VPLT fordert Hilfen für die Veranstaltungstechnik-Branche

Linda Residovic

Die Prolight + Sound findet zu einem späteren Termin statt. Der VPLT stand im ständigen Dialog mit dem ideellen Partner, der Messe Frankfurt Exhibition, um eine zügige und für alle Beteiligten akzeptable Entscheidung bezüglich der diesjährigen Leitmesse, der Prolight + Sound 2020, herbeizuführen.

Gespräche in Brüssel und Berlin

„Der besondere Fall bedarf auch einer besonderen Handhabung. Wir stehen seit gestern Abend (Anm.: 3. März 2020) in Gesprächen mit der Messe Frankfurt, um die rechtliche Handhabung dieser Verschiebung im Sinne unsere Mitglieder zu klären,” so Linda Residovic, Geschäftsführerin des VPLT.

Die weltweite Verbreitung des Coronavirus stellt die gesamte Veranstaltungsbranche vor erheblichen Herausforderungen. Die damit begleitenden rationalen Handlungsempfehlungen bezüglich der Durchführung von Events, sowie begründete und irrationalen Sorgen von Veranstaltern, Besuchern und Mitarbeitern, sorgen für Unsicherheit. Der VPLT empfiehlt, grundsätzlich auf die Einschätzungen von Experten wie der WHO, Bundesregierung, und das Robert-Koch-Institut zu achten. Die Situation ist dynamisch und lässt sich nicht so einfach einschätzen. Weitere Entwicklungen sind nicht vorhersehbar. Zurzeit ist nur sicher, das die Branche schon erhebliche wirtschaftlichen Verluste erlitten hat und das Ende der Krise ist noch nicht absehbar ist.

Linda Residovic, Geschäftsführerin VPLT: „Die Branche für Medien- und Veranstaltungstechnik agiert in einem Markt, der von vielen Teilmärkten und von äußerst heterogenen Teilnehmern geprägt ist. Hersteller entwickeln außergewöhnliche Produkte, die weltweit agierenden Unternehmen, Mittelständlern und Selbstständige Einzelunternehmern erlauben, Messen, Kongresse, Corporate Events, Public Events, Theateraufführungen, Musik- und Sportveranstaltungen durch Technik in Szene zu setzen. Sie sorgen für hervorragende Beschallungs-, Licht- und AV-Konzepte in Versammlungsstätten in der ganzen Welt. Sie sind überall dort, wo Menschen zusammenkommen. Deshalb sind die Auswirkungen dieser globalen Krise für unsere Branche so verheerend.“

Der VPLT führt Gespräche in Brüssel und Berlin, um die aus unserer Sicht notwendigen Unterstutzungsmaßnahmen anzufordern. Der VPLT spricht sich mit den anderen Verbänden unserer Branche und der IGVW (Interessensgemeinschaft Veranstaltungswirtschaft) ab, um eine gemeinsame Strategie und Stimme gegenüber der Politik zu formulieren.

Die Forderungen des VPLT

1.  Kurzarbeitergeld

  • Schaffung eines leichteren Zugangs zum Kurzarbeitergeld
  • Verlängerung der Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 24 Monate
  • Erleichterter Zugang zur Kurzarbeit über ein Absenken des Quorums
  • Erleichterte erneute Antragstellung nach kurzer Unterbrechung der Kurzarbeit
  •  Zugangs zum Kurzarbeitergeld für Beschäftigte in der Zeitarbeit.

2.  Förderprogramme

  • Zugang zu zinslosen öffentlichen Kreditmöglichkeiten (KfW) für die Überbrückung von Verdienstausfällen
  • Bürgschaften für die Bedienung von Verbindlichkeiten
  • Zusätzliche Förderungen von Ausbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen

3.  Rettungsbeihilfen

  • Zuwendungen wie in der Finanzkrise im Jahr 2008: Der Staat kann in Ausnahmesituationen (beruhend auf Art. 107 Abs. 3 AEU-Vertrag), zur Abwendung einer Krise in einer bestimmten Branche, einmalige Zahlungen an Unternehmen leisten.

4.  Investitionsprogramme

  • Zuwendung von staatlichen Mitteln für Veranstaltungen, um die durch die Krise entstandenen Umsatzeinbrüche abzufedern.

Bei diesen Verhandlungen berücksichtigt der Verband alle Unternehmensformen der Branche – von den Herstellern bis zu den Selbstständigen Einzelunternehmern.

Der VPLT möchte seine Funktionen der Interessenanhäufung und -benennung für diese Branche gegenüber Politik und Öffentlichkeit in dieser Krisensituation wahrnehmen.