Das Gibson Garage Experience Center entscheidet sich für QSC

Gibson Garage Experience Center in Nashville (Foto: © Gibson)

Ein Besuch in der Gibson Garage sollte auf der To-do-Liste jedes Gitarristen stehen Das neue Experience Center des traditionsreichen Instrumentenbauers verfügt über eine zentrale Konzertbühne, die umringt wird von Stores für alle Marken aus dem Hause Gibson, Reparaturwerkstätten und sogar einem Custom Shop, in dem sich Kunden ihre ganz individuelle Gitarre fertigen lassen können. Um überall ein nahtloses Klangerlebnis zu garantieren, beauftragte Gibson das in Nashville ansässige Integrationsunternehmen Systems Innovation mit der Installation einer Komplettlösung von QSC, inklusive eines Q-SYS Core 110f Prozessors als Herzstück des Systems. 

Fläche für Veranstaltungen jeder Größenordnung

Die Bühne – ausgestattet mit aktiven K12.2 und K10.2 Lautsprechern sowie KS212C Cardioid Subwoofern – kann Audiosignale sowohl vom Core als auch vom TouchMix-30 Pro Digitalmischpult empfangen. Parallel dazu versorgt der Core die Nebenräume über eine CX-Qn 4K8 8-Kanal-Endstufe, mit der Passivlautsprecher angesteuert werden, u.a. 20 AD-S.SAT Wandlautsprecher, fünf AD-S.SUB, zwei AD-P4T Pendellautsprecher, zwei AD-S802T Säulenlautsprecher sowie sechs portable CP12 Aktivlautsprecher. Strategisch positionierte Attero Tech Schnittstellen bieten Eingänge für das gesamte System, wobei Lautstärke und Audioquelle in jedem Raum unabhängig über Q-SYS Touchscreen-Controller steuerbar sind.

„Dieses System war eine spannende Herausforderung und wir sind vom Endergebnis begeistert“, sagt Justin Eby, Planer des Projekts bei Systems Innovation. „Gibson wollte die vorhandene Fläche für Veranstaltungen jeder Größenordnung und verschiedene Anwendungsfälle nutzen.”

„Es musste skalierbar und rund um die Uhr einsatzbereit sein”, erklärt Mark Agnesi, Director of Brand Experience bei Gibson. „So läuft tagsüber der Master-Soundtrack unserer Gibson-Künstler und am Abend verwandelt sich die Garage in eine richtige Konzertbühne.”

„Am Anfang unserer Zusammenarbeit ging Gibson davon aus, dass hier überwiegend Singer-Songwriter und kleinere Bands auftreten würden“, ergänzt Eby. „Der TouchMix mit seinen Input-Presets ist leicht zu bedienen und eignet sich dafür perfekt. Nach der Eröffnung erkannten sie schnell das Potential für bekannte Künstler und größere Veranstaltungen, die durch externe Produktionsfirmen umgesetzt werden. Wenn diese ein großformatiges Mischpult aufstellen, lassen sich alle Attero Tech Patchpunkte über analoge Anschlüsse oder Dante nutzen. Beim Zugang über Dante steht ein Preset bereit, das eine direkte Steuerung jedes einzelnen Hauptlautsprechers ermöglicht. Weil aber der Core 110f die digitale Signalverarbeitung für Raum-EQ und sämtliche Delay-Zeiten der Nebenlautsprecher übernimmt, läuft dies vollkommen unabhängig von der Mischpultebene, und die Techniker müssen nicht bei jeder Show von vorne anfangen. Sogar die Bühnenbeleuchtung wird über Q-SYS gesteuert.“

Während Künstler auf der Bühne performen, sind gleichzeitig andere Besucher damit beschäftigt, in einem der umliegenden Räume eine Gitarre zu testen oder im Custom Shop das passende Holz für ihr neues Instrument auszuwählen. „Klar wollen wir eine tolle Atmosphäre im Hauptraum“, betont Mark Agnesi. „Diese Stimmung soll zwar auf die anderen Räume ausstrahlen, aber nicht alles überlagern. Insofern ist es großartig, dass wir für jeden Raum spezifische Einstellungen vornehmen können.“

Der Green Room als eigene Audio-Zone

Die Nebenflächen werden von der CX-Qn 4K8 Endstufe versorgt. Jeder ihrer 8 Kanäle steuert die Lautsprecher in einem anderen Raum über eine 70-Volt-Leitung an. „Mit 70 Volt lassen sich Lautsprecher einfach hinzuzufügen oder abschalten, ohne die Endstufe zu überlasten“ erklärt Eby. „Ein Ausgang entspricht einer Zone – wie bei einer Surround -Anlage fürs Heimkino, nur, dass die Stems hier nicht aus Filmkanälen, sondern verschiedenen Räume bestehen. Jede Zone kann beliebig viele Lautsprecher enthalten. Das Signal ist mono, da zum einen die Räume unregelmäßige Grundrisse aufweisen und sich die Besucher zum anderen in ihnen umherbewegen.”

Bei aller strukturellen Komplexität des Systems musste es auch für Mitarbeiter leicht bedienbar sein, die keine ausgebildeten Tontechniker sind. Die Q-SYS Touchscreen-Bedienoberflächen bieten genau diese Flexibilität, wie Justin Eby schildert: „Ursprünglich haben wir jede Menge erweiterte Funktionalität in die Touchscreen-Controller programmiert, zum Beispiel einen kleinen Mixer, mit dem sich alles einstellen lässt. Da aber der Kenntnisstand der einzelnen Nutzer sehr unterschiedlich ist, haben wir schließlich eine einfachere Lösung mit Presets eingerichtet.“ 

Der TouchMix-30 Pro ist ähnlich konfiguriert und jederzeit für Jam-Sessions bereit. „Nehmen wir an, ein Künstler ist bei uns im Green Room zu Gast und entscheidet sich spontan dazu, an einem Dienstagnachmittag ein paar Stücke für die Besucher zu performen“, so Agnesi. „Wir haben ein Preset für Gitarre und Gesang. Wir haben ein Preset für zwei Gitarren. Wir haben Presets für ein Trio und für größere Bands. Diese einfache Bedienbarkeit ermöglicht es jedem, schnell und effizient einen Mix einzurichten.“

Was den Green Room betrifft, so bietet dieser Backstage-Bereich für Künstler und VIP-Gäste zahlreiche historische Gitarren und zusätzliche Anschlussmöglichkeiten. „Der Green Room ist eine eigene Audio-Zone“, erklärt Eby. „Hier kann das Signal der Hauptbühne oder Hintergrundmusik wiedergegeben werden. Wir haben hier außerdem Bluetooth eingerichtet, sodass Gäste Songs von ihren Smartphones streamen können, und selbst ein Phono-Eingang für den vorhandenen Plattenspieler steht bereit.“

Gibson Live Around the World-Show

Um das von Gibson angestrebte Premium-Erlebnis zu erreichen, war allerdings mehr erforderlich als Presets und Routing-Optionen. Von den präzisen Raumakustik-Einstellungen mit dem Core 110f bis hin zur Auswahl der Lautsprecher durch Systems Innovation – die ursprünglichen Erwartungen wurden sogar übertroffen.

„Dieser Raum hat mir zunächst Angst gemacht“, erinnert sich Mark Agnesi. „Es ist ein Gewölbe aus Beton mit Pfeilern im Abstand von drei bis vier Metern, und die gesamte Rückwand besteht aus Glas. Es war für mich fast ein Horrorszenario, was sich hier klanglich abspielen könnte. Stattdessen bin ich, ehrlich gesagt, begeistert. Wir hatten hier ständig Auftritte, von unseren Pressetagen bis zur Sommer-NAMM. Bei unserer großen Eröffnungsfeier fand die ‚Gibson Live Around the World‘-Show statt, bei der Künstler vor Ort und in zugeschalteten Gibson-Showrooms auf der ganzen Welt auftraten. Das QSC System funktioniert. Es funktioniert sogar unglaublich gut.“

Sowohl für Gibson als auch für Systems Innovation stellt sich neben der Zufriedenheit mit dem Equipment auch die Zusammenarbeit mit QSC als Unternehmen positiv dar. „Die QSC Mitarbeiter sind immer hilfsbereit“, schildert Eby. „Wenn ich Support bei der Spezifizierung von Equipment, bei der Erstellung von EASE-Modellen oder irgendetwas anderem brauche, kann ich mich immer auf sie verlassen.“

„QSC ist während des gesamten Prozesses ein großartiger Partner gewesen“, so Agnesi abschließend. „Sie haben unsere Vision sofort verstanden. Und sie haben ihr Versprechen, mit uns zusammen ein erstklassiges Experience Center zu schaffen, mehr als erfüllt.“