Optocore bei den Olympischen Spielen in Tokio

Der Arbeitsplatz von Andrew Marsh in Tokio

Die Eröffnungs- und Schlussfeier der Olympischen Sommerspiele 2020 war einer der größten Einsätze von Optocore Audionetzwerk-Geräten bis heute.

Andrew Marsh sorgt für das Netzwerkdesign

Meint zumindest Andrew Marsh, dessen Firma Norwest Productions schon seit langem die Eröffnungs- und Schlussfeiern mit digitalen Broadcastnetzwerken ausstattet. Um sich die Größe des Netzwerks vor Augen zu führen sagt er: „Das System, das wir unserem Kunden, Hibino Corporation, bereitgestellt haben, umfasst etwas unter 1000 Audiosignale, die sowohl auf dem Haupt- als auch Backupnetzwerk transportiert werden.“

Wie üblich, hat Norwest den 21-Geräte-Ring dupliziert, um vollständige Redundanz zu gewährleisten. „Und wir haben jedes einzelne verwendet“, betont Marsh, „gemeinsam mit unserem üblichen Satz HP Switches in RSTP, mit unseren übrigen Glasfaserkabeln.“ Diese Switches haben das gesamte Audiosystem kontrolliert, an mehreren Außenstellen und Kontrollräumen. Das Netzwerkdesign war ein Teamwork, mit Marsh selbst und John Watterson, dem Senior System Engineer an der Spitze einer Teamarbeit.

Norwest, die bereits ein großes Inventar an Optocore Produkten besaßen, haben es durch eine Reihe an M12-BNC Geräten erweitert, die zusammen mit den 50 Optocore Verbindungen eingesetzt wurden. „Diese agieren als primäre MADI Geräte, wo Signale zu und vom Netzwerk geroutet werden, was uns mit Replaygeräten und anderen Hersteller verbindet“, sagte er.
„Durch die Anwendung von maßgeschneiderter Fimware  und Macros waren wir in der Lage reibungslos zwischen Haupt- und Backupgeräten hin und her zu wechseln.“

Auch zusätzliche X6R-TP und X6R-FX Konverter wurden bestellt und Optocore D-SUB Kabel hinzugefügt. „Das war ein Muss mit unserem Vorrat von X6R-TP und DD32R-FX Geräten, die ein AES Breakout benötigen. Auf der Ausgangsseite hat diese Verkabelung auch unsere Lake-Prozessoren versorgt.“

Die Verzögerung der Spiele um ein Jahr, zusammen mit der Durchführung unter schweren COVID Einschränkungen, hat auch die traditionellen Zeremonien beeinträchtigt. Die Anwesenheit wurde in den Olympischen Stadien stark zurück gefahren, sowohl für sowohl für die Athletenparade als auch für die künstlerischen Elemente.

Allerdings gab es weniger Kompromisse als erwartet: „Tatsächlich wurde die Show größtenteils live performt, wobei die meisten Teile Live-Mikrofone verwenden, vergleichbar mit einer normalen Zeremonie. Der wichtigste Teil unserer Arbeit war die gesicherte Übertragung der Ansprachen, wie die von IOC Präsident Thomas Bach, die Eröffnung der Spiele durch den japanischen Kaiser oder die Sportlereide. Unsere Herangehensweise und Design haben sich nicht grundlegend geändert.“

Allerdings mussten sie die große Decay Time des klanglich sehr anspruchsvollen Stadion kompensieren. „Das Stadion gab viel von dem Ton an umliegende Bewohner ab, was bedeutete, dass viele Proben mit sehr niedriger oder gar keiner Beschallung durchgeführt werden mussten. Auch die Verkabelung der Infrastruktur  stellte eine Herausforderung dar, da vieles eher an Festinstallationen erinnerten.“

Ein großer Vorteil von Optocore, so Marsh, ist die Möglichkeit, über lange Distanzen wahlweise sowohl auf Multimode- als auch auf Singlemode- Glasfaser zu arbeiten, erstere für Entfernungen bis zu 350 m, letztere für längere Wege wie zum Beispiel zum Gelände der Host-Broadcaster, OBS.

„Die Auswahl von Glasfaser-Transceivern ist heutzutage unerlässlich, daher sind wir immer dankbar für diese Funktion. Bei dieser Veranstaltung konnten wir einfach unsere gesamte Arsenal von Glasfaserkabeln mit Expanded Beam Steckern ausstatten. Das hat die Installations- und Testphasen wirklich beschleunigt.“

Sowohl an FOH- als auch an Monitorstandorten wurden DiGiCo Konsolen eingesetzt.  Die Konsolen wurden über MADI mit dem Netzwerk verbunden, die Steuerung und Programmierung der I/O erfolgte komplett im Audio-Patch der Optocore Software. „Wir haben eine lange Erfolgs- und Erfahrungsgeschichte mit Optocore“, sagte Andrew Marsh abschließend. „Ihre Zusammenarbeit ist immer geschätzt und wir haben absolutes Vertrauen in ihre überlegenen Technologien. Ich kenne kein anderes System, das es uns ermöglicht, 21 Knoten dedizierte, professionelle Audio I/O in einem Ringnetzwerk aufzustellen, und das auch noch mit so einfach zu bedienender Software.“

„Mit der Einführung von hochkanaligen MADI Produkten wie die M12s, zusammen mit Macros in der Kontrollsoftware, sehen wir keinen Grund uns nach anderen MADI Routern und Switches umzusehen. In Optocore ist einfach alles vereint. Und während unsere Anforderungen wachsen, bleibt Optocore verlässlich und unkompliziert.“

Zu Norwests Team im Dienst in Tokio gehörte Ian Shapcott (FOH Ingenieur), Steve Caldwell (RF Ingenieur), John Watterson (Senior System & Network Ingenieur), Ian Cooper (Replay Ingenieur), Alana Sentinella (Replay Inenguerin) und Chad Lynch (System Ingenieur & Monitor Berater von Hibino).

Die Produktionsfirma für alle Zeremonien war Dentsu Live, die direkt für das lokale Organisationskomitee arbeitete, Host Broadcaster war Olympic Broadcasting Services (OBS).