen mit einer L 6000 Ladestation im kaschierten Seitenbereich der Bühne. Zwei Spectera DAD Antennen wurden über PoE versorgt, auf Stativen in Bühnennähe montiert und auf die Spielfläche ausgerichtet.

Angelika BachmannAlvina LahyaniMaria Well und Kristiina Rokashevich nutzten bidirektionale Spectera SEK Bodypacks für persönliches In Ear Monitoring und die Übertragung ihrer Stimmen. Vier weitere SEK Bodypacks kamen für die drahtlose Mikrofonierung von Cello, Akkordeon und Flügel hinzu.

Thorsten Seeliger (Tontechniker bei NORDLITE Event Solutions): „Am Flügel habe ich früher immer eine kabelgebundene Mikrofonierung aufgebaut, doch die Übertragungsqualität der Sennheiser Spectera Strecken ist so hervorragend, dass ich mich freue, endlich keine Kabel mehr auf der Bühne verlegen und sehen zu müssen“

Tontechniker Thorsten Seeliger freut sich über die kabelfreie Bühne. (Foto © Salut Salon/Konzerthauses Dortmund)

Frequenzbetrieb, Link Mode und Latenz

Für die Übertragung nutzte Seeliger ein 8 MHz breites UHF Frequenzband, dessen Centerfrequenz in Dortmund bei 554 MHz lag. Für Mikrofon und IEM wählte er den Audio Link Modus „Live“. Im Live Modus kommt der Sennheiser SeDAC Audio Codec zum Einsatz, die Latenz wird mit 1,6 Millisekunden angegeben.

Seeliger vergleicht dies mit anderen digitalen IEM Strecken, bei denen er mindestens 2,7 Millisekunden nennt und zudem keine bidirektionale Funktionalität sieht. Den PCM Mode, der vollständig verlustfrei arbeitet, setzt er bei Salut Salon nicht ein, um Ressourcen zu sparen und das zweite verfügbare 8 MHz Band als Teil seines Havariekonzepts freizuhalten. Die Spectera Base Station verwaltet je nach Konfiguration bis zu 64 Audio Links mit 32 Ein und 32 Ausgängen und nutzt bis zu zwei unabhängige HF Breitbandkanäle statt vieler schmalbandiger Träger.

Um die Latenz so gering wie möglich zu halten, war die Spectera Base Station über MADI mit der Stagebox des digitalen Tonpults verbunden.

Thorsten Seeliger erklärt: „Bei den klassisch ausgebildeten Musikerinnen von Salut Salon könnte eine zu hohe Latenz beim In Ear Monitoring auf jeden Fall zu einem Thema werden – zumal beispielsweise Angelika Bachmann lediglich ein einzelnes Earpiece in ihrem rechten Ohr verwendet, während sie auf dem linken Ohr direkt ihre Violine hört“

Thorsten Seeliger betreut seit fast 20 Jahren die Tontechnik für Salut Salon (Foto © Salut Salon/Konzerthauses Dortmund)

Touring Workflow, Akkus und Antennenplatzierung

Seeliger begleitet Salut Salon seit fast zwei Jahrzehnten und arbeitet bei NORDLITE Event Solutions, wo er auch mit dem Vertrieb von Spectera betraut ist. Den Umstieg auf die neue Drahtlostechnik beschreibt er als reibungslos, auch wenn die Klangqualität anfangs ungewohnt war.

Thorsten Seeliger sagt: „Sie merkte an, dass das Ganze nun wie ein unverstärktes Instrument klinge – nur eben etwas lauter. Ein größeres Kompliment für den Klang einer In Ear Strecke kann es wohl kaum geben“

Im Betrieb nutzen die Musikerinnen den Endlosdrehgeber am SEK Bodypack, Seeliger greift nur auf Fernsteuerung zurück, wenn er ausdrücklich darum gebeten wird. Als Vorteil nennt er, dass statt zwei Geräten nur noch ein Bodypack für Mikrofonierung und In Ear Monitoring benötigt wird, was bei Kostümwechseln den Ablauf vereinfacht.

Für die Stromversorgung kommen BA 70 Lithium Ionen Akkus zum Einsatz. Seeliger nennt fünf bis sechs Stunden Betriebszeit, abhängig von IEM Lautstärke und Parametern. Beim Soundcheck nutzt er die Akkus vom Vortag, zur Show setzt er frisch geladene BA 70 ein.

Auch das Frequenzmanagement beschreibt er als deutlich schneller: Scan, freien Bereich wählen, Wert eingeben, dann sei der Workflow in etwa 15 Sekunden abgeschlossen. Die Bodypacks würden automatisch auf die richtige Frequenz eingestellt. Am FOH nutzt er Spectera WebUI am Laptop. Zusätzlich nennt er den geringeren Platzbedarf gegenüber früheren Wireless Racks als Vorteil für Produktionen, die mit Kleintransporter unterwegs sind.

Die beiden DAD Antennen sind bei Salut Salon auf nur einer Seite der Spielfläche positioniert, um den Aufbau zu vereinfachen. Seeliger sagt, dass es dabei keine Abstriche bei der Abdeckung gebe, auch wenn die Musikerinnen am Ende des Konzerts durch den Saal gehen und ihn hinten verlassen.

Ein System, das wie Spectera Mikrofon und IEM in einem Beltpack vereinigt, hat sich Seeliger „schon seit ewigen Zeiten“ gewünscht (Foto © Salut Salon/Konzerthauses Dortmund)

Tourrahmen „heimat“

Das Programm „heimat“ läuft bei Salut Salon von 2025 bis 2027. Genannt werden verdichtete Arrangements unter anderem von Dvořák, Fauré, Piazzolla und Prokofjew, ergänzt durch Volksmusik aus Estland, Bulgarien und Argentinien sowie Eigenkompositionen wie „Flucht“. Als Referenz wird zudem das Konzerthaus Dortmund genannt, dessen Saalakustik von GRANER + PARTNER konzipiert wurde.

Das Sennheiser Spectera Breitband-Ecosystem kommt bei Salut Salon seit Frühsommer 2025 zum Einsatz. Die Komponenten gehören Florian Hinz von Hinz Audio, der im Wechsel mit Thorsten Seeliger Tontechniker für Salut Salon ist. Über den Sennheiser Vertriebspartner NORDLITE konnte er die Komponenten schon sehr früh nach dem Start der Auslieferung beziehen.
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​Erster Ansprechpartner für Hinz und Seeliger bei Sennheiser ist Jörg Langel, Business Development Manager, Touring & Rental. Langel sagt: „Das neue Sennheiser Spectera Ecosystem bewährt sich eindrucksvoll im Touralltag. Die Rückmeldungen, die ich erhalte, sind durchweg positiv, insbesondere in Bezug auf Klangqualität, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit. Spectera nutzt die WMAS-Möglichkeiten in einzigartiger Weise. Das System überzeugt auch in kritischen HF-Umgebungen durch eine einwandfreie Performance. Das Vertrauen, das Early Adopters wie Florian Hinz und Thorsten Seeliger in das System gesetzt haben, wird in der Praxis nicht enttäuscht. Spectera markiert einen Quantensprung für professionelle Drahtlosanwendungen und ist ein echter Gamechanger.“